Münchner Ensemble-Spieler Helmut Stange verstorben
Die Wahrheit der Figur
München, 5. Januar 2018. Der Schauspieler Helmut Stange ist am 1. Januar 2018 im Alter von 88 Jahren in München verstorben. Das teilt das Residenztheater München mit, wo Stange unter Intendant Dieter Dorn von 2001 bis 2011 spielte.
Helmut Stange, geboren am 20. Februar 1929 in Bremen, begann seine Laufbahn als Schauspieler in seinem Geburtsort. Er spielte in den folgenden Jahren in Lübeck, Bochum, an der Landesbühne Hannover, wo er Dieter Dorn kennen lernte, sowie in Mannheim. 1973 wurde er von Hans-Reinhard Müller an die Münchner Kammerspiele engagiert. 2001 wechselte er zusammen mit Dieter Dorn ans Bayerische Staatsschauspiel (heute Residenztheater).
Stange arbeitete neben Dieter Dorn u. a. mit den Regisseuren Jan Bosse, Barbara Frey, Elmar Goerden, Jens Daniel Herzog, Alexander Lang und Thomas Langhoff zusammen. In der Rolle des Ilja Iljitsch Telegin in Barbara Freys Tschechow-Inszenierung "Onkel Wanja" gastierte er 2004 beim Berliner Theatertreffen.
Eine lange Arbeitsbeziehung verband Stange auch mit dem Regisseur Ernst Wendt, mit dem er u.a. "Der Balkon" von Jean Genet (1976) und "Germania Tod in Berlin" von Heiner Müller (1978) umsetzte. Unter seinen Inszenierungen in der Regie von Dieter Dorn hebt das Residenztheater die Kammerspiel-Produktionen von William Shakespeares "Ein Mittsommernachtstraum" (1978), Tankred Dorsts "Merlin oder Das wüste Land" (1982) und William Shakespeares "Cymbelin" (1998) hervor.
Stange war über Jahrzehnte auch ein gefragter Sprecher in Hörfunkproduktionen und unterrichtete an der Otto-Falckenberg-Schule München. "Ein feiner, sensibler, kluger Ensembleschauspieler ist am Neujahrstag 2018 in München gestorben. Der Wahrheit jeder Bühnenfigur galt sein Interesse. Diese Wahrheit dem Zuschauer nahe zu bringen war für ihn immer das Wichtigste", würdigt das Residenztheater Helmut Stange.
(Residenztheater München / chr)
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