50.000 Euro suchen ihren Gewinner 

17. November 2016. Im Andenken an die im Oktober verstorbene Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler wird ab der Spielzeit 2016/17 ein neuer Theaterpreis jährlich herausragende Leistungen Hamburger Theater auszeichnen. Das gab die Hamburer Kulturbehörde in einer Pressemitteilung bekannt. Der mit 50.000 Euro dotierte "Barbara Kisseler Theaterpreis" wird für 10 Jahre von der Hermann Reemtsma Stiftung gefördert.

Die Hamburger Kulturbehörde übernimmt Organisation und Preisvergabe. Diese soll mit Hilfe eines anonymen Jurors erfolgen, der während der Spielzeit die Bühnen und Produktionen besucht und einen verbindlichen Vorschlag unterbreitet.

Mut und Profil

Der "Barbara Kisseler Theaterpreis" soll an den für die Spielzeit 2015/2016 letztmalig ausgelobten "Pegasus Preis" anknüpfen. Der Fokus wird auch in Zukunft auf der Arbeit der privaten Theater liegen; geplant sei aber eine Erweiterung und Öffnung der Kriterien, unter anderem: herausragende Leistungen in einer Spielzeit; künstlerisch besondere und mutige Produktionen; eine überzeugende Profilschärfung; langjähriges und künstlerisch überzeugendes Engagement; herausragende freie Produktionen in und aus Hamburg.

Kulturstaatsrat Dr. Carsten Brosda: "Der Preis erinnert an eine große Theaterkennerin und außergewöhnliche Kulturpolitikerin, die unsere Stadt in den letzten Jahren entscheidend geprägt hat. Mit dem Barbara Kisseler Theaterpreis sollen künftig herausragende Qualität und besonderer Mut auf unseren Bühnen ausgezeichnet werden. Er steht damit ganz im Zeichen seiner Namensgeberin."

Ein Leben in Kultur und Politik

Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler verstarb im Oktober dieses Jahres. Seit Mai 2015 war sie auch Präsidentin des Deutschen Bühnenvereins. Kisseler wurde 1949 geboren und arbeitete nach einem Studium der Theaterwissenschaft, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Pädagogik an der Universität Köln zunächst beim Rundfunk und der Carl-Duisberg-Gesellschaft. 1982 übernahm sie die Leitung des Kulturamtes der Stadt Hilden. 1986 wurde sie Leiterin des Kulturamtes der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf. Von 1993 bis 2003 leitete sie im niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur die Abteilung Kultur, ehe sie von 2003 bis 2006 Staatssekretärin für Kultur bei der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin wurde. 2006 wurde die parteilose Kisseler Chefin der Senatskanzlei des Landes Berlin. Ihr Amt als Kultursenatorin übte sie seit 2011 aus.

(miwo)

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