Preise beim Heidelberger Stückemarkt vergeben
Ulrike Syhas Abdriften der Provinz
Heidelberg, 29. April 2018. Die Preise des 35. Heidelberger Stückemarkts sind vergeben: Ulrike Syha erhält für ihr Stück Drift den mit 10.000 Euro dotierten AutorenPreis. Der mit 5.000 Euro dotierte Internationale AutorenPreis geht an Yeon-ok Koh, Autorin aus dem diesjährigen Gastland Südkorea, für "Das Gespür einer Ehefrau". Mit dem zum siebten Mal vergebenen JugendStückePreis, dotiert mit 6.000 Euro, wird Sergej Gößners Stück Mongos ausgezeichnet. Und der NachSpielPreis geht an Drei sind wir von Wolfram Höll, am Burgtheater Wien von Valerie Voigt-Firon inszeniert. Die meisten Stimmen des PublikumsPreises, dortiert mit 2.500 Euro, erhält Rinus Silzle für Legal Highs.
In der Jurybegründung heißt es: "'Drift' ist ein Stück über langsamen Zerfall. Es ist ein Stück mit tableauhaften Szenen, in denen viel passiert, aber nichts geschieht (oder umgekehrt). Und es ist ein wirklich komisches Stück. (...) Syha hat das Drama einer Gesellschaft, in der keiner dem anderen zuhört, Familien auseinandertreiben und man Leuten, die man seit zwanzig Jahren kennt, einen Mord zutraut, in die Form einer Komödie gegossen, die vom Zuschauer genau das verlangt, was die Figuren nicht mehr können: Zuhören."
Zur Jury gehörten in diesem Jahr: die Regisseurin Brit Bartkowiak, der Dramatiker David Gieselmann, der Kulturredakteur Andreas Jüttner, die Lektorin und Dramaturgin Maja Zade und Jürgen Popig, Leitender Heidelberger Schauspieldramaturg und Künstlerischer Leiter des Heidelberger Stückemarkts (gemeinsam mit Holger Schultze).
Auf der Preisverleihung wurde auch das Gastland des Stückemarkts 2019 bekannt gegeben: die Türkei, die bereits 2011 Gastland war, "man wolle sich fragen, wie sich das Theater dort in den vergangenen Jahren unter Recep Tayyip Erdoğan verändert hat", heißt es von Seite des Theaters.
(theaterheidelberg.de / sik)
Mehr über den 35. Heidelberger Stückemarkt auf der Festivalwebsite von nachtkritik.de: Ulrike Syha spricht im Video über ihr Stück, Michael Wolf hat es gelesen. Mehr gibt es dort auch über Rinus Silzle, über Wolfram Hölls Stück Drei sind wir, über Sergej Gößners Mongos oder die Koreanischen Stücke.
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