Erweiterung der Weltsicht

Berlin, 2. November 2018. Der Kulturjournalist und Mitgründer von nachtkritik.de Dirk Pilz ist vergangene Nacht im Berliner Charité-Krankenhaus an einer Krebserkrankung verstorben. Er wurde 46 Jahre alt.

dirk pilz5 07 200 2 thomas AurinDirk Pilz. 1972-2018
© Thomas Aurin
Dirk Pilz, geboren 1972 im vogtländischen Rodewisch, studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie in Potsdam, Berlin (FU) und Kopenhagen und promovierte 2005 mit einer Arbeit zur Ästhetiktheorie (Krisengeschöpfe. Zur Theorie und Methodologie der Objektiven Hermeneutik, Springer Verlag 2007). Von 2003 bis 2007 war er Redakteur beim Fachblatt Theater der Zeit. Gemeinsam mit Petra Kohse, Esther Slevogt, Konrad von Homeyer und Nikolaus Merck gründete Dirk Pilz 2007 das Onlineportal für Theaterkritik und Theaterberichterstattung nachtkritik.de, dessen Gesellschafterkreis und Redaktion er bis zuletzt angehörte. Seine regelmäßige Kolumne "Experte des Monats" auf nachtkritik.de war kulturpolitischen und politischen Fragestellungen im Ausgang vom Gegenwartstheater gewidmet. Als Theater-, Literatur- und Sachbuchkritiker war er auch für die Berliner Zeitung, die Frankfurter Rundschau und die Neue Zürcher Zeitung aktiv.

Neben Theater- und Literaturkritik lag einer seiner Arbeitsschwerpunkte auf der Theorie und Geschichte der Religionen. 2014 kuratierte Dirk Pilz für die Kulturstiftung des Bundes die mehrtägige interreligiöse Konferenz "Ihr aber glaubet" in Köln. 2016 wurde er Mitglied des Stiftungsrats des interreligiösen Projektes "House of One" am Petriplatz in Berlin-Mitte.

Auf nachtkritik.de veröffentlichte er zu diesem Themenkreis den Essay Bühnenglauben – Warum das Theater mit Gläubigen kaum etwas anzufangen weiß. Darin diagnostizierte er am Gegenwartstheater einen fehlenden "Kontakt mit Andersgläubigen, mit Menschen und Ideen jenseits der eigenen Kantinenwelt, es fehlt an der Vorstellungskraft, dass man von anderen tatsächlich etwas lernen, die eigene Weltsicht Erweiterndes erfahren könnte." Um diese Erweiterung der Weltsicht kreiste seine Arbeit.

Dirk Pilz übte Lehrtätigkeiten an diversen Hochschulen aus. Zehn Jahre lang betreute er als Mentor die Festivalzeitung (später den Theatertreffen-Blog) beim Berliner Theatertreffen. Seit 2015 war er Gastprofessor am Berlin Career College der Universität der Künste und leitete dort den Masterstudiengang Kulturjournalismus akademisch. 2012 erhielt Dirk Pilz den Marie-Zimmermann-Preis für Theaterkritik (verbunden mit einem Aufenthalt an der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart). Dirk Pilz verstarb am 2. November 2018 in Berlin. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.

(chr)

 

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An die Freundschaft und die Zusammenarbeit mit Dirk Pilz erinnern sich Nikolaus Merck, Esther Slevogt und Christian Rakow.


Presseschau und Stimmen

"Dirks freundliche Zugewandtheit war mindestens so unerschöpflich wie sein Wissen. Dirk machte mir Mut, indem er da und ansprechbar war. Oft half er mir aus der Patsche. Zum Beispiel, wenn ein Nachruf zu schreiben war. Es ist nicht zu fassen." In einem großen persönlichen Nachruf gedenkt Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung (online 2.11.2018) seines Freundes und Kollegen Dirk Pilz.

Im Berliner Stadtmagazin Zitty (online 2.11.2018) würdigt Theaterredakteur Friedhelm Teicke seinen langjährigen Autor: "Dirk Pilz war ein feiner Mensch. Nicht in dem Sinne, dass er sich für irgendetwas zu fein gewesen wäre, überhaupt nicht, aber er war ein feinsinniger Autor, ein blitzgescheiter, stets höflicher, rundum ein äußerst angenehmer Kollege."

Für das interreligiöse House of One – Bet- und Lehrhaus Berlin würdigt Roland Stolte auf der Website (4.11.2018) das Stiftungsratsmitglied und den "Rat- und Ideengeber" Dirk Pilz für seine "existentielle, religiöse und intellektuelle Tapferkeit, die ich nicht vergessen werde; eine Haltung, die auch der weiteren Entfaltung des House of One unendlich gut getan hätte."

An Dirk Pilz' Anfänge als Germanistikstudent beim "Unidram"-Festival in Potsdam erinnert sich seine ehemaliger Kollege Frank Starke in der Märkischen Allgemeinen Zeitung (4.11.2018). "Über Unidram kam er zum Schreiben, verfasste erste Rezensionen. In den Folgejahren war er eine feste Größe im Feuilleton der Märkischen Allgemeinen, als Theaterkritiker, aber auch als Spezialist für Sachbücher. Keiner konnte sich in der Redaktion so kompetent wie er mit theologischen Fragen auseinandersetzen."

"Sich angreifbar machen. Für Dirk hieß das, einen Gedanken luzide und selbstbewusst zu vertreten, immer im Bewusstsein darum, dass er potenziell relativ bliebe, dass es irgendwo da draußen eine Möglichkeit geben könnte, die Dinge aus ähnlich guten Gründen ganz anders zu sehen", schreibt Janis El-Bira auf dem Blog des Berliner Theatertreffens (6.11.2018). "Sein Misstrauen gegenüber den eigenen Vorurteilen und Geschmäcklereien, der eingehegten Bequemlichkeit saturierten Denkens, war grenzenlos."

"Dirk Pilz nötigte einem sein Wissen nicht auf (...). Er stellte es Interessenten beinahe selbstlos und beiläufig zur Verfügung", schreibt Raoul Löbbert aus der "Christ und Welt"-Redaktion in der Zeit (9.11.2018).

"Sein früher Tod hat mich betroffen gemacht, aber auch nachdenklich," schreibt Jan Küveler in der Tageszeitung Die Welt (14.11.2018). "Es wäre übertrieben und deshalb eben gar nicht in seinem Sinne, das Ende einer Ära zu beklagen. In einen Satz gepresst, mit einem Subjekt, das keinen Zweifel kennt, und einem Prädikat, das einen Vorgang im Brustton der Überzeugung behauptet, klingt es zu apodiktisch – aber etwas ist doch dran, auf tastende, flüsternde Weise, wenn man sagt, dass die Figur des Theaterkritikers historisch wird. Vieles deutet darauf hin, dass ihre Zeit zu Ende geht. Es muss keine Katastrophe sein; vielleicht verpuppt sie sich nur und entsteht in neuer Form wieder. Vielleicht hat sie längst damit angefangen."

 

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Kommentare  
Dirk Pilz: fassungslos
Schocktrauer fassungslos
Er fehlt schon jetzt
Klug und neugierig, bedächtig kundig zugewandt, herzlich gebildet, sorgfältig begeistert, spitz und witzig, scharf entschieden auch, einladend feinsinnig und unermüdlich offen und
Dirk Pilz: zwischen den Zeilen
Das ist eine bestürzende Nachricht. Er war ein ganz und gar unabhängiger Kopf und hatte ein offenes, sehnsüchtiges Herz. Seine Texte habe ich immer gelesen. Er wusste oft noch mehr (über die Welt, das Leben, das Theater, die Kritik), als er schrieb. Aber man las es zwischen den Zeilen. Ich vermisse ihn sehr.
Dirk Pilz: Wissen weitergegeben
Bin auch sehr bestürzt. Viel, viel zu früh. Meine Anteilnahme gilt Familie und Freunden. Und da ist eigentlich auch fast alles schon gesagt von den Vorkondolenten. Ja, Dirk Pilz wird als kritische Stimme, und nicht nur was das Theater betrifft, fehlen. Ich habe seine Beiträge auf Nachtkritik oder Artikel in der Berliner Zeitung immer sehr geschätzt. Er hat sein Wissen aber auch bereitwillig weitergegeben. Da besteht zumindest die Hoffnung, dass etwas nachkommt. Obwohl das im Moment natürlich ein eher schwacher Trost ist.
Dirk Pilz: unabhängig im Denken
Unfassbar. Was für eine schreckliche, traurige Nachricht. Ich habe Dirk Pilz vor zehn Jahren beim Theatertreffen-Blog kennengelernt, damals war er mein Dozent – blitzgescheit und für jeden guten Gedanken aufmerksam, jenseits aller Mainstream-Kriterien und Mode-Meinungen. So klug und unabhängig im Denken und mit großer Aversion und Furor gegen alle Pseudo-Haltungen und Sprach- und Denk-Klischees – wie seine Texte. Ernsthaft und mit offenem Herzen sich und die Welt befragend. Seine Stimme fehlt sehr.
Dirk Pilz: Berliner Religionsgespräche
Die fünf schwierigsten unserer Berliner Religonsgespräche hat er moderiert.Immer auf den Punkt vorbereitet, zugewandt, gerecht nach allen Seiten, ohne jede Eitelkeit, reaktionsschnell, das große Ganze des Gesprächs im Blick, das er am Ende dann zur Abrundung führen konnte. Das war schon große Meisterschaft - ganz anders als ein Fernsehtalkkrawall. Drei mal musste er uns absagen, die Krankheit war mächtig. Ich bin ihm auch dankbar für seine Geduld mit mir, meinen Fragen, Wünschen. Im Oktober sollte er auf dem Podium sein, wir waren eine Weile ganz sicher. Aber seine Mails wurden kürzer.
Heute ist für mich ein Trauertag. Ich denke an seine Familie, die ihm so wichtig war, die kleinen Kinder, seine Frau. Und kondoliere von Herzen.
Dirk Pilz: Verlust
Wir haben erfahren müssen, dass Dirk Pilz verstorben ist. Er war nicht nur eine der wichtigsten Stimmen der Theaterkritik in Berlin, Deutschland und der Schweiz. Wir verlieren mit Dirk Pilz einen streitenden, zweifelnden unabhängigen Geist, einen Intellektuellen wie sie selten geworden sind und einen unserer härtesten Kritiker. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und Freunden. „Es weiß ja keiner, ob diese Welt zum Lachen oder zum Heulen ist.“ (Dirk Pilz)

Shermin Langhoff im Namen des Maxim Gorki Theaters
Dirk Pilz: Neugierde
Ich habe Dirk Pilz sehr geschätzt. Er hatte eine hohe Beschreibungs- und Weltdurchdringungslust. Beides ist nicht mehr sehr stark verbreitet. Dadurch entstand etwas Ungewöhnliches: nämlich die Einordnung unserer nun wahrhaft sehr kleinen und oft selbstbezüglichen Branche in ein größeres Ganzes. Und noch etwas: er schrieb mit Neugierde, und das heißt auch: mit Liebe.
Ein großer Verlust.
Dirk Pilz: mit Herz
Ein grosser Verlust!
Bei aller Belesenheit und Bildung, blickte er immer auch mit dem Herzen auf diese flüchtige Kunst.
War klar ohne verletzen zu wollen und begeistert ohne die Absicht neue Hirarchien zu bilden.
In tiefer Traurigkeit!
Dirk Pilz: große Trauer
Lieber Dirk Pilz - Sie waren großartig. Lieber Dirk Pilz - Sie werden uns sehr, sehr, sehr fehlen.
Meine Anteilnahme gilt ihrer Familie und ihren Freunden.
Sie waren tatsächlich einzigartig, denn Sie haben nicht nur aus dem Fundus: mein Geschmack, mein Denken, meine Kunst-und Ästhetikvorlieben geschrieben , wenn Sie ein Aufführung besucht haben, und sie dann beschrieben und bewerteten; Sie schauten weiter, mehr, ambivalenter, denn Sie waren wirklich neugierig, offen und überraschbar. Sie konnten Ihre eigenen Denk-und Empfindungsgrenzen , die ja Jede/r hat, überwinden, was ja sauschwer ist, und drüber hinauskucken und weitersuchen.
Wenn man wissen wollte, wie vielleicht Aufführung X oder Y geworden sei, musste man Pilz lesen. Denn da war kein Bescheidwisser am Werk, sondern ein Sucher und Neugieriger, der nicht schon vor Beginn des Abends wusste, wie er werden würde. Was für ein toller Mensch.
Das Theater wird Sie sehr vermissen.
Dirk Pilz: sehr traurig
Die Nachricht macht mich sehr traurig. Ich habe Dirk Pilz seit vielen Jahren sehr geschätzt.
Dirk Pilz: Er wird fehlen!
Ich hätte gern noch viel von ihm erfahren, von ihm gelernt, mich in meiner Meinung bestätigt gefühlt oder eine völlig andere gehabt. Das wird fehlen und auch seine so klare menschliche Positionierung.
Dirk Pilz: toller Mensch
Das ist sehr, sehr traurig. Dirk Pilz war nicht nur ein intelligenter, geistreicher und immer fairer Kritiker, er war dabei warmherzig, unzynisch und auf eine sehr inspirierende Weise wissbegierig. Einfach ein toller Mensch. Ich wünsche seiner Familie viel Kraft. Viele von uns Theaterleuten werden ihn nie vergessen.
Dirk Pilz: Wir trauern
Seine Kritiken waren getragen von einer tiefen Zuneigung zu den Möglichkeiten der Künste. Sein Urteil war unnachgiebig, aber stets durchdrungen von der Sehnsucht nach dem Gelingen, wobei sein umfassendes Wissen über den literarischen und theologischen Fundus, aus dem die Menschen Künste schöpfen, ihn zu einem immer anregenden Begleiter künstlerischer Prozesse machte. Wir, die Mitarbeiter_innen des Deutschen Theaters, sind traurig und schockiert über seinen frühen Tod. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seinen Kindern.

Ulrich Khuon im Namen des Deutschen Theater Berlin
Dirk Pilz: zu früh
...einfach viel zu früh!!!
Dirk Pilz: nachdenklich
Ich kannte Dirk Pilz leider nicht persönlich, aber ich trauere um ihn - sein Essay auf nachtkritik "Unter Ängstlichen" (März 2017) hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ausnahmegedanken in einer Theaterwelt, die sich oft genug selbst Religion ist.

Ich wünsche vor allem seiner Familie Kraft und Hoffnung in diesem schmerzhaften Verlust. Ich hätte diesen außergewöhnlichen Menschen sehr gerne kennengelernt.
Dirk Pilz: Beileid
Eine traurige Nachricht. Mein Beileid den Angehörigen und Kollegen.
Dirk Pilz: genauer Blick
Das ist wirklich sehr traurig, ein großer Verlust. Ich habe seine Texte immer gerne gelesen, den genauen Blick, die klugen Analysen, und danach mehr gewusst. Und fand dort viel beschrieben, was ich woanders nicht fand. Das ist sehr schade, ich werde diese Stimme sehr vermissen.
Dirk Pilz: tröstlich und erschreckend
"Aber wie triumphierend das seinerzeit wirkte, wie forsch und frech. Und wie trüb und doch menschenfreundlich, wie schwarz und zugleich sehnend es diesmal ist.
Es kommt alles wieder, aber keiner bleibt sich gleich. Wie tröstlich, und wie erschreckend."

nichts gibt es hinzuzufügen- und ich dachte wir reden nochmal....
dann auf der andren seite
Sebastian*(Hartmann)
Dirk Pilz: mild eigensinnig
Ich hab mich selten so geschämt, nicht rechtzeitig auf jemanden zugegangen zu sein, obwohl ich so gern einmal persönlich mit ihm ins Gespräch kommen wollte - dieser stets spürbare Rest (siehe Gerhard Jörder) hinter und zwischen seinen oft klugen, mild eigensinnigen und nie zynischen Zeilen, hat mich sehr interesssiert...
Dirk Pilz: mit Tränen
Lieber Dirk,

es fällt mir unendlich schwer, etwas zu schreiben. Denn alles, was ich jetzt schreibe, hätte ich Dir sagen wollen. Und manches habe ich Dir hoffentlich auch gesagt.

Als wir uns kennenlernten, waren wir beide bei "Theater der Zeit". Es war eine Zeit, in der ich sehr, sehr viel von Dir gelernt habe - gar nicht mal so sehr übers Theater (da hatten wir oft einen recht ähnlichen Blick), aber über die Unerbittlichkeit in der analytischen Auseinandersetzung mit demselben. "Unerbittlich" klingt ein wenig hart, aber Du warst das oft, doch immer im Sinne einer Suche nach Wahrheit. Um deren Relativität wissend, hast Du wie kaum ein anderer dabei auch die Rolle des Kritikers mitreflektiert: Bei Deiner Suche standest Du immer selbst mit auf dem Spiel. Deswegen warst Du in Deinem Urteil zwar mitunter scharf, aber - so wie ich es sehe - nie arrogant. Deine Texte waren argumentreich, aber nie abweisend oder hermetisch: Sie luden zu Gegenargumenten ein.

Bei unseren zahlreichen Zusammentreffen, ob auf Redaktionssitzungen oder privat, habe ich Dich ganz ähnlich erlebt. Durchaus sehr bestimmt, wenn es darum ging, Grundsätzliches zu verteidigen, aber dabei immer freundlich, zuhörend, abwägend und vor allem auch - hilfreich und hilfsbereit. Ich habe ja nicht bei Dir studiert, aber ich bin mir sicher, dass alle, die Deine Förderung erfahren durften, in Dir einen Mentor hatten, dem es immer um die Sache und nie um persönliche Machtspielchen oder was auch immer ging. Einen Förderer, wie man sich ihn nur wünschen kann.

Viele Geschichten, die Du mir erzählt hast (einiges Schöne und Kuriose haben wir auch gemeinsam erlebt), sind Teil meines Anekdotenschatzes geworden und damit Teil meines Lebens. Wie gerne, ach wie gerne würde ich noch einmal einen Rotwein mit Dir trinken. Ich setze mich mit Tränen nieder. Ruhe sanfte, sanfte ruh!

Auf bald! Wolfgang
Dirk Pilz: And death shall have no dominion
Das ist eine schreckliche und traurige Nachricht. Mein herzliches Beileid.
Dirk Pilz: voller Trauer
Fassungslos ... und voller Trauer ...
Dirk Pilz: Dirk zu sprechen
Dirk zu sprechen, zu treffen, und sei es nur kurz in der Theaterpause, war immer eine Bereicherung. Immer. Kollege, verehrter Kollege, das ist so traurig.
Matthias Schmidt
Dirk Pilz: bestürzende Nachricht
Eine bestürzend traurige Nachricht. Er und seine Texte werden sehr fehlen.
Dirk Pilz: feinsinnig, nachdenklich, offen
Das ist eine sehr, sehr traurige Nachricht. Ich habe Dirk Pilz in all den vielen gemeinsamen Theaterjahren stets als feinsinnigen, nachdenklichen, freundlichen, immer offenen und sehr klugen Pressevertreter erlebt. Er wird sehr fehlen. Mein Beileid Anne Peter und nachtkritik. Viel zu früh gegangen*
Dirk Pilz: Integrität und Neugier
Die Nachricht von Dirk Pilz´ Tod ist unfassbar traurig. Seit der Gründung der Theatertreffen-Festivalzeitung 2005, das heutige Theatertreffen-Blog, war er unser Mentor und hat die angehenden Kulturjournalist*innen stets aufgefordert kritisch (mit dem Theatertreffen) zu sein, zu hinterfragen, präzise zu bleiben und nicht einfach nur zu schreiben. Jeder dieser Jahrgänge junger Journalist*innen hat ihn außerordentlich geschätzt und nicht wenigen von ihnen hat er den Weg in diesen Beruf hinein geebnet.
Seine Arbeit und sein Engagement waren von unschätzbarem Wert – eine Leerstelle, die man nicht leicht füllen können wird. Das Theatertreffen und die ganze Theaterwelt verlieren mit ihm eine Persönlichkeit, dessen Wissen und Blick, dessen Integrität und Neugier einzigartig waren.

Unsere Gedanken sind bei Anne Peter und den Kindern, der Familie, den Freund*innen und Kolleg*innen.

Yvonne Büdenhölzer im Namen des Berliner Theatertreffens
Dirk Pilz: Eine Stimme, die fehlen wird
Sein viel zu früher Tod ist bewegend und sehr traurig. Es ist ein schwerer Verlust für das Theater und den Kulturjournalismus, zumal in einer Zeit, die Intellektuelle wie ihn braucht. Mein herzliches Beileid seiner Familie.
Dirk Pilz: Ein Fixpunkt
Ein unbeschreiblicher Verlust. Die Fähigkeit, Welt durchs Theater zu sehen, zu beschreiben und zu verstehen - die haben nur wenige. Ein Vorbild, in vielerlei Hinsicht, seit Jahren ein Fixpunkt. Ohne sich je über andere zu erheben. Meine Gedanken sind bei Anne.
Dirk Pilz: Ein Guter
"Das ist ein Guter.", so wurde Dirk Pilz mir 2004 vorgestellt. Und das ist wahr in einer ganz umfassenden Weise. Ein Mensch von höchster Integrität und Klarheit. Ich habe ihn dafür bewundert. Er fehlt.
Dirk Pilz: Verdammt noch mal
Die richtigen Worte gibt es manchmal nicht. Dirk Pilz war eine der wenigen Personen, die mich beruflich wie persönlich wirklich inspiriert haben, auch, wenn wir uns nach dem Theatertreffen 2010 nur noch ein paar Mal gesehen haben. Ich habe ihm das nie gesagt oder geschrieben – und jetzt liest man plötzlich in seinem Facebookstream zwischen irgendeinem unbedeutenden Mist diese (zumindest für mich) völlig unerwartete Nachricht. Ach, verdammt.
Dirk Pilz: traurig und nachdenklich
Lieber Dirk Pilz, ich habe unsere Gespräche sehr gemocht. Nun gibt es keine Fortsetzung mehr. Traurig und nachdenklich grüße ich Dich ein letztes Mal. Du warst ein verdammt Guter! Ich denke an Dich.
Dirk Pilz: große Traurigkeit
Eine sehr traurige Nachricht. Dirk war unser Mentor bei der Festivalzeitung 2005 und für mich eine wichtige Begegnung. Ich erinnere mich an seine große Klugheit, seine Offenheit und Zugewandtheit. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Freunden.
Dirk Pilz: idealer Mentor
Dirk war einer der wichtigsten Mitstreiter, um im Theatertreffen 2005 einen Raum für die eigenständige Theaterkritik zu etablieren. Mit ihm fand ich, Gründer und Leiter der ersten Festivalzeitung, einen idealen Mentor für die jungen Schreiber*innen für das damals gewagte Experiment. Er war wunderbar frei von persönlichen Eitelkeiten, reich an Geduld und dazu dieses unnachahmlich lebenskluge Lächeln!
Mit Dirk durch das Theater hindurch über die Welt zu sprechen war herausfordernd beglückend. Er misstraute der Hoffnung, dass die Kunst all die Transzendenz in unser hochtouriges Stadtleben bringen könne, die nötig wäre, um die wirklich großen Themen anzupacken. Gleichzeitig erinnerte er uns dadurch an die wesentlichen Fragen jenseits dieses Lebens. Wie schmerzhaft ist sein Tod.
Mein Mitgefühl gilt Anne Peter und allen, die ihm nah sind.
Dirk Pilz: Frieden
Herzliches Beileid!
Ruhe in Frieden.
Dirk Pilz: freies Denken
Ich war bestürzt und bin immer noch traurig, als ich diese Nachricht gestern abend las. Was das Politische betrifft, war ich mir, nicht nur auf Twitter, sondern auch in seinen letzten Texten, mit Dirk Pilz oft nicht einig. Aber Dirk Pilz war ein wunderbarer Journalist, Essayist und Theaterkritiker. Seine Kritiken und Kommentare in der Berliner Zeitung oder auf Nachtkritik habe ich immer gerne gelesen, sie waren immer ein Gewinn, ein offenes und freies Denken, das ja oft auch aus Konfrontation heraus entsteht. (Besonders gefielen mir seine Ausführungen zu Heideggers Schwarzen Heften: da insbesondere zeigte sich der differenzierte Blick von Dirk Pilz. Er gehörte zu den Autoren dieser Zeitung, die ich am liebsten las. Seine Ausflüge in den Bereich der Religion waren immer eine Bereicherung, und ich hoffe so und wünsche, daß es einen Theaterhimmel gibt, wo all diese herrlichen Menschen nun weilen. All jene, die unser Leben mit Ideen, Texten und Projekten so reich gemacht haben. Allein: In all der Trauer kann ich daran nicht glauben - trotz Pascals Wette.

Mein Beileid gilt besonders seiner Familie. Solch ein früher Tod macht sehr nachdenklich.
Dirk Pilz: Trauer
Ich habe ihn immer nur sehr flüchtig und von ferne erlebt, aber viel von ihm gelesen und gehört (und ihn häufig bewundert). Was für eine traurige Nachricht!
Dirk Pilz: Er wird fehlen
Die Nachricht hat mich unglaublich traurig gemacht - ich habe Dirk als wunderbaren, klugen, freundlichen und inspirierenden Kollegen bei der Märkischen Allgemeinen kennen und schätzen gelernt. Es sind schöne Erinnerungen, die bleiben. Er wird fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie.
Dirk Pilz: Danke
Danke für die Arbeit!
- Es ist einfach nur schrecklich ....“
Dirk Pilz: nichts wird vergehen
Lieber Dirk,

als wir uns zum ersten Mal begegneten, im Rahmen des Theatertreffen-Blogs 2015, da warst du mein „Mentor“. Ich hatte einen Text geschrieben, vollauf überzeugt, er sei etwas Besonderes. In einem deiner unter TT-Blogger*innen berühmt-berüchtigten Redigate in großer Runde, die aus Texten Explosionszeichnungen machten, hast du ihn so freundlich wie gnadenlos zerpflückt. Als wir später im Garten beisammen saßen, sagtest du mir einen deiner typischen, unheimlich stärkenden Sätze: „Mir ist ja klar, dass du weißt, was du tust.“ Erst später begriff ich, dass das überhaupt deine Grundüberzeugung war – dass Menschen Gründe haben, so zu sprechen, zu schreiben und zu denken, wie sie es tun. Immer wolltest du diese Gründe kennenlernen, verstehen, gerade auch dort, wo du nicht einverstanden warst. Du hast jeden deiner Gegenüber radikal ernst genommen, stets bereit, selbst verunsichert zu werden. Nicht nur darin warst du eine Ausnahme.

Dreimal arbeiteten wir danach zusammen an diesem schönen Ding, dem Theatertreffen-Blog, das dir so am Herzen lag. Wann immer es Schwierigkeiten gab, war mein erster Gedanke: Dirk fragen. Denn du wusstest Rat. Dazwischen trafen wir uns oft in den letzten, kurzen drei Jahren und sprachen über viel mehr als nur Theater. Bald auch über deine Krankheit, deren fürchterliches Ende unsere Freundschaft nun verändert, aber nicht beendet hat. Denn nichts von dem, was du für mich und so viele andere warst, wird vergehen.
„Also, auf bald“, würdest du jetzt schreiben. Ich auch.
Janis
Dirk Pilz: Erinnerungen
Lieber Dirk,

Dein Tod erschüttert mich. Es schmerzt, die Nachrufe zu lesen, gleichzeitig sind die guten Worte ein Trost; und eine Ermutigung, auch eine Facette beizutragen zu dem Bild, das jetzt noch einmal von Dir entsteht.

Wir haben einander 2002 kennengelernt, und als sich 2003 in der Redaktion von Theater der Zeit ein Vakuum auftat, sprangen wir rein und bildeten, zuerst mit Anja Dürrschmidt, später mit Wolfgang Behrens, für vier Jahre die Redaktion (Nikolaus Merck als guter Geist und inspirierender Gesprächspartner begleitete unser Tun). Kein anderer Kollege hat mich so viel gelehrt über die kritische und produktive Begleitung des Theaters. Während wir anderen in den Redaktionsräumen in der Klosterstraße arbeiteten, arbeitetest Du von Deiner Friedrichshainer Wohnung zu. Zur wöchentlichen Redaktionssitzung kamst Du mit dem Rad nach Mitte geradelt, auf dem Rücken einen großen, grauen Rucksack, gerade so als kämst Du frisch von einer Wanderung. Darin verstautest Du die jüngst erschienenen Bücher des Verlags oder auch andere, die Du rezensieren wolltest. Wie oft konntest Du, als sei es nichts, schnell einen Text einreichen, eine Rezension, einen Kommentar, wenn etwas fehlte, fülltest Du die Lücke. Du hattest Dein ästhetisches Grundhandwerk aus Deiner theoretischen Auseinandersetzung immer dabei, und stelltest es uns anderen in der Diskussion zur Verfügung, genau wie Dein theaterhistorisches, literarisches, philosophisches, umfassend theologisches Wissen. Das erste Buch, das ich von Dir bekam, waren Gedichte von Inger Christensen, am Ende unserer Zusammenarbeit lernte ich über Dich die Schriften Deines Freundes Christian Lehnert kennen.

Nichts war Dir selbstverständlich, scheinbare Wahrheiten versahst Du mit einem „ja, aber warum ist das denn so?“. Du warst auf der Suche nach dem Grundsätzlichen, nach übergeordneten Kategorien. Es wäre sicherlich erhellend, Deine gesammelten Kritiken, Kommentare, die zahlreichen Gespräche chronologisch zu lesen, Deiner gedanklichen Spur auf diese Weise noch einmal zu folgen. Wir wollten Debatten anstoßen, neugierig sein, kulturpolitisch das begleiten, was sich als Veränderung abzeichnete, die Fusionen im Osten, die ästhetischen Bewegungen der Freien Szene, das erforschen und begleiten, was man so schnell „politisches Theater“ nennen kann. Wir waren jung und die Begriffe groß. Auch vergesse ich Dein Lachen nicht, das Absurditäten, Dünkel kommentierte und entlarvte. Nicht Deine (wie mir schien, ostdeutsche) Bescheidenheit, Deinen Respekt anderen gegenüber, Deine Neugierde. Unvergessen die Reisen zu Premieren, da der Etat bei TdZ begrenzt war, mit dem Auto hin und, wenn möglich, nachts zurück, Hamburg, Leipzig, Hannover. Du warst ein vorsichtiger Autofahrer.

2001, zum Ende meines Studiums, veranstalteten meine Freundin Anna Poeschel und ich im Institut für Theaterwissenschaft ein Projekttutorium zum Thema „Theaterkritik“. Im Seminar saß eine zurückhaltende, kluge Studentin, die die besten Texte schrieb, Anne, Deine spätere Frau. Anne war wenige Jahre später Praktikantin bei Theater der Zeit, und ich erinnere mich an die Blicke bei Eurem Kennenlernen. In meinen Gedanken und meiner Trauer bin ich bei ihr und Euren Kindern.

Deine Nina
Dirk Pilz: viel zu früher Verlust
Was für ein viel zu früher Verlust dieses kritischen, klugen, besonnenen, herzenszugewandten, intellektuellen Menschen und im besten Sinne eigensinnigen Denkers.
In tiefem Mitgefühl für seine Frau, Familie und Freunde -
Franziska Werner und das Team der Sophiensaele
Dirk Pilz: Mitgefühl
Unser tiefstes Mitgefühl und Beileid...
Dirk Pilz: ein großer Lehrer und Mentor
Vergangenen Freitag saßen wir, die baldigen Absolventen des Studiengangs „Kulturjournalismus“, in unserem Master-Colloquium und mussten erfahren, dass Dirk Pilz, unser Mentor, Lehrer und akademischer Leiter, nur wenige Stunden zuvor in der Nacht verstorben war.

Die zwei Jahre unseres Studiums waren durchzogen gewesen von Meldungen, dass er krank sei, waren von seinen wiederkehrenden Abwesenheiten ebenso geprägt, wie von aufgeschobenen Terminen - doch letztlich war er immer wieder gekommen. Und so meinten wir auch diesmal, dass er bald wieder durch die Tür kommen würde: Mit seinem zugewandten, einladenden Wesen; bereit, mit uns über Kultur, Kunst, Theater und Literatur zu sprechen und wie man darüber schreiben kann.
Er hätte, wie immer zu Beginn seiner Seminare, seine Armbanduhr abgenommen und sie sorgfältig an den Rand des Tisches gelegt, ganz so, als ob er die Zeit beiseitelegen wollte um Raum für das Denken zu schaffen. Dann hätte er konzentriert über die Seiten des Textes gestrichen den wir besprechen wollten, hätte dabei so ein bisschen vor sich hin geschmunzelt, als ob es da was zu lachen gäbe, hätte uns dann seinen offenen Blick geschenkt, auf den Text gezeigt und gefragt: „Was ist das?“.

Doch dieses Mal, an diesem schrecklichen Tag, ist er nicht mehr durch die Tür gekommen und nun stehen wir da, unter Schock, fühlen uns sehr verlassen und wie mit leeren Händen.

Bei Dirk zu lernen bedeutete, sich selbst immer wieder auf Anfang zu setzen, die Gewissheiten über Bord zu werfen und die Fragen stets von vorne beginnend zu stellen. Dieses „Was ist das?“. Was ist das, zum Beispiel, eine Erfahrung zu machen? Darüber sprachen wir wochenlang. Und dann, davon ausgehend: Was ist das überhaupt, eine ästhetische Erfahrung in der Kunst zu machen? Dirk liebte und forderte das genaue Hinterfragen, vor allem der eigenen Seh- und Denkgewohnheiten. Zu denken und zu schreiben, hieß für ihn deshalb selbstkritisch zu sein, sich selbst ständig zu beobachten in den eigenen Wertemaßstäben, Haltungen, Überzeugungen. Wie oft kamen wir aus den Seminaren und hatten überraschend wieder etwas neu verstanden, wieder etwas (zuvor Selbstverständliches) neu entdeckt. Dirks Neugier schien grenzenlos, fast kindlich. In der Arbeit mit unseren oder anderen, literarischen Texten konnte er jedes Wort wie einen Stein umdrehen und schauen, was sich dahinter oder darunter verbarg. Häufig kamen wir dabei über die ersten fünf Sätze nicht hinaus. Mit Dirk reiste man nicht weit, aber tief.

Das alles war manchmal auch beschwerlich. Wie anstrengend kann einem die Forderung nach Genauigkeit sein, wie verunsichernd der permanente Aufruf nach Selbstbefragung. Nicht selten demontierte er in der Besprechung unserer Rezensionen die hübsch gezimmerten Selbstbilder einer nachwachsenden Journalismus-Avantgarde. Nicht jedem gefiel das. Nicht jeder verstand, was er eigentlich wollte. Und vielleicht liegt hierin seine persönlichste Leistung als Lehrer, dass er den Mut und das Risiko auf sich nahm, seinen Studenten unbequem zu werden.

Was für ein unaussprechlich großes Glück wir doch hatten, ihn erleben, ihn kennen zu dürfen. Es ist nun an uns, seine Impulse weiterzutragen, sie lebendig zu halten. Wie hätte ihm das gefallen: Dass wir uns schreibend aufs offene Meer wagen; uns weiterhin nicht sicher sind; dass wir uns mit unseren Texten „angreifbar machen“, wie sein Credo lautete; dass wir jetzt tatsächlich einmal alle Verben aus Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“ herausschreiben, um unseren Wortschatz zu erweitern; dass die Welt in der wir leben uns etwas angeht und wir uns um sie sorgen; dass wir freudig in die Kunst eintauchen; dass wir mit unseren Texten scheitern und erneut mutig beginnen.

Voller Schmerz nehmen wir Abschied und sind dankbar für die Zeit.

Eva Marburg

Mit dem Studiengang „Kulturjournalismus“ an der Universität der Künste, Berlin
Dirk Pilz: Trauerfeier
Die Trauerfeier für Dirk Pilz mit anschließender Beerdigung findet am Donnerstag, den 22. November 2018 um 10 Uhr in der evangelischen Dorfkirche Alt-Stralau, Tunnelstraße 5-11, 12045 Berlin, statt.

Weil vielfach nach einer Spendenadresse gefragt worden ist – wer spenden möchte, möge dies bitte für das House of One tun: https://house-of-one.org/de/spenden
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Dirk Pilz: was weiterlebt
Als aus der Theatertreffen-Zeitung der Theatertreffen-Blog und ich deren fünfjährige erste Leiterin wurde, wechselte Dirk Pilz ganz selbstverständlich das Medium – und blieb nach meiner ersten Anfrage an ihn Mentor, Begleiter, kritischer Nachfrager, Formatentwickler, Zuhörer auch der digitalen Version dieser wichtigen Förderung von neuem Kulturjournalismus. Er war immer da und ging mit gutem Vorbild voran: morgens bei den täglichen Redaktionssitzungen, aber auch tagsüber, immer erreichbar für Nachfragen zu Texten und Kritiken, nachts nach den Premieren für den ersten kritischen Plausch mit den jungen KritikerInnen. Zu jedem Stück führte Dirk die Theatertreffen-Blogger konzise und wie aus dem Ärmel geschüttelt ein. Referenzen zu ähnlichen Inszenierungen, Analogien zu Regie-Traditionen, Hinweise auf besondere SchauspielerInnen, aber auch immer zum Bezug von Form zu Inhalt standen am Anfang jeder Beschäftigung mit diesen besonders bemerkenswerten Inszenierungen. Zudem wies er auch immer darauf hin, dass man doch auch die Nachwuchsformate des Festivals nicht aus dem Auge verlieren würde, wissend darum, dass das Kommende-Neue nicht unbedingt immer gleich im grellsten Rampenlicht steht. Ich habe Dirk immer sehr geschätzt, seine hochkompetente, doch fast schon zurückhaltende Freundlichkeit. Seine Offenheit. Auch seinen feinen Humor. Sein Tod hat mich sprachlos gemacht und sehr traurig. Mein tiefstes Beileid an seine Familie und Freunde und auch an alle seine Kollegen. Ich wünsche mir, dass das, was er weitergegeben hat, noch lange weiterlebt.
Dirk Pilz: Dankbarkeit
Lieber Dirk Pilz ! Ihrer Familie, Ihren Kindern und Ihrer Frau, all den
Ihrigen wünsche ich in diesen traurigen und durch Ihren viel zu frühen Tod erschütterten Zeiten alles erdenklich Gute, Freundinnen und Freunde zur rechten Zeit wie Stille und Besinnung zu ihren jeweiligen Zeiten !

Ich empfinde, obschon ich Sie nur selten sehen, noch seltener erleben
durfte (wie seinerzeit bei der Podiumsdiskussion im Hamburger Schauspielhaus, welche ich auf NK ein wenig nachzuzeichnen suchte), ein wenig häufiger immerhin lesen, eine große Dankbarkeit.
Ihre Arbeit ua. daran und dafür , das Publikum , die einzelne Zuschauerin, den einzelnen Zuschauer, zu aktivieren und ebenso für die Produktionsbedingungen des auf der Bühne Erlebten zu sensibilisieren wie einen Raum zu eröffnen für KommentatorInnenrückhall zu allerlei Aspekten des Theaterlebens kann -meineserachtens- in ihrem Wert kaum überschätzt werden ! Dafür wollte ich an dieser Stelle mich noch einmal persönlich bedanken, meinen ursprünglichen Text hier ein wenig kürzend, einmal mit meinem sogenannten "Klarnamen" zeichnend !.

In Dankbarkeit Ihr Mario Kläve
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