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Theater der Welt 2010 findet in Mülheim und Essen statt
Offizielles Programm
5. Juli 2008. Die nächste Ausgabe des Festivals Theater der Welt des Internationalen Theater Instituts wird in zwei Jahren in Mülheim an der Ruhr und Essen stattfinden, voraussichtlich vom 1. bis 18. Juli 2010. Einer Meldung des ITI zufolge wird das internationale Theaterfestival in Kooperation mit dem Theater Essen, dem Theater an der Ruhr und der Ruhr 2010 GmbH entstehen und zum offiziellen Programm der Kulturhauptstadt Europas Ruhr.2010 gehören.
Als künstlerische Leiter ernannte das ITI die Intendanten der gastgebenden Theater, Roberto Ciulli und Anselm Weber. Für die Programmdirektion wurde die belgische Festivalkuratorin Frie Leysen gewonnen, die 1992 unter anderem Gründerin des interdisziplinären Brüssler KunstenFESTIVALdesArts war, das sie ein Jahrzehnt lang geleitet hat. In den letzten Jahren konzentrierte sich die kuratorische Arbeit der 1950 geborenen Flämin vor allem auf den arabischen Raum, wo sie u.a. das internationale Arbeitsfestival Meeting Point 5 kuratierte, das unabhängigen Künstlern aus den Bereichen Theater, Tanz, Bildende Kunst, Film, Video vergangenen November in Städten wie Tanger, Tunis, Kairo, El Minia, Alexandria, Beirut, Damaskus, Amman, Brüssel und Berlin zeitgleich eine Plattform bot.
Mit Blick auf die vielfältige und dichte Festivalkultur des Ruhrgebiets sei mit dem Festival Theater der Welt und der Nominierung von Frie Leysen als Programmdirektorin eine einzigartige Theater-Plattform geschaffen worden, die das europäische Publikum im Kulturhauptstadtjahr mit globalen Fragen zur Kunst, Politik und Identität konfrontieren werde, erklärte das ITI. Die diesjährige Ausgabe des Festivals geht am Sonntagabend in Halle zu Ende.
(sle)
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Die unüberseh- und (vor allen Dingen) unüberhörbare Anzeige von Theater der Welt 2010 hat mich darauf gebracht. Da wird also unter anderem eine 12!! Jahre alte Produktion eingeladen (Handspring Puppet Company - Die Heimkehr des Odysseus - erstmals in Europa gezeigt in Brüssel 1998 zum KunstenFESTIVAL des Arts - gegründet und geleitet von Frie Leysen !!, der diesjährigen !! Kuratorin/Programmdirektorin des Festivals Theater der Welt.
Dazu hierzu zwei Zitate vom ITI Germany und THEATER DER WELT 2010:
"THEATER DER WELT präsentiert alle drei Jahre wegweisende Leistungen und Entwicklungen des Theaters in aller Welt."
"In seiner 12. Ausgabe setzt Theater der Welt auf die individuelle Perspektive und Ausdruckskraft des Künstlers und auf das Zeitgenössische (!!) als verbindende Sprache der Kulturen. Diese Sprache funktioniert sowohl über das intellektuelle Verstehen als auch über das Erleben, über Bilder, Atmosphäre, Klang, Bewegung. Sie ermöglicht die unmittelbare Begegnung mit dem zunächst Fremden und konfrontiert uns mit dem Blickwinkel des Künstlers.
Theater der Welt 2010 ist eine Einladung zum Perspektivwechsel."
Es gibt also nichts Neues/Bemerkenswertes/Wegweisendes seit 12 !! Jahren aus Südafrika zu zeigen? Es gibt also nichts Neues/Bemerkenswertes/Wegweisendes seit 12 !! Jahren aus den Bereichen Puppentheater, Musiktheater zu zeigen? Oder werden auf diesem (irgendwannmal) "bedeutendsten internationalen Festival auf deutschem Boden" nur noch die individuellen Vorlieben der jeweiligen Kuratoren des Festivals gezeigt - wie es schon vor zwei Jahren in Halle den Anschein hatte?
Ich bin ratlos. Und habe den dringenden Verdacht, daß die jeweilig Verantwortlichen dieses und ähnlicher Festivals nurmehr auf Nummer sicher gehen oder (ich weiß eine böse Vermutung/Unterstellung) liebgewordene Freunde, während jahrzehntelanger Kuratoriumsarbeit kennengelernt, fördern wollen – also gar kein unbedingtes Interesse daran haben, Neues/Bemerkenswertes/Wegweisendes zu entdecken und möglicherweise damit Künstlern und Publikum Raum für Diskurs zu eröffnen.
Das Festival zeigt 32 Projekte, darunter elf Weltpremieren und sechs Europapremieren. Junge und in Deutschland kaum bekannte Künstler und Künstlerinnen, wie Bouchra Ouziguen aus Marrakesch, Ho Tzu Nyen aus Singapur, Wael Shawky aus Alexandria, Verdensteatret aus Oslo oder Mpumelelo Paul Grootboom aus Pretoria zeigen neue Arbeiten, 17 Projekte werden vom Festival koproduziert. Daisuke Miura aus Tokyo stellt seine Arbeit zum ersten Mal einem Publikum außerhalb Japans vor.
Die mehr als zweihundertmal gespielte Il ritorno d’Ulisse in patria erlebt bei Theater der Welt 2010 ihre letzten Vorstellungen. Sie ist ein wunderschönes Beispiel dafür, wie sich das Gesamtkunstwerk Oper in den Händen des Bildenden Künstlers William Kentridge zu einer zeitgenössischen, multidisziplinären Form gefügt hat. Im Programm spiegelt sie sich in der Neuinszenierung einer weiteren Barockoper: Der mexikanische Regisseur Claudio Valdes Kuri und der in Genf lebende Argentinier Gabriel Garrido als musikalischer Leiter präsentieren Carl Heinrich Grauns Montezuma.
Wir freuen uns sehr auf den weiteren Diskurs mit Ihnen und den Raum, den Sie für uns geöffnet haben.