Tanztheater Wuppertal bekommt Interims-Leitung
Vor vollendeten Tatsachen
13. November 2018. Wie die Stadt Wuppertal heute bei einer Pressekonferenz bekannt gab, wird die Tanzmanagerin und Kuratorin Bettina Wagner-Bergelt für zwei Jahre Interims-Intendantin des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. Als Geschäftsführer amtiert für den gleichen Zeitraum der Belgier Roger Christmann, wie die Wuppertaler Rundschau berichtet.
Bettina Wagner-Bergelt war 27 Jahre lang stellvertretende Direktorin des Bayerischen Staatsballett und hat bereits mit dem Wuppertaler Tanztheater zusammengearbeitet. Sie soll vor zwei Jahren auch in der engeren Auswahl um die Position als Tanztheater-Intendantin gewesen sein; damals entschied sich das Experten-Gremium jedoch für Adolphe Binder.
Roger Christmann war als kaufmännischer Geschäftsführer internationaler Kulturprojekte wie u.a. Kultur Ruhr GmbH und Theater der Welt 2010 tätig und arbeitet seit 2012 als selbstständiger Berater, darunter auch für die Berliner Volksbühne.
Vier Monate nach der fristlosen Kündigung der Intendantin Adolphe Binder und wenige Wochen vor dem Ausscheiden des derzeitigen Geschäftsführer Dirk Hesse steht damit deren Nachfolge fest – noch bevor der Arbeitsrechtsprozess, bei dem Adolphe Binder auf Wiedereinstellung klagt, am 13. Dezember fortgesetzt wird: "Es dürfte spannend werden, was geschieht, sollte das Arbeitsgericht die Kündigung für nicht rechtmäßig erachten", bemerkt dazu die Wuppertaler Rundschau.
Adolphe Binder war im Juli nach nur einem Jahr im Amt fristlos gekündigt worden. Als Gründe für die umstrittene Entscheidung nannten Geschäftsführer Dirk Hesse und die Stadt Wuppertal – einzige Gesellschafterin des Tanztheaters – unter anderem Eigenmächtigkeit der Intendantin wie das Fehlen eines mit allen Departements der Compagnie abgestimmten Spielplans.
(Wuppertaler Rundschau / eph)
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Angeblich brauchte Dr. Slawig diesmal nur 4 Wochen, um die Kandidatin für das Amt zu gewinnen und klarzumachen. Wobei es in der internationalen Tanzszene schon seit vielen Monaten Gerüchte um Frau Wagner-Bergelt und ihre Verhandlungen über Binders Nachfolge in Wuppertal gab. Schon da muss man nach Wahrheit und Transparenz fragen, ob und wie es wirklich so war. Der wirkliche zeitliche Ablauf und die Namen des hierfür verantwortlichen Gremiums wurden nicht genannt. Oder gab es gar kein Gremium? Hat der Stadtkämmerer das etwa im Alleingang erledigt?
Den Tänzern gab man wieder am Ende und anscheinend erst kurz vor der Presse von dem Fallen der Würfel Bescheid, aber die schweigen mal wieder zu dem Thema.
Und dabei ist das Tanztheater immer noch in strafrechtliche Dinge verwickelt und das kriminelle Durchstechen der geheimen Unterlagen an die Presse und die darin enthaltenen Verleumdungen gegen Frau Binder aus dem dubiosen Umfeld der Herren Hesse, Bieger und Dr. Slawig immer noch nicht zu einer Aufklärung gekommen und liegen unbearbeitet bei der Staatsanwaltschaft der Stadt Wuppertal. Man hat sich schmutzige Hände gemacht beim Tanztheater Pina Bausch und holt neues Personal zum Saubermachen? Das Tanztheater hat sich noch nicht einmal öffentlich von den skandalösen Ereignissen distanziert und legt schon das nächste Feuer.
Herr Dr. Slawig heuert an und feuert wie und wen und wann er will und immer sind der Grund die schwachen, fragilen und mutterlosen Tänzer, die seinen Schutz benötigen, nach einer schweren Zeit, für die er die Verantwortung nicht tragen will, obwohl er diese Zeiten maßgeblich und wiederholt so finster gestaltet.
Wie lange wird diese systematisch-zwanghafte Hexenjagd gegen die Kunst und deren Vertreter eines kunstfremden Stadtkämmerers und anderer grauer Eminenzen noch ein lebendiger Teil der Wuppertaler Kulturszene sein?
Pina Bauschs Werk ist der Welt großartige Kunst und verkommt in Wuppertal zu kleinbürgerlicher Machtposse provinzieller Verwaltungspolitiker, die sich damit rühmen, dass sie Millionen in die Stadtkassen holen, die sie dann für Unsinn wieder ausgeben.
Im Todesjahr der Pina Bausch hat die Stadt nichts feierliches, menschliches und berührendes zu bieten außer einer Gruppe Tänzer, die unter allen Umständen das tut, was Frau Bausch mal gesagt hat:
Eigentlich wollte ich immer nur tanzen.
Aber tanzen gegen das Schlechte in der Welt, bitte, nicht für das Schlechte!
Mutige Arbeit einer Journalistin in Zeiten von Fake news und korrupten Machtverhältnissen, in denen gerne Menschen geopfert werden. Hoffentlich gibt es vollständige Aufklärung und Konsequenzen für die, die es sich verdient haben.
m.wuppertaler-rundschau.de/kultur/gruene-vier-fragen-zu-bieger-job-aid-1.7663647