... diverse Adaptionen hinsichtlich der weiteren Programmentwicklung

4. Juli 2017. Nadine Jessen und Johannes Maile müssen ihre Plätze als Kuratoren der Wiener Festwochen räumen. Das berichtet die Wiener Tageszeitung Der Standard. "Aufgrund der Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Programmierung 2017 wird die künstlerische Leitung diverse Adaptionen hinsichtlich der weiteren Programmentwicklung und -gestaltung vornehmen, " zitiert Der Standard aus einer von ihm eingeholten Erklärung der Festwochenleitung. Dort habe man sich entschieden "diese Anpassungen mit einem neuen dramaturgischen Team umzusetzen. Deshalb endet hiermit die Zusammenarbeit".

Die erste Spielzeit der Wiener Festwochen unter der Leitung von Tomas Zierhofer-Kin hatte ein desaströses Presseecho (hier die nachtkritik.de-Presseschau) und wurde auch vom Publikum zwiespältig aufgenommen. In einem Interview mit der Zeitschrift "Profil" hatte sich der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) dem Bericht des Standard zufolge "zuletzt kritisch etwa zum wenig niederschwelligen Kommunikationston des Programms geäußert". 82,51 Prozent Auslastung habe es nur bei jenen Veranstaltungen, für die Kaufkarten ausgegeben worden seien.

Es werde aber auch für die nun anstehende Kurskorrektur keine Spartenkuratoren, wie vor Zierhofer-Kin üblich, sondern weiterhin einen "runden Dramaturgentisch" geben, gibt der Standard entsprechende Äußerungen der Festwochenleitung wieder. Die Nachbesetzungen im dramaturgischen Team sollen den Informationen des Standard zufolge nach dem Sommer bekanntgegeben werden.

(Der Standard / sle)

 

Weitere Informationen zum Thema:

- Wiener Festwochen 2017 – Rückblick auf das umstrittene Debüt des neuen Intendanten Tomas Zierhofer-Kin.

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Kommentare  
Kündigungen Wiener Festwochen: Schleudersitz?
(...) Unfassbar! Erst will man die Erneuerung, aber dann gibt man den Machern nicht einmal die Chance aus Erfahrung zu lernen. Wer will den Job jetzt eigentlich übernehmen? Die Festwochen werden allmählich zum Schleudersitz. Die wunderbare Frie Leysen musste das auch schon erleben.

(Werter Piefke, Tomas Zierhofer-Kin ist ja noch im Amt und die Kündigungen scheinen doch eher von ihm, bzw. der Festwochenleitung ausgesprochen worden zu sein. Zu Frie Leysen siehe u.a. hier: https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=9769:harsche-kritik-von-frie-leysen-an-den-wiener-festwochen&catid=126:meldungen-k&Itemid=100089
Freundliche Grüsse aus der Redaktion, sle)
Kündigungen Wiener Festwochen: vom Kopf
So recht einleuchtend werden die Kündigungen erst, wenn auch jenen gekündigt wird, die diese Leute eingestellt haben. Der Fisch stinkt vom Kopf her.
Kündigungen Wiener Festwochen: erstaunlich
Aber es ist schon erstaunlich, dass nicht Zierhofer-Kin die Verantwortung übernimmt, sondern Teile seines runden Dramaturgentisches geopfert werden, bei dem gar nicht auszumachen ist - anders als beim Spartenkurator - wer wofür Verantwortung trägt. Was wäre denn bei einem Erfolg passiert? Dann wäre natürlich er selbst dafür verwantwortlich.
Kündigungen Wiener Festwochen: wahrscheinlich nahegelegt
Zur redaktionellen Anmerkung von nachtkritik unter 1.) der Schritt der fristlosen Kündigung, der vermutlich mit Abfindungszahlungen verbunden ist, ist dem Chef der Festwochen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Seiten der Politik "nahelegt" oder "dringend empfohlen" worden, um den eigenen Kopf zu retten...
Kündigungen Wiener Festwochen: Vergleich
Fühlt sich schon fast an wie Profifußball...
Kündigungen Wiener Festwochen: verstehe ich nicht
Sie glauben doch nicht Wirklich, dass Zierhofer seine Leute freiwillig nach einem Jahr rausschmeißt, ohne dass es politischen Druck gegeben hätte. Oder was, liebe Redaktion, wollen sie mit ihrem Einwurf zu 1.) sagen? Ihren Verweis auf die Meldung von Frie Leysen verstehe ich zudem auch nicht. Glauben sie, dass sie gegangen ist, obwohl sie alle behalten wollten?
Kündigungen Wiener Festwochen: deja vu
https://www.profil.at/gesellschaft/wiener-festwochen-frie-leysen-kritik-376577
Kündigungen Wiener Festwochen: Kopfschütteln
das ist doch wirlich bekloppt, endlich öffnet sich so ein festival und hat damit die chance langfristik auch eine neue generation publikum zu bekommen. Aber nein, stop. wir müssen ja den alten ihr theater vorspielen das sie wollen. Schade Wien. Da habt ihr was verpasst
Kündigungen Wiener Festwochen: old school
Also was da im Performeum abging, wofür die beiden ja offensichtlich verantwortlich waren, war schlicht und einfach old school und nichts Neues.
Obendrein hat man das vieles in besserer Qualität schon vor 20 Jahren gesehen. Sonst eine Aussenstelle von Kampnagel.
Neu war das Komafeiern bei den "Vienna Party Weeks".
Klar das gefällt und das will man nicht mehr missen.
Kündigungen Wiener Festwochen: Statement Nadine Jessen und Johannes Maile
STATEMENT ZUR KÜNDIGUNG BEI DEN WIENER FESTWOCHEN
29. Juni 2017
...Wir wollen das Statement ergänzen...
11 Tage nach Ende der Festwochen und einen Tag vor Antritt unseres Urlaubs bestellt Geschäftsführer Wolfgang Wais uns, die Kokuratoren der Wiener Festwochen unter der künstlerischen Leitung und Intendanz von Tomas Zierhofer-Kin, kurzfristig in sein Büro. Zwei Betriebsräte sitzen an dem Tisch, auf unseren Plätzen liegen Kündigungsschreiben. „Bitte geben Sie ihre Schlüssel und die Handies ab und räumen Sie ihr Büro. Sie sind ab sofort freigestellt.“ Man kennt die Szene aus Filmen über Investmentbanker, die nach einem unerwarteten Kündigungsgespräch mit einer Pappkiste unterm Arm wie geprügelte Hunde das Büro verlassen, in dem sie gerade noch als die Helden gefeiert wurden. Wir sind fassungslos, dass das Kündigungsverhalten aus neoliberalen Ökonomien Praxis bei den Wiener Festwochen ist.
Wir sind 2015 zusammen im Team von Tomas Zierhofer-Kin angetreten mit dem Auftrag, ihn bei der inhaltlichen und strukturellen Neujustierung der Wiener Festwochen zu unterstützen. Unsere Maßgabe war, ein neues und jüngeres Publikum zu generieren, ohne das „alte“ Publikum zu verlieren. Veränderung ist ein Prozess, der auf keinen Fall nach einem Festival abgeschlossen sein kann. Und es war uns allen klar, dass eine grundsätzliche Erneuerung in einem so renommierten Festival kritisch begleitet werden würde - sowohl beim Publikum als auch bei den Medien. Diesen Übergansprozess zu gestalten, dafür sind wir gemeinsam angetreten und haben versucht, die Stadt und das Festwochenteam dabei mitzunehmen und für unser Programm zu begeistern.
Jetzt lesen wir mit Erstaunen, dass „auf Grund der Erfahrungen und Erkenntnisse“ aus unserer ersten Festwochenausgabe Konsequenzen gezogen werden. Eine Auswertung oder gemeinsame Reflexion des Festivals hatte es wenige Tage nach Festivalende noch gar nicht gegeben, zumindest nicht mit uns. Wir haben unsere erste Ausgabe am runden Kuratorentisch geplant, so wie es sich Tomas Zierhofer-Kin auch für die nächste Ausgabe wünscht. Gekündigt wurde uns vom Thron des langjährigen Geschäftsführers Wolfgang Wais. Ein persönliches Gespräch mit Zierhofer-Kin, das sollten wir an dieser Stelle wohl erwähnen, gab es seitdem nicht. Einige Tage nach der Kündigung drückte er uns per Email sein Bedauern aus. Schade, wir waren gerade dabei, das vergangene Festival zu analysieren, kritische Stimmen aus dem angestammten Publikum und vor allem auch aus den Medien haben wir sehr wohl gehört und reflektiert. Aber wir sind auch stolz auf vieles, was auf gute Resonanz gestoßen ist ,wie beispielsweise die Akademie des Verlernens oder das Performeum.
Nach unserer Kündigung haben wir uns erneut den offenen Brief von Frie Leysen angeschaut, in dem sie ausführlich begründet, warum sie trotz ihrer erfolgreichen Kuratierung nicht weiter für die Festwochen arbeiten wollte. Diesen Brief könnten wir heute, drei Jahre später jederzeit unterschreiben. Wir aber waren überzeugt davon, eine Vision für die Festwochen entwickeln und auch langfristig umsetzen zu können. Diese Rechnung haben wir offensichtlich ohne den Wirt gemacht. Die eingefahrenen Machtstrukturen des Festivals haben die Erneuerung verunmöglicht
Der runde Dramaturgen-Tisch, an dem Tomas Zierhofer-Kin im Herbst mit seinem neuen Team sitzen will, wird wieder keinen Dialog auf Augenhöhe produzieren. Und wo genau, der Geschäftsführer sitzt, sollten sich die Neuen gut anschauen, bevor sie sich auf das Abenteuer Wiener Festwochen einlassen. Wir wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung und freuen uns darauf, in Zukunft wieder dort zu arbeiten, wo künstlerische Visionen tatsächlich gewollt und auch in einem langfristigen gemeinsamen Lernprozess umgesetzt werden.
#nobauernopferism #nullbockaufsündenbock #sorrynotsorry.com
Kündigungen Wiener Festwochen: Lektüre Empfehlung
Alle, die hier Krokodilstränen über den Rausschmiss dieser beiden Prachtexemplare vergießen empfehle ich die Lektüre der Rezensionen auf nachtkritik.de und in anderen Medien die sich mit dem Programm der Kuratoren auseinandersetzen. Das spricht Bände.
Kündigung Wiener Festwochen: Statement zum Statement
Wir möchten gerne festhalten, dass es so definitiv nicht abgelaufen ist. Von einer neoliberalen Praxis war das weit entfernt. Erst auf eure Frage wie das weitere Procedere sei, hat euch der Geschäftsführer unter anderem mitgeteilt, dass ihr euer Diensthandy und den Schlüssel abgeben sollt, was bislang nicht geschehen ist. Die Trennung war eine Entscheidung der Intendanz und ist von der Geschäftsführung korrekt, sachlich und höflich durchgeführt worden. Es tut uns leid zu hören, wie offensichtlich überraschend es für euch war und dass anscheinend die Kommunikation innerhalb des künstlerischen Teams nicht funktioniert hat.
Kündigungen Wiener Festwochen: THIS IS NOT WIENER FESTWOCHE!
Es wurde bereits vom Beginn des Festivals prophetisch im Programm und am Performeum-Gelände genug gross gestanden: THIS IS NOT WIENER FESTWOCHEN? - sowohl als Serial und Deckel zahlreichen Performances von Super Nase & Co als auch diskursive Frage, die sich Co-Kuratoren_Team zusammen mit den Autor_Künstler*innen gestellt? Darunter kann man sich noch viele Fragen stellen, zB. sind das unsere Festwochen? etc.
Es hat sich leider auch diesmal bewiesen, dass die interne (weiße Männer) Struktur innerhalb von Festwochen und (das privilegierte Publikum) innerhalb von Wiener Theatertradition abseits der progressiven Umbruchszeit unveränderbar ist/bleibt, oder nicht mal imstande war/ist, neues anzunehmen, sich zu verändern, um eben diese Strukturen zu hinterfragen, sondern anstatt dessen und viel lieber die zwei wichtigsten sowohl politisch-diskursiven als auch künstlerisch-offenen Positionen (Co-Kuratoren und Dramaturgen) auf menschenverachtender Art und Weise raus zu kicken! Genau diese zwei Menschen, die sich getraut haben, diese Strukturen zu hinterfragen, und mit einer Vision, das Wiener Publikum zum "Anderen" positionieren, praktisch ein Perspektivenwechsel um und durchzusetzen, jetzt "müssen gehen", wie die Wiener Pressen gerne schreiben. Das ist Wien. Psudosolidarisch und kaum gesellschaftskritisch. Daher auch viel Kritik und Angst, weil genau dieses Publikum, weißes Publikum plötzlich sein Stuhl im Theater verloren hat. wau Panik!
Also, die Frage ist schon passiert, wie gesagt, THIS IS NOT WIENER FESTWOCHEN? Es braucht jetzt im Nachhinein eine Solidarität mit Gekickten, nicht aus Mitleid sondern aus Leidenschaft nach Mut und Ausgleich. Sonst gucken wir uns weiter die Theaterstücke von 1-2 Millionen Euro über Flüchtlingen oder ähnliches an, um danach mit einem Glassächen Wien darüber zu diskutieren, "ah wie die eine arm war! ich muss aber sagen, es hat mir gut gefallen." - Perception is reality!
Kündigungen Wiener Festwochen: Antwort Johannes Maile
Die Empfehlung zur Lektüre gebe ich gerne weiter. Zunächst einmal vielleicht den von uns erwähnten offenen Brief von Frie Leysen. Oder Stepganie Carps profil-Interview zum Ende ihrer Festwochenzeit. Mal zum Einstieg und Einblick in die Struktur der Festwochen Davon abgesehen finden sich zu allen Produktionen die unterschiedlichsten Rezensionen. Mal jubelnd. Mal schimpfend. Dass die finalen Fazits zum Festival zum grossen Teil negativ ausfielen ist korrekt. Aber auch hier gibt es Unterschiede, von differenzierten Auseinandersetzungen (z.B. ORF oder DER STANDARD) bis zum dumpfen Bashing, das bewusst ganze Aspekte des Festivals ausblendet. Positive Rückblicke gibt es übigens auch. Insofern stellt sich die Frage, was daran jetzt Bände spricht.
Kündigungen Wiener Festwochen: Selbstkritik?
Insbesondere auf den langfristigen gemeinsamen Lernprozess mit diesen Wundertüten kann ich als Festwochenbesucher gerne verzichten.
Welche eingefahrenen Machtstrukturen haben sie bei ihrem so sensationellen Programm behindert? Ist die Struktur an ihrem Scheitern schuld? Selbstkritik? Nein sondern:
"Wir sind fassungslos, dass das Kündigungsverhalten aus neoliberalen Ökonomien Praxis bei den Wiener Festwochen ist" Die Fassungslosigkeit ob des fortgesetzten Geschwurbels kann ich teilen.
Sie konnten zumindestens 5 Wochen lang Party machen, das Ganze auf Kosten der Steuerzahler. Also danke zurück ans WUK und Kampnagel.
Kündigung Wiener Festwochen: Peinliches Performeum
Die Qualität war einfach unter aller Sau, da muss niemand den Kuratoren nachweinen. Wer etwas Peinliches wie das Performeum schafft, der kann ruhig gehen. Dass eigentlich Zierhofer-Kin die Verantwortung trägt, geschenkt. Dass sich die Kuratoren jetzt mit Frie Leysen vergleichen wollen, die den besten Festwochen Jahrgang der letzten 15 Jahre verantwortet hat, ist aber etwas lächerlich. Besser in Würde gehen.
Kündigungen Wiener Festwochen: Lobende Presse? Desaster!
Ohne dass man hier zuviel Stellung beziehen sollte - dafür kennt man zu wenig Details - sei doch vermerkt, dass hier negativ auffällt, dass ein in Anonymität sich gefallender Feigling wie Mr.Maggy süffisant entlassene KuratorInnen als "Prachtsexemplare" bezeichnet und dabei auf negative Pressereaktionen verweist (die ihm dazu scheinbar das Recht geben - mehr Argumentation folgt nicht). Es sei hier doch auch noch vermerkt, dass negative Presse - oder sagen wir von Diversität geprägte Presse - grad in Wien - eher für die Arbeit der KuratorInnen spricht als gegen sie. Dieses verhockte, verklebte chauvinistische Städtchen muss doch immer wieder aufgewühlt werden. Ausnahmslos lobende Presse in Wien? Was für ein kuratorisches Desaster wäre das denn!
Kündigung Wiener Festwochen: Leistungsschwäche
Der Bericht von Nadine Jessen ist erschütternd. Und offenbart Leistungsschwäche. Wo war die Kontrolle bei der Projektsteuerung? Wie kann ein Intendant seine engsten Mitarbeiter entlassen, ohne mit Ihnen zu reden? Man kriegt, ganz unabhängig vom Scheitern der Wiener Festwochen - das Kotzen.
Kündigungen Wiener Festwochen: Weiterentwicklung diskutieren
Ja, das Programm hat in künstlerischer Hinsicht nicht befriedigt, ja, die Festwochen haben sich recht ausschließlich an ein junges, universitär gebildetes Szenepublikum gewendet, das mit bestimmten Diskursen und Codes vertraut ist - und ja, man hätte - oder zumindest ich hätte mir gewünscht, dass die "neuen" Festwochen anti-elitärer, zugänglicher und dabei künstlerisch anspruchsvoll werden/bleiben. Aber ein Festival wird nun einmal lange im Voraus geplant und dann rauscht es durch; Manöverkritik kann nicht im laufenden Festival umgesetzt werden. Mit den beiden Kurator/innen sowie ihrem Chef, der letztlich alles künstlerisch verantwortet, wäre doch nun zu kritisieren, zu diskutieren gewesen! Diese Kündigungen hingegen sind unvernünftig.
"Wie man richtig Theater macht" ist zur Zeit ja schwer umkämpft. Ich hätte mich gefreut, wenn der nötige Orientierungs-, Streit- und Entwicklungsprozess bei den Festwochen in den nächsten Jahren offen ablaufen würde statt ihn mit einem Rausschmiss pseudo zu beenden.
Kündigungen Wiener Festwochen: Qualitätsbegriff hitnerfragen
#15
Wir haben unsere Ausgabe der Festwochen nicht mit der von Frie Leysen verglichen. Wir haben auf die Strukturanalyse verwiesen, die sie als Begründigung für ihre Kündigung abgegeben hat. Da können Sie, Mr.Maggy, viele scharfsinnige Beobachtungen zum Themenbereich "eingefahrene Machtverhältnisse" nachlesen. Nicht von uns, da sie offensichtlich nicht sonderlich viel von uns halten, sondern von der Frau, die wie Sie richtig sagen, eine der besten Ausgaben des Festivals seit langem gemacht hat.
Zum ständigen Vorwurf mangelnder Qualität auch zwei Dinge: zum einen ist es zweifelhaft, dass Produktionen die in Avignon, beim Kunstenfestival, bei Theater der Welt, dem Festival d'Automn in Paris etc. laufen, für Wien qualitativ zu schlecht sind. Zum anderen ist es vielleicht auch dringend an der Zeit zu hinterfragen, wie sich der Qualitätsbegriff, der hier immer verwendet wird, aufbaut. Was sind die Kriterien? Wer bestimmt diese? Aus welchem kulturellen Kanon heraus wird hier geurteilt?
Kündigung Wiener Festwochen: Musik ab!
Der runde Dramaturgentisch von Z-Kin eignet sich bestens um die Reise nach Jerusalem zu spielen. Merke: Einer stoppt die Musik, der andere nimmt den Stuhl weg.
#20
Warum wurde der Auftritt/ die Aktion von #toolsforaction aus dem Programm genommen? Ins Besondere nach der Verleihung des BKM-Preises und der starken Anti-Nazi-Aktion in Dortmund von außen sehr unverständlich.
War die "Schule des Ungehorsams" nur eine kuratorische Sprechblase? Wäre es nicht besser gewesen, wenn die eingeladenen Künstler auch mal ungehorsam sein dürfen? #eigeneMachtstrukturenhinterfragen #opferstatusprüfen
Kündigung Wiener Festwochen: vorgefundene Strukturen
#22 Zunächst einmal wäre es gerad von einem jungen, universitär bestens gebildeten Kuratoren-Nachwuchs gut gewesen, gerade nach dem Offenen Abschiedsbrief von Frie Leysen!, eben nicht in ein strukturell unverändertes Boot zu steigen und zu denken, nachdem also das Vorbild von ihnen selbst so anerkannt war, es dann, weil jünger, schon besser machen zu können. Und zu denken, dass die beklagten, vorgefundenen Strukturen so rein gar nichts zu tun haben können mit dem, was dort maximal geleistet werden kann. Man hätte sich ja auch mit Frie Leysen solidarisieren können zum Beispiel-
Kündigungen Wiener Festwochen: Kuratieren ist mehr als Einkaufen
@Johannes Maile Viele Kritiken, haben sehr objektiv und sachlich berichtet, woran es dieser Ausgabe der Wiener Festwochen an Qualität gemangelt hat. Kuratieren ist eben mehr als einkaufen auf irgendwelchen großen Festivals, wie den von Ihnen genannten. Die Qualitätsmängel betrafen Räume, Abläufe und auch ein Verständnis dafür, was es in Wien schon an Kulturangebot gibt und vor allem auch, was bisher bei den Wiener Festwochen zu sehen war. Es waren auch viel zu viele Fehlgriffe dabei. Natürlich betrafen die Mängel auch die Programmtexte, aber das dürfte langsam angekommen sein. Nach all dem, was man hier lesen kann, auch ihrem eigenen Statement, verstehe ich nicht, warum Sie die Struktur der Wiener Festwochen kritisieren, Sie wurden nicht von der Struktur der Festwochen ausgespuckt, sondern von ihrem künstlerischen Leiter. Oder was war es denn, was sie nicht machen durften? Der allgemeine Eindruck war doch eher, dass sie die ersten Kuratoren waren, die alles neu machen konnten und das auch gemacht haben. Wie diese Kündigung vollzogen wurde, ist unfair und das ist niemandem zu wünschen. Dass Zierhofer-Kin, der mit Ihnen befreundet schien und wie sie schreiben gemeinsam mit Ihnen angetreten ist, was auch immer das bedeutet (wurden sie alle gemeinsam vom Kulturstadtrat bestellt?), nicht Mal mit Ihnen beiden gesprochen hat, zeugt von mangelnder sozialer Kompetenz. Eine Woche zuvor zeigte er sich ja noch begeistert von ihrem Programm und hat dann schamlos seine fragliche und scharf kritisierte Besucherbilanz präsentiert. Warum er nicht zur Verantwortung gezogen wird, ist ein Rätsel. (...)
Kündigungen Wiener Festwochen: Strukturen bekannt
@Johannes Maile:
Wenn Sie die Strukturen ja ohnehin schon (mindestens) drei Jahre vorher gekannt haben, und entsprechend informierende offene Briefe studiert haben, die sie jetzt ja zur Lektüre empfehlen, wussten Sie ja was Sie erwartet.
(...)
Dasselbe gilt für Ihre Unterstellung, dass einzuladende Produktionen schon dadurch spannend sein müssten, weil sie an anderen Festivals eingeladen wurden, wo sie ja auch nur deswegen waren, weil sie schon an anderen Festivals eingeladen waren, wo sie ja auch nur deswegen waren, weil sie schon an anderen Festivals eingeladen waren, usw. (...)
Kündigungen Wiener Festwochen: mehr als Einkaufen
@Paula S
Danke für Ihren sehr guten Kommentar, den ich in dieser Diskussion sehr wichtig finde!
Kündigungen Wiener Festwochen: Neustart abgebrochen
@Paula S
Im Rahmen der diesjährigen Festwochen gab es mehrere Uraufführungen (z.B. Traiskirchen, La Fleur, Parsifal, Congo Na Chanel), mehrere Koproduktionen (u.a. Castellucci, Back to Back und Beltrao), neu produzierte Versionen der Arbeiten von Mammalian Diving Reflex, drei komplett neu konzipierte Programmbereiche (Akademie, Performeum und Hyperreality - kuratiert von Marlene Engel), die von Bonaventure und Pauline kuratierte Ausstellung THE CONUNDRUM OF IMAGINATION mit 15 neuen Arbeiten, die speziell für das Performeum entwickelte Installation DEATH CENTER FOR THE LIVING von Daniel Lie, alle neuen Arbeiten von Super Nase & Co, die Clubreihe #viennapartyweeks und dazu sehr gezielt eingeladene Produktionen als Gastspiele (wie Omar Abusaada, Peter Brook oder Niv Acosta).
Dass wir kuratieren nicht mit einkaufen verwechseln, sollte also eigentlich klar sein.
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Wir haben uns sehr ausführlich damit beschäftigt, was in Wien stattfindet und was unserer Meinung nach nicht. Die Festwochen gibt es seit über 60 Jahren und sie haben immer wieder sehr anders ausgesehen. Anknüpfungspunkte an die Geschichte der Festwochen für unsere Form der Programmierung haben wir ausreichend gefunden.
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Und ja, wir wussten, worauf wir uns einlassen. Und nein, wir konnten natürlich nicht "machen was wir wollen". Oder auch "wie". Die Struktur, sprich die zementierten Hierarchien bei den Festwochen und die damit verbundenen Schwierigkeiten, sind ein offenes Geheimnis. Aber es war ein zentrales Anliegen von uns innerhalb der Institution Änderungen zu bewirken. Das, wie auch eine Weiterentwicklung unserer inhaltlichen Arbeit und den eingeführten Formaten, wäre ein mehrjähriger Prozess gewesen. Zu dem es nun nicht kommen wird.
Kündigungen Wiener Festwochen: Was sagt Tomas dazu?
Was sagst Du, Tomas dazu? Wieso mussten sie Deiner Meinung nach gehen? Wer hat ihre Kündigung entschieden und warum? Wieso bleibst Du freiwillig trotz ihrer Kündigung auf dem Posten? Was hast Du jetzt vor?
Kündigungen Wiener Festwochen: dunkle Mächte?
@Johannes Maile
Sie schreiben immer über die Machtstrukturen, die zementierten Hierarchien und die damit verbundenen Schwierigkeiten.
Ich kann mir als Aussen stehender Betrachter darunter nichts vorstellen.Wie Paula S. bereits oben anmerkte entstand insbesondere im Performeum der Eindruck dass Sie dort die"Chefs" waren.
So hat es jedenfalls für die BesucherInnen ausgesehen.
Also bitte Klartext:
Welche dunklen Mächte sind hier am Werk?
Kündigungen Wiener Festwochen: weißes Publikum will bestätigt werden
@ Johannes Maile.
Ich Kappiere langsam nicht, dass Du hier so viel Sinn findest, um höflich und ausführlich bestimmte Fragen/Kommentare zu beantworten o. zurückkommentieren. Das bringt so viel wie nichts! Sie können und wollen - so wie die Mehrheit - es nicht verstehen, worum es bei den Festwochen 2017 ginge. Sie beziehen sich dabei hauptsächlich aufs medialen Echo und Feedback des weißen Publikums. Solche Kommentare kommen von Menschen, die Gasspiele sehen wollen, die sich mit dem Stoff nicht gründlich auseinandersetzen wollen, anstatt Denkweise Europas und seine Machtstrukturen (sowie der Festwochen) zu hinterfragen, wollen sie nur unterhaltet werden. Sie wollen das Theater! Anscheinend, sie haben eine Vorstellung vom Festival, wo man etwas zu sehen serviert bekommt und wo man für sein/e Geld/Karte privilegiert wird. So wie von Dir erwähnte Strukturen, so sind die Meinungen dieser Verfasser*innen auch zementiert und da ist leider kaum etwas zu retten. Sie repräsentieren hier weißes Publikum und wollen dabei bestätigt werden.
Was dieses Jahr bei WFW zum Großteil passiert ist, braucht anscheinend noch lange bis es tatsächlich wirkt, wenns überhaupt... Ein passendes Buch wäre dafür von Mohamed Amjahid: "Unter Weissen, was es heißt, privilegiert zu sein". Drinnen steht alles, womit sich so ein Festival wie Festwochen und diese Kommentarenverfasser beschäftigen sollen. Das ist aber fast unmöglich aus der Perspektive der Weissen, kolonialen Gedanken.
Kündigungen Wiener Festwochen: Türen zugeknallt
Wiener Zeitung 16.02.2017:
Thomas Zierhofer Kin: "Wir wollen Türen öffnen und signalisieren: Die Festwochen sind ein Mehrsparten-Kunst-Festival. Es geht freilich nicht um eine Ghettoisierung des Publikums, sondern um Durchmischung. Darum wollen wir Köder auslegen, um neue Besucher anzulocken."
Für Diejenigen die es gewagt haben diese Türen zu öffnen, haben die Wiener Festwochen die Türen zugeknallt!
Wien und Wiener Festwochen sind nicht Reif diese Türen zu öffnen, sich darauf einzulassen etwas Neues in die Wege zu leiten. Das Wiener Festwochen Ghetto von Weiß-Bürgerlich-Heterosexuellen Publikum bleibt uns erhalten. Wien ist Anders
Kündigungen Wiener Festwochen: keine Linie
Lieber Johannes Maile und liebe Kommentatoren,
es mag ja hoffnungslos altmodisch sein, aber die Publikumsresonanz spielt vielleicht auch noch eine gewisse Rolle - jenseits der "dunklen Mächte" (oh mein Gott, Verschwörungstheoretiker aller Länder vereinigt seid Ihr in Wiiien...:)
# 20: zum Vergleich mit Avignon, u.a. Festivals - bei den meisten erkennt man häufig eine gestalterische Linie; das hat sich im Programm der Wiener Festwochen 2017 für mich nicht erschlossen.
Ob allerdings es klug und sinnvoll ist, die zweite Reihe auszutauschen statt der ersten, das sei wirklich dahin gestellt...
Kündigungen Wiener Festwochen: Link
@ wicke-aengenheyster:
Von Tomas Zierhofer-Kin (und auch von Wolfgang Wais) ist derzeit wohl keine weitere Stellungnahme zu erwarten.
Siehe dazu: http://www.newsbelow.at/festwochen-kuratoren-trotz-positiven-feedbacks-gekundigt-17198/
Kündigungen Wiener Festwochen: Versäumnis
@cp
Wenn es nach der Publikumsresonanz ginge, hätten wir unseren Job eigentlich behalten müssen.
Es gab, auch wenn manche das nicht wahr haben wollen, sehr viele gut besuchte oder ausverkaufte Vorstellungen. Standing Ovations bei ALL THE SEX, Bruno Beltrao, Traiskirchen oder Battlefield. Auch von den Medien fast durchgehend kritisch betrachtete, bzw. niedergeschriebene Shows wie ISHVARA von Tianzhuo Chen oder die Entführung von Gintersdorfer/Klassen wurden von weiten Teilen des Publikums sehr gut aufgenommen. Der Andrang zu vielen Vorträgen der Akademie des Verlernens war enorm, z.B. bei Gayatri Spivak, Carolin Emcke, Kevin Allred oder Fannie Sosa. Die Night School im Volkskundemuseum war 3 Monate lang immer mehr als ausgebucht.
Gleiches gilt z.B. für Hamamness: im Nachhinein wird gesagt, das fand keiner gut. Aber sowohl Barbara Petsch in der PRESSE als auch Helmut Ploebst im STANDARD haben sehr positiv darüber berichtet und Hamamness war spätestens ab dem 2. Wochenende immer gut gefüllt.
Wie überhaupt das Performeum über den gesamten Festivalzeitraum sehr gut besucht war. Der STANDARD nannte es, bei aller sonstigen Kritik, das "zweifellos lebhafteste Festivalzentrum in der Geschichte der Wiener Festwochen".... auch wenn ich ganz ehrlich bezweifele, dass irgendjemand beim Standard alle 66 Ausgaben der Festwochen miterlebt hat....
Anyway. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass wir ein sehr breit aufgestelltes Programm machen. Mit einem multiperspektivischem Zugang, nicht zuletzt auch durch die Einladung mehrerer Gastkurator*innen. Wir haben auch sehr intensiv mit migrantischen und postmigrantischen Positionen gearbeitet und die Festwochen gezielt in diese Richtung geöffnet. Dazu haben wir versucht, quer über alle Formate thematische Spuren abzubilden, die mal miteinander verbunden sind, mal nicht. Der gesamte Aufbau des Programms war daher per se nicht linear, sondern eher rhizomatisch gedacht. Daher ist es natürlich auch schwer möglich, die eine Linie darin zu entdecken.
Dass sich das für Sie, und sicher auch für andere, leider nicht in der erhofften Weise erschlossen hat, ist bedauerlich. Dieses Versäumnis liegt sicher auf Seiten der Kommunikation der Festwochen, da es offenbar nicht gelungen ist, das entsprechend zu vermitteln. Dass das aber nicht alleine der Fehler, bzw. der Verantwortungsbereich von Nadine Jessen und mir ist, sollte wohl auch klar sein.
Und zu ihrer abschließenden Frage, ob es klug und sinnvoll war, Nadine und mich über die Klinge springen zu lassen, äußere ich mich hier wohl besser nicht...
Kündigungen Wiener Festwochen: abschieben
Eigentlich wollte ich nichts mehr sagen, weil ich weiß wie schwer es ist, einen Job zu verlieren. Ihre Antwort zeugt aber von sehr selektiver Wahrnehmung. Wenn Ihnen die Medien in den Kram passen, zitieren Sie sie, wenn nicht, dann heißt es sie hätten Shows "niedergeschrieben". Das Problem, um es noch Mal zu wiederholen, war bei Ishvara der Raum. Leute haben zum Teil nichts gesehen! Das schon ziemlich weit vorne. Die Tanzeinlagen waren visuell sehr befremdlich, um das Wort peinlich zu meiden. Der Künstler ist sehr interessant, das streite ich nicht ab. Ich denke aber, Sie haben weder dem Künstler noch sonst wem einen Gefallen getan, dieses Stück, das für einen intimeren Raum gedacht ist, so zu programmieren. Die Räume waren überhaupt sehr oft falsch gewählt. Auch bei Gintersdorfer war die Halle E keine gute Wahl, das hier viele frühzeitig gegangen sind, kein Geheimnis (Die Presse). Zur Kommunikation: Die Inhalte kommen doch wohl von der Dramaturgie, also wo beginnt die Kommunikation bei einem Festival? Was hat denn "die Kommunikation" falsch gemacht? Wäre ich ihre PR-Abteilung, wäre ich spätestens jetzt etwas sauer auf Sie. Zum Hamam: Ich wollte es besuchen, aber nachdem mir vier Freundinnen unabhängig voneinander gesteckt haben, dass da volle 2 Stunden nicht wirklich was passiert ist, kein Diskurs (siehe Wiener Ztg, Standard) habe ich es auch gelassen. Zu den Besucherzahlen: Finden sie die Zählung wirklich korrekt? Was bedeuten denn die ausgegebenen Karten, klären Sie uns doch bitte auf, warum sie nicht verkauft wurden, wie sonst auch, sondern ausgegeben? Wollen Sie uns wirklich versichern, dass sie Ausstellung im Leopold 30.000 Besucher hatte? Oder sind die Leute nicht wegen Schiele & Co im Leopold gewesen? Sie tun sich hier nichts Gutes, alle Kritiken zu ignorieren und alle Fehler auf andere abzuschieben.
Kündigungen Wiener Festwochen: Konsequenzen
@Paula S: Ich unterstütze Ihren Kommentar vollstens. Was strampeln Sie sich noch ab Herr Maile? Sie haben schlecht gearbeitet und dafür gab es nun die Konsequenzen. Spätestens 2018 werden diese auch Herrn Zierhofer erreichen - bleibt zu hoffen. Diese Machtspielchen offen auszutragen, ist doch peinlich.
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