Kammerspiel mit Mikrophon

von Regine Müller

Bochum, 30. Mai 2008. Ein fatalistischer Schicksalston war schon im Einladungstext zu diesem Pressegespräch auszumachen: "Das Bochumer Schauspielhaus ist immer größer als der amtierende Intendant", ließ Elmar Goerden sich darin zitieren. Die Einladung zum Pressegespräch flatterte am Morgen nach der abendlichen Kurzmeldung herein, in der nur kurz bekannt gegeben worden war, dass Goerden sich entschieden habe, für eine Vertragsverlängerung über die Spielzeit 2009/2010 hinaus nicht mehr zur Verfügung zu stehen.

Kaum Zufall ist es wohl, dass Goerden die Presse nicht im öffentlichen Teil seines Hauses empfängt, sondern im ehemaligen Malersaal im fünften Stock, dessen Fenster, verhängt mit schwarzem Stoff, nur spärlich Licht einlassen und für ein diffuses, fast mysteriöses Halbdunkel sorgen. Vorn steht ein einsamer, winziger Tisch mit einem noch einsameren Mikro.

Nur im Gegenlicht

Damit ist gleich klar, dass da gleich nur ein einsamer Mann wird sitzen können und keine Kulturverantwortlichen der Stadt. Als Elmar Goerden schließlich auf seinem Stuhl Platz nimmt, kann man ihn nur im Gegenlicht ausmachen, man sieht scharf umrissene Konturen, aber keinerlei Mimik.

Dann beginnt das Kammerspiel. Mit gedämpfter Stimme kündigt Goerden an: "Ich lese Ihnen jetzt etwas vor", und dann trägt er drei eng beschriebene Seiten vor, die alle Fragen beantworten sollen. Er fühle sich keineswegs als Opfer der Presse, gibt er zu Protokoll, auch wenn die Reputation des Hauses unter der – wie er einräumt – möglicherweise nicht immer unvoreingenommenen Kritik stark gelitten habe.

Das, was in seiner bisherigen Amtszeit geschehen sei, bringt Goerden wörtlich auf folgende Formel: "Die Personalie Goerden wirft einen zunehmend großen Schatten auf das Bochumer Schauspielhaus."

Nicht gerecht

Will sagen: er selbst ist als Intendant und Regisseur den Ansprüchen des Hauses und seinen eigenen nicht in wünschenswerten Maß gerecht geworden. Und die Kritik an seiner Person, der Niedergang seines künstlerischen Rufs gehe "auf die Knochen des Hauses", was nun ein Ende haben müsse. Goerden betont, dass es vieles gebe, auf das "wir", also er und sein Team stolz sein könnten, sieht aber ein, dass in der öffentlichen Wahrnehmung die künstlerischen Verdienste des Hauses inzwischen nicht auf Grund seiner Arbeit, sondern trotz seiner Person erwirtschaftet würden.

Und dann übt er weiter Selbstkritik, der in ihren Kernsätzen wenig hinzuzufügen ist: "Das stabile, stilprägende Zentrum, die kenntliche Handschrift, die einem ganzen Haus die Signatur und Richtung gibt; das habe ich, soviel Ehrlichkeit muss sein, nicht in dem Maße geleistet, das ich selber von mir erwarte." Genau das hatte ihm die Kritik wiederholt attestiert. Schließlich gibt er zu: "Das ist, bis hierher, ein Scheitern. (...) Aber, und darauf lege ich den größten Wert, es ist kein Scheitern des Hauses, seiner Künstler und Mitarbeiter, sondern ein persönliches."

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Kommentare  
Goerdens Erklärung in Bochum war nicht inszeniert
Liebe Frau Müller,
ich war auch auf besagter Pressekonferenz und was Sie als mysteriöse Szenerie beschreiben, war einfach ein leerer Proberaum. Der "einsame Tisch" war einfach nur ein Tisch und das "noch einsamere Mikro" war einfach nur ein Mikro vom WDR. Sie rezensieren Goerdens Erklärung als Inszenierung, dabei war das alles andere als inszeniert. Es war einfach nur ehrlich und unprätentiös. Ich verstehe nicht, warum Sie selbst daraus noch eine "Pose" ableiten. Wenn Sie eine Theaterkritik schreiben wollen, dann besuchen Sie doch eine Inszenierung und keine Pressekonferenz.
Ist das Projekt nachtkritik.de tot?
Man muss nicht Karl Kraus lesen um zu begreifen, daß diese Nachtkritiker nichts anderes tun als die ohnehin schon hysterische Institution Theater weiterhin und bis ins endgültig Hirnlose zu hysterisieren. Am Fall Goerden könnte man das wunderbar beweisen. Nur: wem ist damit gedient? Wer braucht das Ganze? Wird davon das Theater besser? Nein. Einzig Überforderung und Paranoia wachsen. Anpassung, Feigheit und Angst. Hier üben Kritiker, das ist alles. Hören Sie auf Peter Lustig, schalten Sie ab, Herr Menekes. Das Projekt Nachtkritik ist tot. Es rettet sich wer kann.
Kenntlich werden statt Beerdigungsaufrufe schreiben
Lieber "Tastenstrolch",
es tut gut, einen Beitrag wie den Ihrigen zu lesen, bringt er die Sache doch auf den Punkt. Lassen Sie uns Interessierte mit denjenigen Nachtkritikern nicht alleine, die in dem von Ihnen treffend beschriebenen Sinne Überflüssiges produzieren. Es gibt auch andere, Ernstzunehmende. Sie selbst sind dafür ein nicht widerlegbarer Beweis. Schreiben Sie keine Beerdigungsaufrufe, werden Sie kenntlich. Es lohnt. Daran glaube ich. Das mag wenig zeitgemäß sein, es ist aber nötig.
Ihr
H. Mennekes
Goerden: Hirnlosigkeit auf Nachtkritik
Man muss nicht Karl Labskaus lesen, um nicht zu begreifen, was die Herren Tastenstrolch und Menekes (der nicht weiß, ob er mit einem oder zwei n geschrieben wird) wollen. Nachtkritik hysterisiert das Theater ins Hirnlose? Das verstehe ich nicht. Und wer sind die Ernstzunehmenden, von denen H. Menekes schreibt? Nachtkritiker (syntaktisch können nur Nachtkritiker gemeint sein)? Verstehe ich auch nicht, denn vermutlich meint Menekes mit den Ernstzunehmenden sich selbst, oder? Hirnlosigkeit finde ich auf Nachtkritik vielleicht manchmal, eher jedoch selten in den Rezensionen - aber eigentlich fast immer in den Kommentaren.
Wer hirnlos sich zeigt...
"Wer hirnlos sich zeigt,
für den dient als Antwort, wenn man schweigt."
(Egon Bahr)
Ernstzunehmende Nachtkritiker – und andere
Ich bitte den Tippfehler zu entschuldigen, als was auch immer der mir ausgelegt werden soll. Damit nicht erst die Syntax bemüht werden muß, es gibt in der Tat hier sehr ernstzunehmende Nachtkritiker, allerdings auch ihre Gegenteile in erschreckender Anzahl.
Goerden-PK: Ich erwarte Inszenierung
also, ich erwarte, dass so eine verlesung inszeniert und damit gelenkt wird. und übrigens ist offen an den tag gelegte ehrlichkeit auch eine strategie - eine entwaffnende. dass das ganze atmosphärisch aufgeladen war, glaube ich frau müller mehr als herrn menekes reden, sich in die riege ernstzunehmender kritiker zu stellen, indem er andere schlecht macht.
Regine Müller: Erleuchtend ohne zu beleidigen
Ich muss sagen, dass es schon eigenartig ist diese durchaus erleuchtend ohne beleidigend zu sein wollende Kritik von Frau Müller so zu zerreissen. Und gebe Frau Regisseurin völlig recht. Jeder Auftritt ist doch eine Inszenierung. Sogar ein Supermarktbesuch!
Das Wunderbare an nachtkritik ist aber eben dass so viele Meinungen, Erklärungen, Beschreibungen geliefert werden, dass man zum Schluss doch irgendwie näher an etwas wie 'ne gewisse Objektivität herankommt.
Uebrigens, was ist die Definition eines ernstzunehmenden Kritikers?
Und könnte mir jemand mal kurz und zusammenfassend sagen , was man diesem Herrn Goerden allgemein so vorwirft? (Dies ist eine ehrliche Frage, ich war in den letzten Jahren ein paarmal in Bochum und hab mir dort Stücke angesehen die völlig O.K. waren, da war aber keine Inszenierung vom Intendanten dabei, kann ich also gar nicht beurteilen)
Bochum: Wer wird Goerdens Nachfolger?
Zu Goerdens Erklärung wurde ja nun alles gesagt, nun ist doch die Frage, wer sollte ihm eigentlich nach Meinung der Zuschauer und Leser der nachtkritik nachfolgen?
Nennt doch mal Eure Favoriten bzw. Eure Prognose, wer es werden könnte!

Sebastian Nübling?
Elisabeth Schweeger?
Falk Richter?
Florian Fiedler?
Karin Henkel?
Stephan Kimmig?

Was denkt Ihr so?
An Benjamin: Wir denken
Wir denken, daß Du Blödsinn schreibst
Befürchtung in Sachen Goerden-Nachfolge
Zu befürchten ist wohl leider, dass sich Bochum womöglich für Thomas Oberender entscheidet, der für den Niedergang ins künstlerische Mittelmaß während der Hartmann-Intendanz als Dramaturg mitverantwortlich war. Bochum bekäme dann einen Intendanten, den man in Berlin, Zürich, Hamburg und München nicht haben wollte.
Zur Befürchtung in Sachen Goerden-Nachfolge
Warum lässt eine "Redaktion" solch widerwärtige Diffamierungen einfach passieren? Das ist nichts weniger als ekelhaft.
Widerwärtig ist was anderes
Immerhin wollte man Oberender in Salzburg haben, was ja wohl eine deutliche Sprache spricht. Und dass er in Berlin nicht durch kam, das lag ja an ganz anderen Machtkämpfen und nicht am armen Oberender, der hier bloß anderer Leute Inkompetenz ausbaden musste. Und: Hey, Z.! Worüber regst Du Dich denn auf. Hier ist ein Diskussionsforum, kein vatikanisches Konzil mit weihwässrigen Verlautbahrungen. Da wird es manchmal auch etwas deftiger, was ja das Schöne und Authentische hier ist. Und widerwärtig, das ist ja nun wohl wirklich was anderes.
Was wir widerwärtig nennen
"Widerwärtig nennen wir das Traurige, dem es nicht vergönnt ist, sich auf irgendeine Weise in Schönheit aufzulösen." (Uschi Glas)
Goerden-Nachfolge: Oberender respektabel, Nübling attraktiver
Oberender wäre ohne Zweifel ein respektabler Kandidat, zumal er von den Salzburger Festspielen natürlich sehr gute Kontakte mitbrächte. Die Frage wäre, ob nicht ein regieführender Intendant attraktiver wäre, wie eben Nübling oder andere?
Goerden-Nachfolge: Thalheimer oder Fiedler?
was hieltet ihr denn von thalheimer oder henkel, die wären beide ja auch mal für eine große intendanz reif.

schön fände ich aber auch, wenn es jemand jüngeres würde, wie etwa fiedler, der immerhin die erfahrung der schmidtstraße mitbringt, was bei petras ja ein gutes omen war.
Goerden-Nachfolge: Nübling mit Kußhand
Wer weiß denn, ob Thalheimer überhaupt Lust hat, in die Provinz abzuwandern? Ich meine, Bochum kann überhaupt froh sein, wenn es einen aus der zweiten Garde bekommt. Nübling würde ich mit Kußhand nehmen.
Goerden-Nachfolge: Kleine Intendanzen?
@C.S.: wo waren denn die erfolgreichen "kleinen" Intendanzen von Thalheimer und Henkel? Hab ich da irgendetwas verpaßt?!
Goerden-Nachfolge: Große Intendanz für Top Ten
Na ja, Thalheimer war ja immerhin Leitender Regisseur am DT, aber egal. Ich meinte nicht, dass die beiden schon "kleine Intendanzen" gehabt hätten, sondern dass Bochum, wenn es eben "seinem künstlerischen Ruf" wieder gerecht würde, sehr wohl ein Haus in den Theater-Top-Ten Deutschlands sein könnte und müsste. Insofern wäre es eine "große" Intendanz.

@tameur: ich fände nübling auch ganz gut, wobei er sicher nicht amused wäre, dass du ihn nicht in die erste garde steckst... ;-)

Eigentlich wäre vielleicht Falk Richter auch ein guter Kandidat! Guter Regisseur und gleichzeitig Autor, könnte also Bochum auch ein bißchen zum Autorentheater machen... Was meint Ihr?
Goerden-Nachfolge: Bochum war oft eine Notlösung
Meine grundsätzliche Frage, da ich vier Wochen in den USA war und die Diskussion nicht mitbekommen habe: Gibt es überhaupt schon eine Diskussion unter den Verantwortlichen im Bochumer Rathaus? Gibt es eine Art Findungskommission? Oder sind das alles nur Spekulationen (Thalheimer, Oberender...). Ich verfolge das Bochumer Theatergeschehen seit 1972 leidenschaftlich und wäre sehr erleichtert, wenn es eine angemessene Lösung geben würde. Aber der Standort spielt schon eine Rolle. Denkt daran: Zadek wählte Bochum als Notlösung, da er in Kassel abgelehnt wurde. Peymann war in Frankfurt im Gespräch, wurde aber von zaghaften Politikern (Zahnspende) abgelehnt und ging dann nach Bochum. Meine Hoffnung: ein regieführender Intendant mit guten Beziehungen und guten Arbeiten.
Na dann.
Goerden-Nachfolge: Hauptsache aufregend!
wichtiger als der neue intendant/die neue intendantin ist, dass interessante und zeitgemäße leute in bochum inszenieren, pollesch, thalheimer, kimmig und so. damit endlich mal nicht nur gutes theater geboten wird, sondern aufregendes.
Goerden-Nachfolge: Bleibt weg mit Richter
Bleibt mir bloß weg mit Falk Richter. Oder guckt ihr da nicht richtig hin ?
Goerden-Nachfolge: Pollesch wäre großartig
@ teigelkamp: ich gebe dir völlig recht excl. der aussage zu thalheimer und kimmig, die zwar auf sehr hohem niveau arbeiten, die ich aber nichts als sonderlich interessant bezeichnen würde

pollesch in bochum hingegen wäre sicher großartig, da könnten da experimente stattfinden, die woanders gleich von der kritik zerstört werden und aufgrund des großen sonstigen theatralen angebots dann möglicherweise ihre zuschauer nicht finden. insofern könnte man bochum auch wirklich zu einem experimentierfeld machen, das großartig wäre, die offenheit der zuschauer gibt es hierfür im gegensatz zu anderen theaterstädten sicherlich!
Goerden-Nachfolge: Schwer wegen der Kritiker
Bei den Zuschauern hat es sicherlich jeder neuer Intendant leicht nur eben bei den "netten" Kritikern nicht. Die Kritiker machen dem Intendanten das Leben schwer - nicht die Zuschauer.
Goerden-Nachfolge: Wie breit legt man die 1. Garde an?
@cs: es kommt darauf an, wie breit man die erste Garde anlegt: ich habe sehr schöne Sachen von Nübling gesehen, insofern ist er oben anzusiedeln. Aber wo siehst Du dann Breth, Marthaler und Gosch?
Goerden-Nachfolge: interessant ist relativ in Bochum
gosch hatte ich ganz vergessen, tameur und benjamin! lieber benjamin interessant war von mir relativ zu den meisten bochumer aufführungen gemeint, nicht unbedingt absolut. aber da fällt mir noch schlingensief ein und kruse, der in köln gerade eine völlig verpeilte inszenierung abgeliefert hat.
Bochum: Mit anspruchsvolleren Intendanzen überfordert
Lieber Benjamin,

wie kommen Sie denn darauf, dass die Bochumer an interessantem Theater interessiert sind? Bisher war es doch gerade so, dass sie mit anspruchsvolleren Intendanzen überfordert waren und sich eher für das Unterhaltende begeisterten.
Goerden-Nachfolge: Exponierte Namen, gut konsumierbar
Liebe Angela,

welche Intendanz meinen Sie, die so anspruchsvoll gewesen wäre, dass Sie die Bochumer Theaterzuschauer überfordert hätte? Nun muss ich gestehen, dass das Wirken des Herrn Steckel vor meiner Zeit stattfand, sodass ich diesbezüglich nur spekulieren kann. Oder wollen Sie die Arbeit von Herrn Goerden als zu anspruchsvoll bezeichnen, so dass deshalb seine Intendanz sich nicht durchsetzen konnte?
In diesem Fall könnte man nur mit Beruhigung auf seine eigenen Ausführungen diesbezüglich hinweisen.
Ich bin weiterhin der Meinung, dass es eine gesunde Mischung aus einem exponierten Namen, der gleichzeitig künstlerisch avanciert und in gesundem Maße konsumierbar sein sollte. Insofern fände ich Nübling, Henkel oder auch Thalheimer gute Vorschläge.

Viele Grüße
Bochum: Anspruchsvolle Inszenierungen hatten Zulauf
Lieber benjamin,
ich glaube nicht, dass das Bochumer Theaterpublikum mit anspruchsvollen Inszenierungen überfordert war oder ist. Ich kann die Zeit ab 1972 überblicken und kann feststellen, dass sowohl bei Zadek, Peymann, Steckel und auch Hartmann gerade die anspruchsvollen Inszenierungen großen Zulauf hatten; Beispiele würden den Rahmen sprengen. Bemerkt sei allerdings, dass der Bochumer Theaterzuschauer etwas Zeit braucht, aber das ist in Berlin, Hamburg und München nicht anders.
Mein Plädoyer also: ein Intendant, der diese Ansprüche erfüllt.
t
Goerden-Nachfolge: Das Bochumer Publikum ist vielschichtig
vielleicht ist d a s bochumer publikum ja ein vielschichtiger haufen, wobei ich zum segment derjenigen gehöre, die sperriges theater sehr unterhaltsam finden, so z.B. die arbeiten von marthaler und auch die letzten taten des herrn gosch. für viele auch bochumer zuschauer-innen wären diese arbeiten womöglich gar nicht unterhaltsam.
Goerden-Nachfolge: Richter und Pollesch gemeinsam
richter und pollesch sollten gemeinsam das haus leiten - das wäre extrem interessant: zwei sehr gute autoren und regisseure - richter inszeniert neben seinen eigenen texten auch klassiker, pollesch und richter würden auch sehr interessante schauspieler mitbringen. das wäre spannend.
Goerden-Nachfolge: Ja, Richter & Pollesch
Ich kann Frank P nur zustimmen - in Bochum hier lief Unter Eis von Richter, das war politisches Theater, unterhaltsam auf höchstem künstlerischen Niveau mit sehr sehr guten Schauspielern - sowas hier täglich am Theater zu haben, wäre gut für die Stadt - und Pollesch, naja, sowieso, den sieht man immer gerne.
Goerden-Nachfolge: Ausgezeichneter Vorschlag
das erscheint mir auch ein ausgezeichneter vorschlag!! hoffentlich liest das die bochumer kulturpolitik und geht in sich...
Goerden-Nachfolge: Theaterhalbstarke
Ja, Pollesch und Richter! Dann wären wir die beiden Theaterhalbstarken hier in Berlin los und für Bochum reicht das Gehupe von denen allemal.
Goerden-Nachfolge: Borniert in Berlin
Seid nicht so borniert in Berlin
t
Goerden-Nachfolge: Oberflächensegler in Nußschalen
Diese Oberflächensegler Pollesch und Richter würden in Bochum aus ihren Nußschalen fallen und in ihren Lachen ertrinken... Bloß nicht!
Goerden-Nachfolge: Alles bloß leeres Namedropping
Och Mensch, Leute! So kann man doch nicht diskutieren. Das ist doch jetzt alles bloß Name-Dropping. Sagt doch mal, warum wer und wer nicht. Angela und Frank haben's immerhin versucht, aber ihr hier hinten? "ausgezeichnet", "halbstark", "Gehupe", "Oberflächensegler" - häh? Darunter kann ich mir nichts vorstellen, der zwar aus Bochum kommt, aber von den beiden Genannten noch nichts gesehen hat. Würd's mir aber gern besser vorstellen können.
Richter und Pollesch: Arbeiten ÜBER Oberflächen
Pollesch und Richter arbeiten tatsächlich ÜBER Oberflächen, sie untersuchen sie, machen sie zum Thema - die Arbeiten selbst sind dann alles andere als das, was hier so etwas polemisch als "oberflächlich" bezeichnet wird. Die Texte sind nachzulesen, die Inszenierungen gibt es in Ausschnitten auf youtube, da kann man dann einen Eindruck gewinnen. Für die Bochumer: In Berlin selbst gibt es halt immer so eine recht prollige Mein-Fussballclub-ist-der-Geilste-Auseinandersetzung über Theater, das sieht man dann an den komplett unbrauchbaren Kommentaren von "berliner" und "stefan" - am besten mal hinfahren und sich Sachen angucken.
Goerden-Nachfolge: Warum nicht ein erfahrener Mann wie Dieter Gi
Liebe Freunde des Bochumer Schauspielhauses,
als langjährige treue Besucherin des Schauspielhauses Bochum habe ich mit großem Interesse die Diskussionen über die Nachfolge Elmar Goerdens nach seiner veröffentlichten Abschiedserklärung verfolgt. Da es mir aus beruflichen Gründen nicht möglich ist, regelmäßig in Berlin ins Theater zu gehen, kann ich zu den meisten der hier genannten Kandidaten nicht viel sagen, bzw. kenne ihre Inszenierungen nur aus den einschlägigen Feuilletons (Leider konnte ich auch Falk Richters "Unter Eis"-Oper im Rahmen der Ruhrtriennale in Bochum nicht sehen, die ja allerorten sehr gelobt wurde und über die ich aus meinem Bekanntenkreis nur positives hörte).
In den letzten Jahren ist mir - neben manchem etwas enttäuschenden Abend - besonders eine Inszenierung im Bochumer Schauspielhaus sehr im Gedächtnis geblieben; Dieter Giesings "Die Zeit und das Zimmer" mit der tollen Cathrin Striebeck in der Hauptrolle. Und auch wenn ich die Spielzeiten zuvor betrachte, waren es beispielsweise Abende wie "Schönes" oder auch "Auf dem Land", die mich im Gegensatz zu den manchmal etwas "verstaubten" Abenden von Elmar Goerden oder den mir früher oft zu poppigen und aufgeregten Abenden von Matthias Hartmann besonders begeistert haben. Mich hat die präzise Umsetzung und Herangehensweise Dieter Giesings an diese modernen und mir vorher unbekannten, aber sehr spannenden Theaterstücke extrem fasziniert und die beeindruckenden Leistungen der Schauspieler (vor allem: Ernst Stötzner, Cathrin Striebeck, Burghard Klausner) begeistern mich noch heute.
Warum also nicht mal über einen erfahrenen Theatermacher wie Dieter Giesing als neuen Intendanten nachdenken?
Mit besten Grüßen aus Bochum
R. West
Goerden-Nachfolge
Oder Peter Stein ?
Goerden-Nachfolge: Wieder überregionale Strahlkraft
na ja, die arbeiten von giesing, die frau west aufführt, waren sicherlich lichtblicke in den letzten jahren - trotzdem würde ich für bochum eine frischere und in der tat auch jüngere lösung vorziehen. giesing hat zwar sicher in den letzten jahren gute inszenierungen gemacht, aber er ist nunmal über siebzig... wohl nicht die zukunftslösung.
es braucht einen intendanten, der bochum wieder überregionale strahlkraft gibt. da ist aus meiner sicht "pollesch / richter" der bisher mit abstand beste vorschlag!!
Goerden-Nachfolge: Strahlkraft mit Bösch
ich muss mich meinem vorgänger c.s. anschließen - "überregionale strahlkraft" ist etwas, was bochum und sein schauspielhaus wirklich bitter nötig hat.
ich denke da zum beispiel an einen intendants-kandidaten, der meines wissens in dieser diskussionsrunde noch gar nicht genannt wurde, der aber sicher trotz seines jugendlichen alters sicher schon ein gros an reife, erfahrung und kontakten mitbringt: david bösch! der junge herr überzeugte in den letzten jahren durch maßgebliche inszenierungen an guten häusern und war zu gast bei den salzburger festspielen - zudem ist er momentan als hausregisseur am schauspiel essen verpflichtet, er kennt also das ruhrgebiet, den "pott" auch aus seinen eigenen erfahrungen mit dem publikum! und ohne jetzt den jugendwahn an deutschsprachigen theaterhäusern bewusst zu unterstützen - ich bin der festen überzeugung, dass david bösch über qualität, klugheit und die nötige sensibilität verfügt, ein solches flagschiff im deutschsprachigen theaterraum, wie es das schauspielhaus bochum doch lange zeit war, zu leiten!
Goerden-Nachfolge: Pollesch mag keine Klassiker
Hat den von den Polleschbefürwortern eigentlich jemand mal ein Interview von ihm gelesen, in dem er über seine Theatersichtweisen spricht? Der Mann mag keine Klassiker oder sonstiges klassisches Rollentheater und sieht sich selbst als Hausregisseur der Berliner Volksbühne keine Vorstellung im dortigen großen Haus an, und der soll dann im Intendantenzimmer sitzen und entscheiden Regisseur Y inszeniert Shakespeare? Sicherlich ist er einer der spannendsten Erneuerer aber als Intendant sollte man dann auch einen Ibsen aus innerer Überzeugung auf die Bühne bringen können, denn mit 16 neuen Stücken kann man vielleicht das Neumarkttheater in Zürich leiten aber dann doch nicht das Bochumer Schauspielhaus!
Goerden-Nachfolge: Bedenken für Pollesch, gegen Bösch
ich halte pollesch auch für einen der wichtigsten erneuerer des theaters in den letzten jahren, genauso gebe ich dir recht, was deine bedenken hinsichtlich der breite des programms angeht. falk richter hat ja immer wieder neben seinen eigenen stücken auch viele klassiker inszeniert, shakespeare, tschechow, wilde, schiller - also könnte er eine moderne avancierte Regiehandschrift für die klassische Dramenliteratur sein, neben seinen neuen Stücken. Davon abgesehen bin ich davon überzeugt, dass das Haus ästhetisch wieder anspruchsvoller, wenn man möchte: moderner, werden muss.
ich sehe david bösch immer gefährlich am rand des kunstgewerbes - sehr sinnlich, brachial, aber mit wenig inhaltlich fundierter haltung zum text - das zumindest mein gefühl.. also, vielleicht ein guter hausregisseur, aber intendant??
Goerden-Nachfolge: Warum nur "große Namen"?
Bei der Diskussion um die Intendanz in Bochum stellt sich mir folgende frage:
Soll man wirklich nur auf die "großen" Namen des Regietheaters setzen oder vielleicht einem Oberspielleiter / Intendant eines kleineren Theaters die Chance geben sich zu beweisen. Ob die Herren Richter, Bösch, Pollesch wirklich die Fähigkeit haben, ein Theater zu leiten möchte ich in frage stellen. Ihre künstlerischen Qualitäten möchte ich nicht in frage stellen. Aber als Intendanten?
Warum sollte jemand, der sich in der vermeintlichen Provinz durchgesetzt hat, nicht diese Chance bekommen.
Goerden-Nachfolge: Wer denn?
@ Matthias: An wen denkst Du denn da so?
Goerden-Nachfolge: An wen wohl!
An mich selbst
Goerden-Nachfolge: Blick gen Osten
Schaut mal in den Osten.... Enrico Lübbe im "Ruhrpott Chemnitz" mit Thomas Bischoff, Bruno Cathomas, Jan Jochymski! Mutig!
Goerden-Nachfolge: Wie sollen die ein Theater leiten?
Stasi-Bischoff als Schauspielerquäler und Möchtegernmodern-Jochymski nach Bochum holen ? Oh Gott...die kriegen doch schon als Regisseur nichts gebacken, wie sollen die ein Theater leiten?
Goerden-Nachfolge: noch ein letzter Vorschlag
... und wie wäre es mit Sewan Latchinian vom Theater Senftenberg???
Goerden-Nachfolge: Bochum braucht etablierten Menschen
kann enrico lübbe und die anderen genannten nicht beurteilen, da ich nichts von denen gesehen habe. nur von thomas bischoff kenne ich arbeiten, die ich ganz gut fand, das war allerdings auch vor jahren.
ich finde, dass ein haus mit dem potential von bochum jetzt einen etablierten menschen braucht, um wieder auf die beine zu kommen. ein bißchen nach dem vorbild karin beier. deswegen wäre ich den letztgenannten gegenüber skeptisch, obwohl sie sicher an ihren häusern interessante dinge machen mögen...
Goerden-Nachfolge: Große Namen, keine Sicherheit
Enrico Lübbe wäre bestimmt eine interessante Wahl. Seine Inszenierung von "Pornographie" am Staatstheater Nürnberg hat mir jedenfalls gut gefallen. Und mit Anfang 30 auch noch sehr jung. Die Skepsis gegenüber solchen Bewerbern ist natürlich gerechtfertigt. Aber die "Großen Namen" geben auch keine absolute Sicherheit.
Hat jemand Jürgen Kruses letzte Arbeit in Köln gesehen?
Weiß eigentlich jemand was Jürgen Kruse gerade macht? Gibts den noch? Und hat jemand seine letzte Arbeit in Köln gesehen? Wenn ja, wie war die?
Kruses letzte Arbeit in Köln
Ja, die haben einige gesehen. BOING: http://tinyurl.com/68yz3q
Kruse als Intendant
Wie geil. Jürgen Kruse als Intendant! Freibier für alle! Ein guter Tipp für klamme Kommunen, wenn sie ihre Theater schnell loswerden wollen.
Kruse inszeniert gerade ...
kruse inszeniert grade in leipzig: DON JUAN (like a rolling stone)
Kruses feurige, musikalische Bilder
laßt doch Kruses feurige, musikalische Bilder endlich wieder öfter ran an diese immer langweiliger werdende
Stadttheatersoße
Goerden-Nachfolge: Latchinian?
Latchinian. Interessanter Vorschlag von tameur. 2005/2006 "Theater des Jahres" in der ostdeutschen Provinz. Eintagsfliege?
Nun einer von drei Nominierten für den "Faust"...
War jemand mal da? Die machen grad den Sommernachtstraum, vielleicht sollte man mal hinfahren.
Goerden-Nachfolge: Latchinian ernstzunehmen
War in Senftenberg, es ist der absolute Hammer. Latchinian ist ein ernstzunehmender Kandidat für die Bergbauregion Bochum.
L.
Noch ein Kandidat für den Bochumer Intendantenposten
Haben Sie eigentlich schon die drei Schwestern in Bochum gesehen? Da müsste man mal gucken gehen. Dieser M. Fendrich wäre auch ein ganz ausgezeichneter Kandidat für den Bochumer Intendantensessel. Hervorragende Arbeit! Also diesen Fendrich, kann ich Ihnen nur ans Herz legen, meine Damen und Herren Kulturausschussmitglieder - Sie lesen dieses doch hoffentlich. Aber es stimmt schon: Herr Latchinian wäre sogar fast noch besser. Am besten wäre vielleicht sogar eine Doppelspitze mit beiden. Leute geht Theatergucken! Es gibt so viel zu entdecken.
Goerden-Nachfolge: Schaut doch mal nach Senftenberg!
Latchinian setzt zur zeit wirkliche Massstäbe in Sachen engagiertes Ensembletheater. Bei ihm stehen die Schauspieler im Mittelpunkt. Er hat es geschafft, eine ganze Region für sein Theater zu begeistern und arbeitet an einem neuen Volkstheaterbegriff. Nicht nur sein Sommernachtstraum, den er im wahrsten Sinne des Stückes ernst genommen hat (ihn nämlich mit seinen Liebeswirren in eine seltsame Zwischenwelt zu setzen, in ein Labyrinth, das er im Theater aufgebaut hat), sondern auch seine Fähigkeit neues politisches Theater zu denken, sind es wert, auf den Spuren von Zadek, Peymann und Co zu wandeln. Etwas Besseres gibt es nicht für Bochum. Schaut doch mal nach Senftenberg!
Goerden-Nachfolge: Latchinian für Bochum, noch einmal
Freue mich, dass manche auf Latchinian anspringen, nur , wie erfährt es der Ausschuss in Bochum oder der zuständige Dezernent
Wer kann da mal intervenieren?
Goerden-Nachfolge: Peinlich
Kann Herr Latchinian oder seine karrieregeile Entourage bitte mit diesem verzweifelten Trauerspiel aufhören. Das ist ja peinlich. Kann Ihnen versichern, so dürfen Sie in meinem Büro gerade mal die Klinken putzen.
Goerden-Nachfolge: Möchtegernintendanten
Sehe das genauso. Einige Möchtegernintendanten aus Senfberg (oder so ähnlich) müssen sich hier offenbar profilieren. Peinlich. Hatte ich nie nötig. Ich habe mich stets durch meine Inszenierungen empfohlen, nicht durch Blog-Geschleime.
Goerden-Nachfolge: Auf ein Wort
Lieber Amtsanmaßer, liebe Latchinian-Kommentatoren,

man mag zum Intendanten und Regisseur Latchinian stehen, wie man will, karrieregeile Gesellen und ihre entourage sitzen in der Regel nicht auf schlecht dotierten Posten in der tiefsten brandenburgischen Provinz. Schon gar nicht, wenn ihr Betrieb bereits einmal zum Theater des Jahres gekürt wurde. Die Schmähungen sind meines Erachtens ganz unangebracht.

Andererseits mögen alle die Latchinian wohl wollen, bedenken, dass er bereits in Potsdam als sicherer Nachfolger des derzeitigen Intendanten Laufenberg gehandelt wurde. Den Job bekam ein anderer. Lobrede ist manchmal ein sicheres Mittel, den chancenreichen Kandidaten zu "verbrennen". Kommunikatives Beschweigen dagegen ist mitunter Gold.

Mit herzlichem Gruß
nikolaus merck
Goerden-Nachfolge: keine Empfehlungen mehr
Herr Hartmann, die einzige Empfehlung die sie je hatten war Ihr Übervater Frank Castorf. Wie jedes brave Schwiegersöhnchen dürfen Sie sich damit brüsten ohne Qualifikation und Können, dafür mit Protektion und Vetternwirtschaft, einen guten Job bekommmen zu haben. Gratulation zu Ihrer bürgerlichen Berufung!
zu Elmar Goerden: tameur verabschiedet sich
Offensichtlich haben die Statements eine Rahmen eigenommen, der sich mir nicht mir erschließt - ich verabschiede mich.
Ciao
Goerden-Nachfolge: Auf jeden Fall als Regisseur
Nübling ist auf jeden Fall als Regisseur interessant.
Goerden-Nachfolge: Noch ein Vorschlag
Nübling und Richter. Am besten beide zusammen - einer als intedant, der andere als fester Regisseur.
Goerden-Nachfolge: Oberender!
Thomas Oberender soll neuer Intendant am Schauspielhaus werden. Vorstellung aber erst nach den Eröffnungspremieren Mitte / Ende Oktober.
Goerden-Nachfolge: Intendant aus dem Osten
Danke für die Kommentare, aber Gespräche werden mit einem anderen Intendanten aus dem Osten geführt.
Goerden-Nachfolge: They never come back?
Nein, mit mir
Goerden-Nachfolge: Stromberg! Aber mit Warnung
Ich denk, Stromberg wird es! Allerdings sollte man alle Kandidaten warnen: Bochum ist wirklich ein übles, tristes Pflaster - ich kann nicht empfehlen, da auch nur länger als 5 Minuten zu verbringen ... bleibt lieber in Berlin, Leute, wenn Ihr die Chance habt!
Goerden-Nachfolge: Stephan Märki!
Alles geht in die falsche Richtung - Stefan Märki, der Intendant aus Weimar wird es. Der sitzt sowieso auf einem heißen Stuhl, hat volle Häuser, gibt nicht zu viel Geld aus und macht durchschnittliches Theater.
Wetten dass....
Goerden-Nachfolge: Erfolg machen
Lieber Lorenz Schnieder, vielen Dank für Eintrag 59. Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, daß die Neue Bühne Senftenberg Dich in ihrem November-Leporello unter der Rubrik "Presse-Echo zum 5.GlückAufFest TRÄUME" gleich als Ersten wie folgt zitiert: "Es ist der absolute Hammer!, nachtkritik.de, 14.09.2008". Du bist doch Theaterkritiker, oder? Ich finde, jeder kann irgendwie Theaterkritiker sein. Und der eigene Erfolg ist immer so groß, wie man ihn sich macht.
Goerden-Nachfolge: noch ein interessanter Name
Einen interessanten Namen vergisst man in der Diskussion völlig, Burkhard C. Kosminski! Derzeit Leiter des Schauspiels am Nationaltheater Mannheim, schafft er die uneitle Symbiose aus frischem Uraufführungstheater und Klassik!
Goerden-Nachfolge: Kosminski in der Tat interessant
Habe ich auch gehört, dass das da gar nicht so uninteressant sein soll in Mannheim. Woher stammt der Herr Kosminski denn?
Goerden-Nachfolge: Gärtner gesucht
Ein guter Regisseur muss kein guter Intendant sein. Die meisten hier scheinen nicht zu begreifen, dass es sich um zwei ganz verschiedene Berufe handelt, die immer weniger miteinander zu tun haben. Heute zählen andere Dinge, die mit dem Inszenieren rein gar nichts zu tun haben. Ein guter Intendant hält allen anderen den Rücken frei, spielt mit allen Ressourcen und ist Gärtner, nicht Florist.
Goerden-Nachfolge: Kosminski nicht so interessant
Kosminski war einige Jahre in Düsseldorf bei Badora; was ich von dem da gesehen habe ist nicht gerade dazu angetan, Bochum wieder zur Theatermetropole zu machen.
Goerden-Nachfolge: was der Spatz vom Dach pfeift
Der Herr/die Frau Insider schläft wohl mit dem Kulturdezernenten, was?!
Nichts gegen Oberender, der ist sicher ein guter Mann, aber zufällig
weiß man ja in Salzburg, dass seine Frau 2009 als Dramaturgin am
Landestheater anfängt. Klingt nicht gerade nach familiären Umzugsplänen…
Die Kandidaten für Bochum sind doch eigentlich, Schlingensief, Nübling
oder Bachmann (okay, man weiß auch, dass eigentlich Walburg Basel
gemacht hat, bis Bachmann für seine Weltreise den Job hingeworfen hat
und seither je nicht eben mit Erfolgen glänzt, aber vielleicht findet er
ja wieder einen guten Dramaturgen.) Vielleicht Rita Thiele aus Köln? Es
pfeift ja von den Dächern, dass sie selber Intendantin in Bochum werden
will – und nicht schlecht im Rennen liegt, wäre doch eine elegante
Lösung… Schlingensief und Nübling, von denen auch viel die Rede ist,
haben zwar noch nie irgendwo Leitungserfahrung gesammelt, aber warum
damit nicht in Bochum beginnen? Dass sie sich gerne und leidenschaftlich
damit beschäftigen, ein Budget zu machen, Verträge zu verhandeln, sich
um neue Beleuchtungseinrichtungen oder Konzepte zu kümmern, in denen es
um mehr geht, als ihren Bauchnabel zu beschäftigen, pfeifen ja auch die
Spatzen von allen Dächern. Außer in ihren „Familien“ ist da nix gewesen.
Man möchte in diesen Tagen kein Kulturdezernent sein, ehrlich.
Goerden-Nachfolge: Nübling am besten
In der Kritik zur Spielzeiteröffnung in Bochum werden als potenzielle Kandidaten für das Schauspielhaus genannt: Oberender, Bachmann, Weber und Nübling. Weiß Briegleb mehr?
Nübling wäre mir am liebsten.
Schaun wir mal.
Warum gehen die Kritiker zu Goerdens Inszenierungen?
Mal eine kleine, wahrscheinlich dumme Frage. Warum sitzen die eigentlich alle in Goerdens Inszenierungen? Täuscht der Eindruck, daß die Kritik irgendwie mit dem nicht fertig wird? Stört der? Übersehen werden kann der offensichtlich nicht. warum setzt der solche Reflexe frei? War in der vollen zweiten Vorstellung und es war groß! Dabei fand ich Goerden bis dahin ziemlich lahm. Werden wir umdenken müssen?
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