Zu ambitioniert?

Ansbach, 8. März 2018. Der Intendantenvertrag von Susanne Schulz, die seit 2015 das genossenschaftlich getragene Theater Ansbach leitet, wird regulär zum 30. Juni 2020 auslaufen. Wie das Theater mitteilt, hat der Vorstand der Genossenschaft einstimmig beschlossen, den Vertrag nicht zu verlängern, obwohl "Frau Dr. Schulz künstlerisch hervorragend gearbeitet und ein schauspielerisch ausgezeichnetes Ensemble an das Theater der Genossenschaft geholt hat." Jedoch seien leider "ihre Vorstellungen, wie sich das Theater Ansbach in Zukunft weiterentwickeln soll, mit den der Genossenschaft zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Möglichkeiten nicht machbar." Außerdem lebe Theater "von ständiger Erneuerung. Wir wollen uns nicht auf unserem Theaterglück ausruhen, sondern Neues wagen."

Susanne Schulz war vor ihrer Intendanz in Ansbach als Dramaturgin in Eisenach, Gießen und Neustrelitz tätig, lehrte dann als Theaterwissenschaftlerin u.a. in Mainz und Potsdam und promovierte bei Hans-Thies Lehmann. 2005 bis 2009 war sie Chefdramaturgin am Anhaltischen Theater Dessau, bevor sie Intendantin in Naumburg wurde. In ihrer Stellungnahme zur Nichtverlängerungsmitteilung schreibt sie, dass sie das Budget des "sehr knappen Etats (…) immer sehr genau berechnet und eingehalten habe". Sie habe mit einem "fantastischen Ensemble" eine "enorme künstlerische Qualität" erreicht, ihre Arbeit bekommt "viel positives Feedback aus der Bevölkerung", die Zuschauerzahlen seien gestiegen. Sie wolle gemeinsam mit ihrem Ensemble "auch in den verbleibenden zweieinhalb Jahren mit voller Kraft weiterhin tolles Theater für unser Publikum" machen.

Die Neubesetzung soll zeitnah ausgeschrieben werden.

(ape)

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