Förderin der Tanzavantgarden

22. März 2018. Die ehemalige Intendantin des Berliner Hebbel Theaters und Tanz-Netzwerkerin Nele Hertling erhält den Deutschen Tanzpreis 2018. Erstmals seit seiner Gründung 1983 ist der Deutsche Tanzpreis mit 20.000 Euro dotiert. Er wird seit diesem Jahr durch den Dachverband Tanz Deutschland verliehen, gemeinsam gefördert durch die Stadt Essen, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und aus Mitteln des Bundes.

Hertling (Jahrgang 1934) habe "die Entwicklung des zeitgenössischen Tanzes in Deutschland geprägt" und dabei stets die "Vielfalt des Tanzes und der europäischen Kulturlandschaften" im Blick gehabt, begründet die Jury ihre Auswahl. "Als Intendantin des Berliner Hebbel-Theaters (1988 bis 2003) etablierte sie ein starkes europäisches Veranstalternetzwerk, präsentierte die flämische und französische Tanzavantgarde". Sie gründete das Berliner Festival "Tanz im August".

Der unabhängigen Jury des Theaterpreises gehörten 2018 an: Nik Haffner (Künstlerischer Leiter, Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz, Berlin), Kathleen McNurney (Ballettdirektorin, Tanz Luzerner Theater), Patrick Primavesi (Tanz- und Theaterwissenschaftler, Universität Leipzig), Brit Rodemund (Tänzerin), Bettina Wagner-Bergelt (Künstlerische Leiterin, Eröffnungsfestival Bauhaus 100), Helena Waldmann (Freie Choreografin), Dorion Weickmann (Journalistin, Süddeutsche Zeitung, Tanz Zeitschrift u.a.) sowie als Jury-Vorsitzender Martin Puttke (langjähriger Ballettdirektor am Aalto-Theater Essen und Preisträger des Deutschen Tanzpreises). Die Jury entschied über Vorschläge, die von zahlreichen Verbänden, ihren Mitgliedern und Institutionen des Tanzes unterbreitet wurden.

Die Preisverleihung findet am 22. September 2018 im Aalto-Theater Essen statt. Neben dem Hauptpreis für Nele Hertling gehen der Preis für eine herausragende Entwicklung im Tanz an das Ballett des Staatstheaters Nürnberg (unter der Direktion von Goyo Montero) sowie der Preis für herausragende Interpret*innen an die Choreografin Meg Stuart und ihre Company Damaged Goods.

(Dachverband Tanz / www.deutschertanzpreis.de / chr)

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