Schauspieler Hilmar Baumann verstorben
Urgestein des Maxim Gorki Theaters
Berlin, 1. Februar 2018. Der Schauspieler Hilmar Baumann ist am 27. Januar 2018 verstorben. Das teilt das Berliner Maxim Gorki Theater mit, dessen Ensemble er von 1968 bis zur Rente 2005/2006 angehörte. Baumann wurde 79 Jahre alt.
Hilmar Baumann wurde 1939 in Ludwigsfelde bei Berlin geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sein Vater mitsamt seiner Familie von der Roten Armee in die Sowjetunion verschleppt. Nach der Rückkehr nach Deutschland holte Baumann sein Abitur nach und arbeitete in einem Motorenwerk in Roßlau, ehe er ab 1958 Schauspiel an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam studierte. Erste Theaterengagements führten ihn nach Bautzen und Halle.
Ab 1968 war er im Ensemble des Berliner Maxim Gorki Theaters. Dort übernahm er zahllose prägende Rollen in Inszenierungen von unter anderen Thomas Langhoff, Albert Hetterle, Karl Gassauer, Rolf Winkelgrund, Marcus Mislin und Deborah Epstein. Das Gorki Theater hebt seine Auftritte als Baron in Maxim Gorkis "Nachtasyl" 1977 (Regie: Albert Hetterle) und als Kulygin in Anton Tschechows "Drei Schwestern" 1979 (Regie: Thomas Langhoff) hervor, ebenso wie seine Rolle als der alte Briest in der Adaption des Fontane-Romans "Effi Briest" durch Deborah Epstein (1998). Baumann spielte 1988 auch in der legendären "Übergangsgesellschaft" von Volker Braun (Regie: Thomas Langhoff).
Neben der Bühnenarbeit war er bei ostdeutschen Filmproduktionen der DEFA und des Fernsehens der DDR tätig. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehörten die Goethe-Verfilmungen der 1970er Jahre bei Filmregisseur Egon Günthers, wie "Die Leiden des jungen Werthers", wo er den Albert verkörperte (1977).
(Gorki Theater / geka / chr)
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