Musicals und Operetten gehen nicht

13. Mai 2018. Dem Theater Chemnitz droht Ende 2018 ein Defizit von 1,3 Millionen Euro, schreibt die Chemnitzer Freie Presse (online 11.5.2018).

Die Stadt Chemnitz fördert das Theater in diesem Jahr mit 27,4 Millionen Euro. Jetzt schlage "die Verwaltung" vor, dass der Stadtrat auf seiner Sitzung am 23. Mai einen Sonderzuschuss von 1,3 Millionen Euro beschließen möge. Hinfort müsse das Controlling besser werden, das Defizit sei erst im zweiten Quartal 2017 entdeckt worden, so der Kämmerer der Stadt gegenüber der Zeitung.

Besucher fehlen, GEMA teurer

Als Gründe für das Defizit würden geringere Einnahmen bei Musicals und Operette namhaft gemacht, die Besucherzahlen hätten sich nicht wie erwartet entwickelt. Außerdem seien "die Kosten für Gastkünstler sowie die Abgaben an den Rechteverwerter Gema unerwartet gestiegen". Wegen des drohenden Defizites habe das Theater die teure Aufführung des Musicals "My Fair Lady" in diesem Sommer auf dem Theaterplatz bereits im März abgesagt. Der Vorverkauf sei zu schlecht gewesen, ein weiteres finanzielles Defizit sei absehbar gewesen.

Schwere Wasser

Wie Radio Chemnitz meldet (online 9.5.2018, 6:00 Uhr) , solle ein neuer Haustarifvertrag geschlossen werden, damit sich die Lage in den nächsten Jahren nicht noch weiter verschärfe - Mitarbeiter müssten dann auf einen Teil ihrer Gehälter verzichten.

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD), zugleich Vorsitzende des Theateraufsichtsrates, sei sauer. Sie hoffe sehr, dass sich der Intendant seiner Verantwortung bewusst ist, denn es sei "ein großer Betrag", den die Bürger der Stadt für die Theater aufbrächten.

(www.tag24.de / www.freiepresse.de / www.radiochemnitz.de / jnm)

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Kommentare  
Theater Chemnitz: Ursache und Wirkung
Der Intendant, der diese Misere verursacht und verantwortet bekommt vorfristig seinen Vertrag bis 2023 verlängert. Frau OB Ludwig, Vorsitzende des Theater-Aufsichtsrats, ist jetzt genau so überrascht wie der Generalintendant, dass da auf einmal ein Defizit von 1,3 Mio. im Raum steht (wenn es mal nicht noch mehr wird). Ausbaden sollen es: na klar, die Beschäftigten des Theaters. Diese werden ja schon seit ca. 20 Jahren nur nach Haustarif bezahlt, und jetzt wird eben noch ein bisschen gekürzt. So sehen Erfolge 2018 in Chemnitz aus.
Theater Chemnitz: Gehaltsunterschiede
Wozu gibt es eigentlich einen prokura_tragenden Geschäftsführer?
Sollte der nicht auch ein verantwortliches Auge auf die Geschäftsentwicklungen des Theaters haben, das eine gGmbH ist ?

Wie das künstlerische und angestellte Normal_Personal bezahlt wird - ist im allgemeinen bekannt. Sie sind die ersten die zum Verzicht aufgefordert werden.

Was aber erhalten die Leiter solcher gigantischer Häuser, die es verantwortungsbewußt führen sollen?

Ich gehe hier von gigantischen Unterschieden aus.
Theater Chemnitz: Verantwortung
Mal wieder typisch- die, unter denen solche Defizite entstanden sind, werden nicht zur Verantwortung gezogen...Es ist nicht zu glauben...
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