Theaterrevolutionäre Ideen

Leipzig, 26. Oktober 2017. Die zum Wintersemester 2017/18 erstmals eingerichtete Bertolt-Brecht-Gastprofessur geht an den Regisseur Peter Konwitschny, das teilt die Universität Leipzig mit. Die Professur soll den nachhaltigen Theorie-Praxis-Transfer zwischen Wissenschaften und Künsten fördern sowohl in der Lehre am Centre of Competence for Theatre (CCT) als auch im öffentlichen Diskurs der Stadt Leipzig, heißt es in der Pressemitteilung. Peter Konwitschny wurde von einer Findungskommission mit Vertretern aus Stadt und Universität Leipzig einstimmig ausgewählt.

Damit sei als erster Bertolt-Brecht-Gastprofessor "einer der wichtigsten und prominentesten Regisseure des internationalen Musiktheatergeschehens der letzten Jahrzehnte ausgewählt, Peter Konwitschny überträgt Brechts theaterrevolutionäre Ideen auf kongeniale Weise in unsere Zeit und ist damit eine hervorragende Wahl für die Erstbesetzung einer nach Brecht benannten Gastprofessur", erklärte Prof. Dr. Günther Heeg, Direktor des CCT.

Die jeweils mit 10.000 Euro dotierte Bertolt-Brecht-Gastprofessur wird halbjährlich oder jährlich an herausragende Praxisvertreter der darstellenden Künste vergeben. Ein Auswahlkriterium sei dabei die nachweisliche Bereicherung des wissenschaftlichen Diskurses sowie die wechselseitige Reflektion von Theorie und Praxis des Theaters in allen seinen Spielformen.

Der in Leipzig aufgewachsene Peter Konwitschny, Jahrgang 1945, absolvierte ein Regiestudium an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin und assistierte als Regisseur von 1971 bis 1979 am von Brecht gegründeten Berliner Ensemble unter der Intendanz von Ruth Berghaus. Er inszeniert seit 1980 hauptsächlich Opern. Von 2008 bis 2011 war Konwitschny Chefregisseur der Oper Leipzig. Seine Arbeit ist vielfach ausgezeichnet, er ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Mitglied unter anderem der Akademie der Künste zu Berlin, der Freien Akademie der Künste zu Leipzig sowie Honorarprofessor an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin.

Das Centre of Competence for Theatre (CCT) wurde 2016 im Zuge der Neuaufstellung des Instituts für Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig gegründet. Als wissenschaftliche Einrichtung will es regionale, nationale und internationale Kooperationen der Universität Leipzig auf dem Gebiet des Theaters und der kulturellen Bildung fördern und als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft vermitteln.

(sik)

Mehr dazu:

Theaterwissenschaft in Leipzig: Zukunft gesichert - Meldung vom 18. April 2016

 

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