Schauspieler Fritz Lichtenhahn gestorben
Einmal im Leben
31. Mai 2017. Der Schweizer Schauspieler Fritz Lichtenhahn ist tot. Er starb am 24. Mai im Alter von 85 Jahren in Hamburg. Das melden die großen Zeitungen und Radiosender.
Lichtenhahn wurde am 6. Mai 1932 als Sohn eines Arztes im Schweizerischen Arosa geboren. Nach dem Abitur begann er in Zürich ein Germanistik-Studium, ließ sich dann aber zum Schauspieler ausbilden.
Theater
1955 ging er ins Engagement nach Graz, 1957 nach Essen. 1960 wechselte er zu Hans Schalla nach Bochum, 1969 ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg, 1973 ging er mit Hans Lietzau an die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Lichtenhahn arbeitete unter anderen mit den Regisseuren Niels-Peter Rudolph, Claus Peymann, Dieter Dorn und Günter Krämer, spielte in Frankfurt, Zürich, Bremen, Stuttgart und bei den Salzburger Festspielen. 1987 wechselte er ins Ensemble des Thalia Theaters Hamburg zu Jürgen Flimm, wo er 1997 seine Bühnenkarriere beendete.
Lichtenhahn spielte in der Regel nicht die großen Helden- oder Schurkenrollen, auch die großen Alten fielen nicht in sein Fach. Er war wie Andreas Rossmann in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (30.5.2017) schreibt, der Spezialist fürs "Eigenbrötlerische, Schräge, Kauzige".
Fernsehen
Populär im ganzen deutschsprachigen Fernsehland wurde Fritz Lichtenhahn in der Rolle des Häuschenbauers und Familienvaters Bruno Semmeling im aussichtslosen Kampf gegen den deutschen Handwerker an sich. Regie bei dem Dreiteiler "Einmal im Leben" führte Dieter Wedel. Der vielbeschäftigte Film-und Fernsehdarsteller spielte auch in den beiden Fortsetzungen des Straßenfegers Alle Jahre wieder – Die Familie Semmeling (1976) und Die Affäre Semmeling (2002). 1990 spielte er in "Wer zu spät kommt – Das Politbüro erlebt die deutsche Revolution" den SED-Politiker Hans Modrow.
Sprecher
Nach dem Ende seiner Laufbahn als Bühnenschauspieler setzte Lichtenhahn seine Sprecherkarriere, die er 1959 beim WDR begonnen hatte, fort. Das zusammen mit Nadja Tiller aufgenommene Hörspiel "Traumrollen" wurde von der Deutschen Akademie für Darstellende Künste zum Hörspiel des Jahres 2013 gewählt.
(wikipedia / www.steffi-line.de / Frankfurter Allgemeine Zeitung / jnm)
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Leider habe ich ihn nur einmal auf der Bühne sehen können, in J. Flimms Hamburger "Lear"- Inszenierung. Er spielte Gloster und bekam an jenem Abend den meisten Applaus, nicht der Textaufsager Quadflieg für die Titelrolle.