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Machbarkeitsstudie für Sanierung der Städtischen Bühnen Frankfurt vorgestellt
Drei Varianten für Frankfurt
7. Juni 2017. Die vor vier Jahren beauftragte "Machbarkeitsstudie für Gesamtsanierung der Städtischen Bühnen Frankfurt" wurde am Dienstag der Öffentlichkeit vorgstellt. Die Studie dient als als Diskussions- und Beschlussgrundlage für die Entscheidung der städtischen Organe über die Zukunft des Theaterstandorts. Präsentiert wurden drei Varianten mit Gesamtkosten zwischen 848 und 888 Millionen Euro.
Variante eins
Variante eins sieht eine Sanierung von Schauspiel und Oper bei laufendem Betrieb vor. Die veranschlagte Bauzeit beträgt elf Jahre. Aus der Pressemitteilung der Stadt Frankfurt: "Der Mehrbedarf, den die zugehörige Nutzerbedarfsanalyse ermittelt hat, etwa für Probebühnen, benötigte Büro- und Lagerräume sowie Proberäume für die Musiker, würde sich in einem Hochhaus ausdrücken. Im Turm-Neubau, der in den ersten Schritten anstelle des jetzigen Opernmagazins entstünde, würde für das Schauspiel eine Ersatzspielstätte eingerichtet." Im Schauspielhaus würde der Opernbetrieb während der Sanierung des Opernhauses weiterlaufen. "Nach Abschluss dieser Arbeiten könnte der Spielbetrieb der Oper in den angestammten Räumlichkeiten wieder aufgenommen und das Schauspielhaus vollständig saniert bzw. erneuert werden." Die Kosten werden mit 868 Millionen Euro veranschlagt.
Variante zwei:
Aus der Pressemitteilung: "Die zweite Variante sieht ein gleiches Ergebnis vor, jedoch mit einer Extension des Hochhauses im hinteren Bereich des bestehenden Hauses. Bei dieser Variante wird eine Bauzeit von acht Jahren zugrunde gelegt, weil nur eine Bühne während der Umbauten weiter bespielt würde." Der Schauspielbetrieb bezöge einen externe Interimsspielstätte, die Oper zöge in den Schauspielbereich. "Im Unterschied zur ersten Variante könnte nunmehr der Opernbereich komplett saniert und gleichzeitig der Turm anstelle des Opernmagazins gebaut werden. Nach dem Wiedereinzug der Oper würde das Schauspiel saniert und die Werkraumbühne als Erweiterung der jetzigen Kammerspiele gebaut. Danach würde das Schauspiel wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückkehren." Die Kosten lägen hier bei 848 Millionen Euro.
Variante drei:
Die dritte Variante sieht einen Komplettabriss und anschließenden Neubau des jetzigen Standorts vor. Die Bauzeit soll sechs Jahr betragen. Sowohl das Schauspiel als auch die Oper müssten in Interimsspielstätten unterkommen. Die Kosten werden auf 888 Millionen Euro veranschlagt.
(miwo)
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Wie ist diese Summe denn genauer aufgeschlüsselt? Ich schaue jetzt mal den Mitschnitt vom der PK, den ich unter http://kultur-frankfurt.de/portal/de/Presse/MachbarkeitsstudieStaedtischeBuehnen/2581/0/0/0/161.aspx finde.
Interssant auch die komplette offizielle Presseerklärung unter http://kultur-frankfurt.de/portal/de/Presse/Pressemitteilungen/1169/0/88534/mod2117-details1/161.aspx
da finde ich z.b. den schönen Satz "führte zu einer Liste von Mängeln baulicher, technischer, sicherheitstechnischer, funktionaler und gestalterischer Art. Sie sind auf das Alter des 1963 errichteten Gebäudes und seine lange und bewegte Entwicklungsgeschichte zurückzuführen."
Das Gebäude ist von 1963, nicht von 1863, liebe Planer in Frankfurt. Geht es hier wieder um Brandschutzmaßnahmen?
Aber für das Schauspiel könnte ich mir vorstellen dezentrale Standorte zu schaffen, vielleicht insgesamt vier oder fünf, die sich über die Stadt verteilen. Diese Standorte agieren als voneinander getrennte Bühnen und haben je ein spezifisches Profil. Das würde auch einer Diversifizierung des Angebots gut tun. An dem repräsentativen Standort am Willy-Brandt-Platz könnte nach dem Abriss dieser scheinbaren Ruine des Jahres 2021 ein kleineres Haus stehen und die freigewordene Fläche als feste Außenspielstätte genutzt werden. Wenn die Stadt es will, können dort über den Sommer verteilt Inszenierungen aller Städtischen Bühnen laufen.
Das alles lässt sich natürlich konkreter denken und formulieren, aber die Stoßrichtung ist Erneuerung. Es ist also etwas ganz anderes möglich, ich fände es schade und eine verschenkte Chance, wenn nur ein Gebäude erneut wird.
Im Gebäude von 1963 sind noch Teile vom Vorgängerbau von 1902 enthälten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Städtische_Bühnen_Frankfurt