Kein Staatstheater Nordost?

Schwerin, 20. Dezember 2017. Die Gründung des für Mitte des nächsten Jahres geplanten Staatstheater Nordost in Mecklenburg-Vorpommern steht überraschend wieder zur Diskussion. Wie der NDR berichtet, erwägen die beteiligten Rechtsträger und das Land, statt einer Fusion eine Kooperation des Theaters Vorpommern in Greifswald und Stralsund sowie der Theater- und Orchestergesellschaft (TOG) in Neubrandenburg und Neustrelitz anzustreben.

Nachdem das geplante Staatstheater Nordost eigentlich bereits am 1. Januar 2018 an den Start gehen sollte, haben sich die beteiligten Rechtsträger und das Land am vergangenen Montag nochmals zusammengesetzt, da Bürgermeister und Landräte Nachbesserungen forderten. Außerdem hatten die Gewerkschaften Mitte November die Verhandlungen über einen Fusionstarifvertrag für die künstlerisch Beschäftigten eines zukünftigen Staatstheaters Nordost abgebrochen.

Als Ergebnis dieses Treffens erklärte Kultusministerin Birgit Hesse (SPD), sie sei offen für ein Kooperationsmodell, bei dem die beteiligten Häuser selbständig blieben. Nun wollen die Gesprächspartner im neuen Jahr bei einem weiteren Treffen Einzelheiten einer Kooperation prüfen. Die Gewerkschaften, die die Fusion stets kritisierten, hatten bereits in den zurückliegenden Jahren entsprechende Kooperationsmodelle erarbeitet und ins Gespräch gebracht.

Bei einer Fusion hatte das Land in Aussicht gestellt Mehrheitsgesellschafter eines "Staatstheater Nordost" zu werden. Neustrelitz hätte demnach am meisten Kompetenzen und Personal eingebüßt, in Neubrandenburg wären die Philharmonie und im Theater Vorpommern das Musiktheater in Stralsund sowie Ballett und Schauspiel am Standort Greifswald verblieben. Dieser Plan hatte zu starken Protesten geführt.

(NDR / geka)

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