Verschrobene Tiefe

Hamburg, 19. Juni 2017. Als Preisträger des 14. Körber Studio Junge Regie ist die Inszenierung "Nerve Collection" mit Texten und in der Regie von Caroline Creutzburg (Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen) ausgezeichnet worden. Das teilt das Hamburger Thalia Theater mit, das den Nachwuchsregiewettbewerb gemeinsam mit der Körber-Stiftung und der Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins veranstaltet. 

"Eine formal extrem konsequente, inhaltlich in ihrer verschrobenen Tiefe beeindruckende und durch die körperliche Konsequenz der Performerin – die zugleich die Regisseurin und Kostümbildnerin ist – herausragende Arbeit", heißt es in der Begründung der Jury. "Gleichzeitig denkt die Arbeit klug über die Möglichkeiten des Theaters, der Darstellung und der Kommunikation mit dem Publikum nach." Der Jury gehörten in diesem Jahr Marcus Droß (Dramaturg Künstlerhaus Mousonturm), Anne Lenk (Regisseurin), Julia Lochte (Chefdramaturgin Thalia Theater), Erich Sidler (Intendant Deutsches Theater Göttingen) und Egbert Tholl (Kritiker der Süddeutschen Zeitung) an. Preisträgerin Caroline Creutzburg wurde 1985 in Berlin geboren und studiert Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen.

CarolineCreutzburg Nerve560 KrafftAngerer uCaroline Creutzburg in ihrer prämierten Performance "Nerve Collection"
© Körber Stiftung / Krafft Angerer

Insgesamt zehn Nachwuchsregisseure und Regiekollektive aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stellten während des seit 2003 jährlich stattfindenden fünftägigen Regieschultreffens im Thalia in der Gaußstraße ihre Inszenierungen vor und wetteiferten um den Nachwuchspreis, der mit einem Produktionskostenzuschuss für eine Nachfolgeproduktion in Höhe von 10.000 Euro dotiert ist. Als Gastschule aus einem nicht deutschsprachigen Land nahm in diesem Jahr die Theaterakademie der Uniarts, Helsinki, Finnland, mit der Oscar-Wilde-Inszenierung "Salome" von Juho Mantere außer Konkurrenz am Festival teil.

Den undotierten Publikumspreis erhielt die Inszenierung "TEOREMA" nach Motiven von Pier Paolo Pasolini in der Regie von Blanka Rádóczy von der Theaterakademie August Everding in München.

Unter den Preisträgern der Vorjahre sind u.a. David Bösch (2003, Hochschule der Künste Zürich),  Julia Hölscher (2007, Theaterakademie Hamburg),  Heike M. Goetze (2008, Hochschule der Künste Zürich), Gernot Grünewald Grünewald (2011, Theaterakademie Hamburg), Malte C. Lachmann (2012, Bayerische Theaterakademie August Everding München) und Anna-Elisabeth Frick (2016, ADK Baden-Württemberg, Ludwigsburg).

(Thalia Theater Hamburg / sle)

 

Mehr lesen? Hier ein ausführlicher Bericht von Falk Schreiber über das diesjährige Körber Studio Junge Regie.

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