Chefdramaturgin des Theaters in der Josefstadt Ulrike Zemme verstorben
Ein Vermächtnis
Wien, 14. November 2017. Ulrike Zemme, die Chefdramaturgin des Wiener Theaters in der Josefstadt, ist heute verstorben. Das gab das Theater in einer Presseaussendung bekannt.
Bekannt war Ulrike Zemme auch als Übersetzerin russischer Theaterliteratur. Auf ihren Übertragungen beruhten Inszenierungen von Regisseur*innen wie Peter Zadek, Dieter Giesing, Jürgen Gosch, Matthias Hartmann, Anna Badora, Karin Henkel, Stephan Kimmig, Falk Richter, Sebastian Nübling, Tilmann Köhler, Achim Benning, Anna Bergmann oder Thirza Bruncken. Auch Prosa übersetzte Zemme, unter anderem von Konstantin Vaginov, Jurij Mamleev, Aleksandr Nikolaeve Ostrovskij und der Journalistin Anna Politkowskaja.
Seit 1998 am Theater in der Josefstadt, wurde Ulrike Zemme mit dem Intendanzbeginn von Herbert Föttinger 2006 zur Chefdramaturgin ernannt. "Sie war wesentlich am Weg der Josefstadt zu einem Ur- und Erstaufführungstheater beteiligt", schreibt Herbert Föttinger anlässlich von Ulrike Zemmes Tod. Unter anderem erstellte sie die Bühnenfassung zu Daniel Glattauers Romanen Gut gegen Nordwind und "Alle sieben Wellen", so das Theater in der Josefstadt.
Studiert hatte die gebürtige Linzerin Slawistik und Germanistik in Salzburg. Ab 1983 arbeitete sie als Dramaturgin, parallel war sie als freie Journalistin tätig. Von 1989 bis 1995 war sie Produktionsdramaturgin am Wiener Burgtheater. Für Peter Zadek übersetzte sie dort Tschechovs "Ivanov" und "Kirschgarten", für Dieter Giesing übertrug sie "Sonnenuntergang" von Isaak Babel ins Deutsche.
Ulrike Zemme verstarb 61-jährig nach kurzer schwerer Krankheit – während der Endproben zu "Professor Bernhardi", ihrer letzten Dramaturgie am Theater in der Josefstadt.
(Theater in der Josefstadt / eph)
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