Nicht von der Kunstfreiheit gedeckt

7. August 2018. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wird dem Kulturfestival "Ruhrtriennale" in diesem Jahr fernbleiben. Das berichten diverse Medien, darunter die WAZ. Der Ministerpräsident habe vor einiger Zeit entschieden, weder am offiziellen Empfang mit der neuen Intendantin Stefanie Carp noch an einer Aufführung teilnehmen zu wollen.

Den Berichten zufolge will Laschet mit seiner Absage auch ein Zeichen in der seit Wochen andauernden Antisemitismus-Debatte rund um die Ruhrtriennale und die Ein- , Aus- und Wiedereinladung der BDS-nahen schottischen Band "Young Fathers" setzen. Antisemitische oder das Existenzrecht Israels in Frage stellende Aktionen sehe der Ministerpräsident nicht von der Kunstfreiheit gedeckt. Laschets Absage wird von den Medien in NRW als "bislang einmaliger Vorgang" gewertet, da das Land Mitgründer und nennenswerter Geldgeber der Ruhrtriennale sei. Bereits vor einigen Tagen hatte Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen "aus terminlichen Gründen" ihre Teilname an der Festivaleröffnung abgesagt, wie der NRW-Politblog Die Ruhrbarone berichtete. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung weist Stefanie Carp Kritik von sich. Die Debatte sei "übertrieben" und "unverhältnismäßig".

(WAZ / Deutschlandfunk / ruhrbarone.de / sle)

 

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