Theater beschließen Verstärkung von Aktivitäten gegen Rechtspopulismus
Nicht das Ende der Fahnenstange
11. Juni 2017. Auf der Jahreshauptvesammlung des Deutschen Bühnenvereins am 10. Juni 2017 in Dresden haben die Theater und Orchester beschlossen, ihre Aktivitäten gegen Rechtspopulismus und rechtsnationale Parteien zu verstärken. Das teilt der Deutsche Bühnenverein mit. "Theater und Orchester wollen die Gesellschaft stärker dazu ermutigen, sich für Demokratie und offene Gesellschaft einzusetzen", zitiert die MItteilung Bühnenvereins-Präsident Ulrich Khuon.
Theater und Orchester leisteten dies Khuon zufolge bereits durch ihre künstlerischen, insbesondere partizipativen Projekte, aber auch, indem sie Diskursräume öffnen würden. Sie wollen sich jedoch darüber hinaus, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, noch stärker mit anderen kulturpolitischen Institutionen vernetzen, um auch Begrifflichkeiten in der öffentlichen Diskussion wieder positiv zu besetzen.
Weiteres Thema der Jahresversamlung war die Situation von in einigen Ländern unter Druck geratenen Darstellenden Künstler*innen. Diskutiert wurden der Pressemitteilung zufolge auch Themen wie Öffnung, Partizipation, Digitalisierung, öffentliche Relevanz, Geschlechtergerechtigkeit und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. "Speziell beim Tarifvertrag NV Bühne wird der Bühnenverein weiter mit den Künstlergewerkschaften an Veränderungen arbeiten. Das 2017 bereits erreichte Ziel der Erhöhung der Mindestgage für KünstlerInnen soll nicht das Ende der Fahnenstange sein. Der Kontakt mit Initiativen wie Ensemble Netzwerk und art but fair wird weiter verfolgt werden".
(Deutscher Bühnenverein / sle)
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"Die Gesellschaft stärker dazu ermutigen, sich für Demokratie und offene Gesellschaft einzusetzen."
Frau Grütters hat seine Arbeit unlängst mit dem Theaterpreis des Bundes honoriert:
http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Gera-erhaelt-Theaterpreis-des-Bundes-454592029
Welche konkreten Begrifflichtkeiten sollen durch Vernetzung mit anderen kulturpolitischen Institutionen "wieder positiv besetzt" werden?
Hängt da die Liste der Begrifflichkeiten im Anhang?
Es kann also (wo wir schon bei Sprachkompetenz sind!) nicht darum gehen, etwas durch Rechtspopulisten gesellschaftswirksam positiv Besetztes durch institutionelle Kraftanstrengung umzubesetzen. Sondern nur um künstlerisch disziplinierte Differenzierung in der Sprachanwendung. Wem, lieber, verehrter Ulrich Khuon, soll es nützen, wenn aus einem Schwarz-Weiß-Denken ein Weiß-Schwarz-Denken gemacht wird?
m.m.n. sollte vor allem das theater über seine spezifische kompetenz von sprache und interpretation/deutung die in der gesellschaft herrschenden bigotten und verwirrenden um- und neu-deutungen auf die bühne bringen und sich dabei jeder leichtfertigen und populistischen bearbeitung absolut enthalten
wie schon #3 darauf hingewiesen hat: es geht um sprachkompetenz, welche in der gesellschaft verschwindet un jede verständigung zunehmend unmöglich macht
An Ihnen sind gewisse Personen, die ohne weiteres als Rechtspopulisten zu bezeichnen wären, anscheinend vorbeigegangen. Natürlich sind Begrifflichkeiten wie die obigen im Umkehrschluss als negativ besetzt zu sehen, eben weil sie quasi semantisch missbraucht werden von Subjekten wie Höcke, Petry, Gauland und Poggenburg. Und selbstverständlich sind sie nicht per se negativ. Ich frage mich aber ganz allgemein, warum gewisse Leute auf dieser Plattform vor allem beim Thema Rechtspopulismus, Rassismus, Gender, Diversität etc. sich öfter kritisch und skeptisch äußern als zu anderen Themen. Das unangenehme: Aus welcher Position ist unklar.