Schreiben zwischen den Kulturen

Wien, 5. November 2018. Die aus Rumänien stammende und in Wien lebende Autorin Alexandra Pâzgu erhält den diesjährigen Exil-Dramatiker*innenpreis der Wiener Wortstaetten. Ihr ausgezeichnetes Stück heißt "fluss, stromaufwärts" und wird in der Spielzeit 2019/2020 am Schauspiel Leipzig uraufgeführt.

Der Exil-Dramatiker*innenpreis wurde in diesem Jahr erstmals in Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig ausgeschrieben. Er wird künftig alle zwei Jahre mit einem Preisgeld von 3.000 Euro vergeben.

In der Jury-Erklärung zur Preisvergabe heißt es: "Alexandra Pâzgu hat mit markanten Figuren eine szenische Versuchsanordnung geschaffen, die sich in unmittelbarem Sinne dem 'Schreiben zwischen den Kulturen' widmet und selbst die Unmöglichkeit dieses Thema auf der Bühne zu bewältigen unterhaltsam durchspielt."

Die Jury, bestehend aus Christine Wahl (Theaterkritikerin, Berlin), Matthias Döpke (Dramaturg, Schauspiel Leipzig) und Bernhard Studlar (Autor, Wiener Wortstaetten), sichtete in dem international ausgeschriebenen Wettbewerb 73 Stücke aus 9 Ländern.

Die Preisverleihung an Alexandra Pâzgu findet am 10. November 2018 um 17.00 Uhr, im Rahmen der "BUCH Wien", Messe Wien, Messehalle D, Radio Wien-Bühne statt.

(Wiener Wortstaetten / chr)

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Kommentare  
Exil-Dramatiker*innenpreis: frech
3.000 Euro für eine UA? Das ist, bei aller Liebe zur Dramatiker*innenförderung, schon auch ziemlich frech.

(Die 3000 Euro sind das Preisgeld. Darüber hinaus wird der Autorin ein Aufführungshonorar gezahlt, siehe Richtigstellung der Wiener Wortstätten in Kommentar #4 – Redaktion/sd)
Exil-Dramatiker*innenpreis: Honorar
Sie haben vollkommen recht, Herr Nühm.
Als Preisgeld kann man es eigentlich nur bezeichnen, wenn die Autorin für die UA dann noch mal gesondert ein UA-Honorar erhält.
Sonst wäre es quasi wie ein undotierter Preis und ein sehr schlechtes UA-Honorar.
Exil-Dramatiker*innenpreis: irreführend
Ein PREIS der öffentlich als PREIS ausgeschrieben ist,
sollte und darf nichts anderes sein als ein PREIS.
Es ist eine Auszeichnung für ein besonderes Theaterstück - für ein Kunstwerk.

Wenn der Preisgeber es nun im Aufführungsvertrag
überraschenderweise als "Aufführungstantieme" deklarieren will -
so ist das nicht nur unlauter sondern auch schändlich.

Da die Angelegenheit öffentlich ist, die Preisgeber also Preis
wie Uraufführung schon garantiert haben - sollte der/die ausgezeichnete DramatikerIn
solch irreführendes Geschäftsgebahren der Theater Leipzig/Wien nicht akzeptieren
und zusätzlich auf eine angemessene Uraufführungstantieme bestehen.
Exil-Dramatiker*innenpreis: Richtigstellung
Etwas irritiert nehmen wir die Diskussion bzw. die Kommentare auf Nachtkritik zum diesjährigen exil dramatiker*innenpreis zur Kenntnis. Weder in der Ausschreibung noch in irgendwelchen anderen Aussendungen oder Erklärungen war jemals davon die Rede, das Preisgeld mit etwaigen Aufführungstantiemen gegenzurechnen. Woher die Kommentator*innen diese Information nehmen ist uns schleierhaft.

Zu den Fakten: Von 2007 bis 2017 wurde der Preis von den WIENER WORTSTAETTEN allein vergeben. Die Autor*innen bekamen das Preisgeld und je nach Möglichkeit wurde mit den Gewinner*innen daraufhin zusammengearbeitet. Es gab Lesungen, Aufführungen oder Einladungen zu weiterer Zusammenarbeit. Seit 2018 kooperieren nun Schauspiel Leipzig und WIENER WORTSTAETTEN. Dies stellt eine Aufwertung des Preises dar, da es in der kommenden Saison zur Uraufführung des Stückes von Alexandra Pâzgu kommen wird. Zusätzlich zum Preisgeld, das die Autorin im übrigen auch schon erhalten hat. Selbstverständlich wird das Schauspiel Leipzig mit der Autorin oder einem sie vertretenden Verlag einen Aufführungsvertrag zu üblichen Konditionen abschließen.

Bernhard Studlar (WIENER WORTSTAETTEN) & Torsten Buss (Schauspiel Leipzig)
Exil-Dramatiker*innenpreis: Konditionen
#4 Sehr löblich und angenehm zu hören.

Was sind eigentlich übliche Konditionen in solch einem Fall?

Ist das Betriebsgeheimnis oder irgendwie öffentlich bekannt?
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