meldung

Streit an Bühnen Halle spitzt sich zu

Tiefer Spalt

7. Dezember 2018. Die Intendanten der Sparten Theater und Oper in Halle, Matthias Brenner und Florian Lutz, machen die Verlängerung ihrer Verträge von der Personalie des Geschäftsführers Stefan Rosinski abhängig. Das berichtet heute MDR Kultur.

Rosinskis Arbeit werde "als spaltend, unkollegial bis destruktiv wahrgenommen", beklagen die beiden Intendanten dem Sender zufolge in einem Schreiben an den Aufsichtsrat der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle. Eine positive Entwicklung der künstlerischen Sparten sei in dieser Situation aus ihrer Sicht nicht möglich.

Ferner bekräftigen Brenner und Lutz in dem Schreiben laut MDR "ihre große Freude und Begeisterung bei der Arbeit an den städtischen Bühnen“ und verweisen auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Kulturinstitutionen der Stadt sowie "bundesweit beachtete Auszeichnungen für ihre Arbeit, die der Stadt Halle eine kulturelle Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus verschafft hätten". Wie Florian Lutz gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung sagte, möchte er seinen Vertrag über dessen Laufzeit bis 2021 hinaus verlängern, aber "nur dann, wenn zuvor eine Vertragsverlängerung und ein weiteres Engagement von Herrn Rosinski an der TOOH verbindlich ausgeschlossen würde".

Für Geschäftsführer Stefan Rosinski geht es bei dem Konflikt laut Mitteldeutscher Zeitung nicht um Meinungsverschiedenheiten mit den Intendanten, sondern um seine kaufmännische Sorgfaltspflicht und "darum, die für einen großen Theaterbetrieb mit einem Jahresbudget von ca. 40 Millionen Euro angemessenen und allgemein üblichen Standards an der TOOH einzuführen und sicherzustellen".

(MDR Kultur / Mitteldeutsche Zeitung / eph)

 

Mehr zum Thema:

Gegen ihre Nichtverlängerung nach der Elternzeit wandte sich die Hallenser Theaterpädagogin Barbara Frazier Ende Oktober 2018.

Bereits 2017 sprachen die Intendanten dem Geschäftsführer Rosinski ihr Misstrauen aus

mehr meldungen

Kommentare  
Streit Bühnen Halle: dritter Intendant?
Was sagt denn Christoph Werner dazu? Er ist schließlich der 3. Intendant im Bunde und Leiter des überaus erfolgreichen Puppentheaters. Steht er auf Seiten Rosinskis? Die Vermutung liegt zumindest nahe, da er das betreffende Schreiben nicht unterschrieben hat. Wieso kann der eine Intendant mit dem Geschäftsführer und zwei andere nicht?
Streit Bühnen Halle: Puppenkiste
... vermutlich weil der künstlerische Ansatz, der mittlerweile im Puppentheater Halle gezeigt wird, der Geschäftsleitung sehr entgegen kommt: Augsburger Puppenkiste für Erwachsene. Wirtschaftlich halt erfolgreich.
Streit Bühnen Halle: Cottbus, Schwerin, Halle...
die Theater zerlegen sich selbst
Streit Bühnen Halle: ... und Magdeburg
....doch dort wird es im Schauspiel im Sommer endlich den lang ersehnten Wechsel geben...
Streit Bühnen Halle: peinlich
... einfach nur noch peinlich, wie hier ein Haus das Forum nutzt, um seine persönlichen Befindlichkeiten über die Öffentlichkeit auszukübeln und auszutragen. Lutz und Brenner sind genauso ersetzbar wie Rosinski. Dann Neustart und hoffentlich endlich in Ruhe Theater machen in Halle.
Streit Bühnen Halle: Musikauswahl
@Karl gustav: das ist nicht zutreffend, das wissen Sie! Aber: Stefan Rosinski durfte immerhin die Musik im neuesten HAMLET (Regie: Christoph Werner) dort auswählen, wahrscheinlich verstehen sich Werner und Rosinski also gut.
Streit Bühnen Halle: Hilferuf
(...) ja, natürlich sind sie ersetzbar, abder doch eher der herr rosinski, denn sicher hat das team lutz die oper (wieder!) zu diesem deutschlandweiten ansehen gebracht, siehe ZEIT ("das opernhaus der stunde") oder der FAUST.
auch die zuschauerzahlen steigen, wie so oft nach einem umbruch, wieder an!
was rosinski offbar pathologisch zum quertreiber und verhinderer macht, weiß ich nicht, aber wenn matthias brenner, der so gute arbeit dort leistet, und florian lutz, für den doch zumindest in künstlerischer hinsicht das selbe gilt, jetzt uninsono um hilfe rufen (denn nichts anderes ist es!), weil sie mit rosinski nicht mehr arbeiten KÖNNEN, dann sollte man und frau (stadt. land. bürger usw) sich doch fragen, wollen wir wirklich auf diese funktionierenden für aufsehen erregenden hoch komplexen bühnen wie sich sich derzeit darstellen, verzichten?
das wäre ine fatales signal! man kann der arbeit von lutz zbsp doch kritisch gegenüberstehen, aber man muss doch anerkennen, dass die fachwelt staunend auf dieses projekt blickt, und das es ein publikum gewinnt, dass nicht nur aus halle kommt, sondern teilweise von weit her!
also, solidarität mit lutz und brenner!!!!

---
Teile dieses Kommentars wurden gestrichen, weil er nicht überprüfbare Tatsachenbehauptungen enthält.
Viele Grüße,
miwo/Redaktion
Streit Bühnen Halle: Frechheit
Was für eine Frechheit. Zwei Angestellte wollen nicht bleiben wenn der Chef bleibt. Lächerlich. Sollte der Aufsichtsrst mal durchgreifen bei den zwei Herren.
Streit Bühnen Halle: wer gehen sollte
mein neuer Text, nach Streichung des ersten:

Klar ist doch, und nachgewiesen, dass in Rostock drei Sparten eingespart werden, wegen eines Gutachtens Rosinskis, das Schauspiel, Ballett/Tanz und das KJT. ein überaus kunst- und sozialfeindliches Verhalten, mit Verlaub. Nachtkritik berichtete.
klar ist auch, dass Rosinskis von Castorf wegen Illoyalität und Intriganz fristlos gekündigt wurde, nach sechs Monaten im Amt als Chefdramaturg. Nachtkritik berichtete.
klar ist auch, dass Rosinski mit Barbara Frazier eine junge Mutter, die aus dem Mutterschutz kam, kündigte, ohne zumindest die künstlerische Vorstände zu hören, weil diese im Bereich der Oper arbeitete. In welche Richtung bewegt sich eigentlich das Konstrukt der Theater Halle?

Die Frage ist jetzt, wird die Stadt zwei renommierten Theatermachern oder einem mindestens zweifach diskreditierten Geschäftsführer das Vertrauen schenken?
Zudem bedeutete der Verlust Lutz und Brenners den Umbau zweier Sparten mit riesigem Personalwechsel und sozialen Härtefällen für die Ensembles.
Ginge nur Rosinski, würde man einen Geschäftsführer durch den nächsten ersetzen, an dessen Wahl die Künstlerischen Intendanten in Zukunft beteiligt werden müssten.
Es geht doch am Ende um einen Appell an die Menschenvernunft, dass der Träger die Zeichen der Zeit erkennt, das dritte Mal öffentliche Querelen am eigenen Haus zum Anlass nimmt, dass ein Geschäftsführer nicht in der Lage ist, ein Haus so zu führen, dass es Frieden gibt und eine Konzentration auf die künstlerische Arbeit. Ein Geschäftsführer sollte sich nie zu wichtig nehmen und im Background operieren, und sich nicht in den Vordergrund spielen. Es handelt sich schließlich um einen künstlerischen Betrieb und nicht um ein städtisches Versorgungsamt.
Streit Bühnen Halle: Konflikte
Man fragt sich schon, warum es immer wieder die gleichen Loyalitätskonflikte und Zusammenarbeitsprobleme bezüglich Rosinski gibt, ob in Berlin bei Castorf, ob in Rostock mit Latchinian, ob nun seit zwei Jahren mit Brenner und Lutz in Halle.
Für mich liegt mittlerweile die Vermutung sehr nahe, dass das an Rosinskis Persönlichkeitsstruktur liegt.
Streit Bühnen Halle: nicht gekündigt
Frau Frauen wurde nicht gekündigt, sie hatte einen befristeten Vertrag welcher nur nicht verlängert wurde. Sie sollte es eigentlich wissen saß dies passieren kann wenn sie so einen Vertrag unterschreibt.

Zum anderen spielt sich nicht Rosinski in den Vordergrund, ich lese dauernd nur über Herrn Lutz in der Öffentlichkeit.

Und von welchen steigenden Zuschauerzahlen phantasieren sie da?
Streit Bühnen Halle: intern
@ stoomph
Den Hype um die Oper macht das Feuilleton, das nach der Premiere wieder aus Halle weg ist. Die Hallenser interessiert das Programm weniger und sie bleiben weg. Das Schauspiel ist oft uninteressant und bieder und welches kleine Theater hat den FAUST vom Bühnenverein nicht schon EINMAL als Unterstützung bekommen? Ich sehe es wie @Frechheit. Dass die Nichtverlängerung einer Theaterpädagogin in diesem Forum so hochgespült wurde, war bereits peinlich. Sorry. Aber streiten sollte man intern.
Streit Bühnen Halle: unverantwortlich
Wie gelangt eigentlich ein Brief an den Aufsichtsrat in die Öffentlichkeit? Das sind doch interne Vorgänge für die Verschwiegenheit gilt!?
So schadet es nicht nur jedem der drei namentlich genannten, sondern auch dem Theater. Unverantwortlich!
Streit Bühnen Halle: Schande
da ich oft und gerne in die oper halle gehe: nein, das publikum nimmt nicht ab. im gegenteil. es kommen junge leute, die die zukunft der oper sind.
es wird etwas gewagt am haus.
rosinski hat da meines wissens wenig zu beigetragen.
es geht hier nicht um die verlängerung bzw nicht-verlängerung der arbeit einer pädagogin, sondern um die einfache frage: weiter so, oder nicht?
was in halle künstlerisch sinn macht und für teilweise furore sorgt, soll jetzt enden? weil herr R. die füße nicht ruhig halten kann? entschuldigung, dann läuft was falsch. dann wieder zurück zu museumsoper.
rosinski kann gerne woanders quertreiben, doch nach dieser geschichte wird er nirgendwo anders unterkommen, das ist hier seine letzte chance!
lutz, von zu mühlen, werden woanders mit kusshand genommen, davo kann man ausgehen. es ist eine schande, wie eine lebendiges, relevantes, publikumswirksames und forderndes musiktheater halle in gefahr gebracht wird.
over und out.
Streit Bühnen Halle: Sparauflagen
schön geschrieben #9. Wirtschaftliche Aspekte, insbesondere Sparauflagen, haben in der heutigen deutschen Theaterwelt immer mehr Wichtigkeit gegenüber der künstlerischen Arbeit der Theatermenschen und geben all den Finanzmanagern und technischen Leitern überproportional Einfluss und Macht. Mag sein, dass das Theater sich selbst zerlegt (Kommentar weiter vorne), aber gesteuert wird dies indirekt von den Politikern durch ihre Sparauflagen. Was hier langfristig zerstört werden wird ist diesen Menschen nicht klar oder einfach.... egal?
Interne Machtkämpfe: Klarstellung zu #9
Sehr geehrter Herr Cotard,
Sie schreiben, dass in Rostock aufgrund eines Gutachtens von Rosinski drei Sparten eingespart werden.
Richtig ist, dass Rosinski ein Modell vorgeschlagen hatte, welches unter dem Titel Hybrid auf ein produzierendes Musiktheater setzte und Schauspiel+Tanz perspektivisch schließen, bzw. einkaufen sollte.
Mit dem Wechsel der Intendanz gab es bereits im Sommer 2016 ein neues Modell, welches das Schauspiel wieder mitrechnete und mit Zusage des OB vom Juni 2018 auch die Schließung der Tanzsparte abwenden konnte.
Ein KJT gab es in Rostock nicht, dies war aufgrund eines Gastspielvertrags mit Parchim nur scheinbar so. Mittlerweile ist Parchim als KuJ-Sparte an Schwerin angegliedert.
Uns im Norden wäre lieb, wenn die Sparten nicht mit dem Geschäftsführer ausgeschüttet würden.
Herzlichen Gruß in die Nacht der Kritik
Kommentar schreiben