Volksbühne Berlin: Intendant Klaus Dörr verlängert
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11. Februar 2019. Klaus Dörr, Interimsintendant der Berliner Volksbühne, wird das Haus noch bis Ende der Spielzeit 2020/21 leiten. Das bestätigte eine Sprecherin der Berliner Senatskulturverwaltung. Damit wurde sein Vertrag um eine Spielzeit verlängert. Dörr, 2018 zunächst als Geschäftsführender Direktor an die Volksbühne engagiert, hatte die Intendanz des kriselnden Hauses übernommen, nachdem Intendant Chris Dercon im April 2018 aufgegeben hatte – nur wenige Monate, nachdem er dort die Nachfolge Frank Castorfs angetreten hatte. Dörr sollte das Haus ursprünglich bis Ende der Spielzeit 2019/20 leiten.
Bereits im Juni 2018 beim Volksbühnenkongress, so die Sprecherin der Kulturverwaltung, habe Berlins Kultursenator Klaus Lederer jedoch angekündigt, dass sich die Intendanz Dörrs verlängern könnte, falls bis Dezember 2018 keine neue Leitung für das Haus am Rosa-Luxemburg-Platz gefunden werden könne. Dies ist nun eingetreten.
(sle / sd)
Ob "der Verwaltungsfachmann" Klaus Dörr "vom Retter in der Not und Interimsleiter der Volksbühne auf Dauer zu ihrem Intendanten werden könnte - und ob das wünschenswert sei", fragt Peter Laudenbach in der Süddeutschen Zeitung (13.2.2019) und hebt die Verdienste von Klaus Dörr hervor: Die Auslastung des Hauses ist wieder gestiegen, prominent besetzte Inszenierungen wurden herbeigeschafft, der Aufbau eines neuen Repertoires ist im Gange. Auf der Minusseite stehe ein autoritärer Führungsstil, der dem auf große Selbsttändigkeit setztenden Arbeitsethos der Volksbühnen-Gewerke entgegenstehe. "Mit Dörr könnte die Volksbühne ein gut geführtes Stadttheater mit viel Routine und mal besseren, mal schlechteren Inszenierungen werden. Das ist so etwa das Letzte, was sich der harte Kern der alten Volksbühnen-Weggefährten für das Theater wünscht."
Klaus Dörrs Verlängerung ändere "nichts daran, dass Klaus Lederer einen großen Name aus dem Hut zaubern muss, jemanden, der bereits ein Star in der Szene ist und dem man gleichzeitig zutraut, die Institution Volksbühne neu zu erfinden ohne dabei die treuen Fans zu verprellen", schreibt Frederik Hanssen im Tagesspiegel (13.2.2019) und geht ein paar Namen durch: Kay Voges sei "vielleicht eine Nummer zu klein, ebenso wie die Regisseurin Claudia Bauer, deren Name ebenfalls immer mal wieder fiel". Matthias Lilienthal "hatte ja schon seine Volksbühnenzeit, als Castorfs Chefdramaturg". Stefan Bachmann, "seit 2013 Chef am Schauspiel Köln, hat einen Vertrag bis zum Sommer 2021. Und auch Karin Beiers Vertrag am Deutschen Schauspielhaus Hamburg ist offiziell so lange terminiert, allerdings mit einer Verlängerungsoption von zwei Jahren."
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Vielleicht warten sie nicht auf Frau Godot, sondern auf Frau Beier, die bis 2021 dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg verpflichtet ist (mit einer Verlängerungsoption von zwei Jahren. Aber der kaufmännische Direktor Raddatz, ohne den sie laut eigener Ausage die Intendanz in Hamburg nicht angetreten hätte, scheidet dann aus Altersgründen aus.)
Denn minderbemittelte Theaterinteressierte - also Hartz4lerInnen mit Berlinpass kommen in die tollen (Gast)Stücke de facto nicht rein, weil es für sie an der Abendkasse keine Tickets mehr gibt.
Natürlich ist Vorverkauf möglich - aber mit mindestens >>> 300%-500%iger PREISSTEIGERUNG (also von 3 auf 9 oder 15) !!!
(Bitte mal jeder für sich seine Ticketpreise hochrechnen: zb 18 auf 54)
Die am Existenzminimum lebenden Theaterenthusiasten (sicher Millionen) bleiben von der Volksbühne ausgeschlossen.
Sie stehen vor der Tür und gehen zum xten Male beläppert nach Hause.
ich finde Sie übertreiben gewaltig!
Haben Sie die Ticketpreise mal mit denen anderer Häusern verglichen ?
Man kann zudem auch nicht davon ausgehen, dass man immer für 3 € in alle Vorstellungen reinkommt. Wenn es ausverkauft ist, tja dann ist es nun mal ausverkauft, auch für die Leute, die sich die teuerste Kategorie leisten könnten. ;-)
Ich konnte es ja direkt nicht glauben und habe mal schnell für Sie nachgesehen und siehe da:
Berlinpass-Inhaber*innen und Geflüchtete erhalten an der Abendkasse nach Verfügbarkeit für Repertoire-Vorstellungen bei Vorlage eines entsprechenden Ausweises Tickets für 3 €.
Bitte sehr !
#2 "Lesen hilft" - oft ...
Und Dank für den mir wohlbekannten Hinweis & Check.
Nur ist Geschriebenes wie so oft und auch hier - eher eine soziale Alibifloskel.
Für Gastspiele gilt die 3€_chance schon mal gar nicht;
die Volksbühne besteht aktuell aber aus gefühlten 50% Gastspielen.
... "erhalten an der Abendkasse nach Verfügbarkeit für Repertoire-Vorstellungen..."
Nur wenn die begehrten Großinzsenierungen (zB Hausmanns Staatssicherheit / Volksverräter etc) lange im Vorfeld "sold out" sind - dann tendiert die "Verfügbarkeit" für 3€_tickets gen NULL.
Und das halte ich für die VOLKSBÜHNE für sehr bedenklich.
Ich verstehe den Ärger, zumal es Ihnen ja nichts nutzt, sich rechtzeitig vor Beginn der Veranstaltung mit einem "Suche Karte"-Schild vor die Volksbühne zu stellen, eine auf 3 Euro ermäßigte Karte bekommen Sie ja nur nach Verfügbarkeit an der Abendkasse.
Ich bezweifle aber, dass sich dieses Problem in Anbetracht der Umstände lösen lässt, es sei denn, Sie schreiben auf ihr Schild "Berlin-Pass sucht Karte" und vertrauen auf die Solidarität eines Theatergängers mit Überkarte.
Was es da bräuchte, um auch nachhaltig der Gruppe der Berlin-Pass-Besitzer zu helfen, wäre ein biglietto sospeso. Nur so eine Idee.
Beim DT, BE kann man problemlos 3€_tickets im Vorverkauf erwerben; das Gorki spricht von einem verfügbaren Kontingent.
Sozialbedürftige Theaterinteressierte werden dort also "gleichberechtigt" bedient.
Allein an der Volksbühne ist man/frau Besucher_in III.Klasse,
also chancenlos bei "ausverkauften Vorstellungen".
Würde die Volksbühne auf das Modell der Nachbartheater einschwenken,
dann wäre das mit Blick auf die Stadtgesellschaft ein guter - und längst überfälliger - Schritt.
Wenn man für "sozialbedürftige" ZuschauerInnen ein Extra-Kontingent vorhält, ist das schon auch keine Gleichberechtigung von potentiellen ZuschauerInnen, sondern zusätzlich zur Sozialabsteiger-Ausweisungspflicht (vor wem immer) eine weitere Stigmatisierungsstufe für Teilhabe-Ausnahmeberechtigte...
Seit wann gibt es denn diese Praxis in der Volksbühne? Seit Castorf, seit Dercon oder erst seit Dörr? Wenn schon unter Castorf, seit wann genau und wie begründet?
dass im Berliner Vergleich gerade die Volksbühne die Ausnahme darstellt,
und ALG-Bezieherinnen einen preisangemessenen Theaterbesuch zu 3 Euro gerade dann vereitelt, wenn das Haus wieder erfolgreiche Besucherzahlen aufweist. Die Volksbühne, die schließlich von einer sozialen Aura umgeben ist, sollte erschwinglich und besuchbar für alle sein.
Weil das aber nie ein Thema war, hält sich die betroffene Besucherschar wohl in kleinen Grenzen - oder?
Vermutlich war es schon immer so, aber nach dem Bericht in der SZ vom 13.2. über den "kühlen Umgang des neuen Intendanten mit seinen Mitarbeiterinnen" wäre nicht verwunderlich, wenn ein Geschäftsführer-Intendant den Blick allein auf die Bilanz fokussiert.
Und überhaupt - hatten wir die Diskussion
über autoritäre Intendantenstrukturen nicht schon einmal?
Nun - ich glaube noch ein wenig an das Menschliche bei Kulturleuten;
und vielleicht hilft diese Diskussion zumindest den - pardon - "ärmeren Besucherinnen",
das wäre ja mal was.
ICH APPELLIERE ICH AN DIE INTENDANZ DER VOLKSBÜHNE - und andere Theater!
Sehr geehrter Herr Klaus Dörr!
SCHAFFEN SIE CHANCENGLEICHHEIT FÜR BESUCHERINNEN!
Ändern Sie bitte umgehend die Kartenstruktur für den Kreis von Hilfebedürftigen.
Stigmatisieren Sie nicht länger eine eh schon ausgegrenzte Bevölkerungsschicht
zu einer Gruppe von wartenden Restkartenverwerterinnen.
3eurokarten sollten zu allen Zeiten erwerbbar sein:
Im Vorverkauf und für Gastspiele ebenfalls.
Und machen Sie das bitte öffentlich bekannt.
Eine kleine Geste - man wird's Ihnen danken.
Ich danke hier. Carla Haber
Wo Berlin-Pass-Inhaber in der Volksbühne zugegebenermaßen das Nachsehen haben, geht es Studierenden in der Volksbühne besser, können sie doch im Vorverkauf und online mit Ermäßigung kaufen. Das geht an anderen Theatern nur mit persönlichem Kauf an der Kasse.
Ganz generell: auch mit etwas mehr Budget ist es mir lieber, ich komme mal nicht rein, weil alles ratzeputzeausverkauft ist, als an diesem Bau vorbeizugehen, zu wissen, das Parkett ist halbleer, weil da Dinge laufen, die niemanden interessieren, oder das Theater viele Tage im Monat geschlossen ist, wie es zur Dercon-Zeit leider oft war. Wäre mir wichtig, dass das nicht vergessen wird.
Dass sich Dörrs Blick allein auf die Bilanz fokussiert, glaube ich nicht. "Des Menschen Unterhaltsprozess gegen Gott" im November 2018 in Zusammenarbeit mit der Singakademie gesehen hat, ein Projekt, das auch in personellem Aufwand mit nur zwei Aufführungen mit mehreren Chören, einem Orchester, Schauspielern und Studenten der Schauspielschule wirklich beeindruckend war, ist so ein Beispiel. Würde man nicht machen, ließe man sich nur von den Zahlen leiten.
https://www.volksbuehne.adk.de/deutsch/karten/information/index.html
Dem Herrn Dörr daraus jetzt einen Vorwurf zu machen, fände ich unfair.
Und erst recht, daraus auf ihn als autoritären oder bilanzfixierten Intendanten zu schließen.
Danke an Herrn Ehmann für die Auskunft.
Ich habe nicht den Eindruck, dass Herr Dörr autoritär oder bilanzfixiert wäre. Und einen kühlen Umgang sollte man doch niemandem vorwerfen. Natürlich ist ein herzlicher Umgang für die meisten Menschen angenehmer, aber muss nicht unbedingt mehr Sach- und Fachkompetenz garantieren. Und es ist auch besonders schön, wenn aus einem kühlen Umgang allmählich ein wärmerer werden darf, weil man auch mal jemandem vertraut, der halt distanzierter im Umgang wirkt. Ich habe in vielen Arbeitsbereichen die Erfahrung gemacht, dass es sehr dumm ist von Arbeitgebern, scheinbarer Offenheit grundsätzlich den Vorrang zu geben bei Personalentscheidungen...
Es gibt Unterschiede in den Modi, die, wenn man teilhaben ernst nimmt, im Sinne der darauf Angewieseen angeglichen werden könnten.
(Sehr geehrte*r Zoom, wir bearbeiten die Kommentare nicht redaktionell - es sei denn, sie verstoßen gegen unseren Kommentarkodex. Esther Boldt für die Redaktion)
natürlich mit Nachweis an der Kasse.
Aber krass und welch Diskriminierung,
dass am BE Studentenermäßigung nur bis 30 gilt.
Wer kommt denn auf sowas Absurdes und warum?
Nächstens heißt es dann: für Renter gerne, aber erst ab 80.
Erinnert mich alles stark an die Altersdiskriminierung für die meisten Dramatikerpreise - nur bis 35 Jahre. Wer erst mit 36 Jahren beginnt, Stücke zu schreiben, ist chancenlos auf dem Gebiet „neuer Dramatik“.
In der Politik ist da man da noch ein Jungspund.
Irgendwie scheint der Theaterbetrieb Probleme mit den Lebenszeiten von Menschen zu haben.
Dass die Voksbühne sich hier einklingt - ist löblich.
Aber warten bis "DIE POLITIK" eine einheitliche Regelung schafft,
empfinde ich nur bedingt als guten Vorschlag, da eine einheitliche Regelung wohl nur empfohlen, aber kaum "verordnet" werden kann.
Und das würde wohl dauern - lange bis sehr lange.
Und die Theater könnten sich bis zur Entscheidung wieder zurückziehen.
Ein Vorverkaufs-Kontingent für Empängerinnen von ALG.II; Flüchtlinge etc. - könnte - von jedem Theater - sicher kurzfristig eingerichtet werden.
Da es verschiedene Preiskategorien gibt, finde ich den Aufruf für ein angemessenes Kontingent unterstützenswert.
Und wenn der Gastspiele eh so wenig sind, warum dann nicht auch für Gastspiele!?
Wen interessiert wie Viele menschen das 3 Euro Ticket überhaupt nutzen - mal in die Statistik schauen. Zitat:" Für eine grosse Gruppe von 541.400 Anspruchsberechtigten (15 % der Berliner Bevölkerung)
gilt: Staatliche Museen komplett umsonst. Theater 3 Euro. ÖPNV 27,50 im Monat.
Das BVG Ticket läuft sehr gut. Die Museen machen keine Erhebung.
Die Zahlen der Theater sind quantifizierbar - gering. Jugendtheater 4.000 Tickets (oft in organisierter Form (Gruppenbesuch), die Opern und der Friedrichstadtpalast je 2.000, DT und Vobü je 2.500 und danach wirds ganz dünn. Insgesamt 2013 knapp 18.000 Besuche im Jahr.
(also nicht Besucher sondern Besuche - mehrfachkäufer*innen werden logischerweise nicht ausgewiesen)
Das soll nicht das 3-Euro Ticket diskreditieren, aber der pull-effect des Guten Angebotes ist relativ gering.
Wenn man es bei der Castorf Volksbühne auf die Gesamtzuschauerzahl 2013 (letzte Erhebung in der Statistik) herunterbricht sind das im Schnitt 4 Tickets pro Veranstaltung (Aufführungen im Grossen Saal, Roten Salon, Dritter Stock) - alles der Rede wert, aber kein Grund sich aufzuregen.
Meine Analyse: Der günstige Preis ist ein notwendiger - aber nicht hinreichender Motivationsfaktor, alle die aus der Gruppe der 500.000 Berechtigten bis jetzt wirklich ein 3-Euro Ticket wollen kriegen auch eines, vielleicht nicht für jeden Termin und immer.
https://www.berlin.de/sen/kultur/kulturpolitik/kulturelle-teilhabe/
Dort findet sich auch eine Liste der einzelnen öffentlich geförderten Theater und ihrem Umgang mit den 3-Euro-Karten.
Und liebe*r ganz!
Ich habe nicht geschrieben, dass Sie warten sollen, bis die Politik eine einheitliche Regelung schafft, sondern dass es die Aufgabe der Kulturverwaltung wäre, eine zu schaffen. Und wenn ich mir die Liste anschaue, dann verfestigt sich dieser Eindruck.
Leider habe ich so eine feine Liste für die Studierenden-Ermäßigungen nicht gefunden. Wenn man bei den einzelnen Theater schaut, diversifiziert sich das noch mehr als bei den Berlinpass-Inhabern.
- Wie die pdfs aus #25 und #26 belegen, gibt es keine 3€-Tickets im Vorverkauf an den großen Häusern, davon hätte ich auch zum ersten Mal gehört, allerdings können BerlinPass-Inhaber_innen an den meisten Häusern Studi-Karten kaufen und werden auch mit denen eingelassen.
- Ja, die 30 am BE stößt mir auch immer wieder auf, bezieht die sich denn aber überhaupt auf die Studis und nicht nur die Bufdis? Bei sonstigen Infos für Studis ist mir das Alter nämlich nie begegnet und ich kenne mind. einen Studi Ü30 der regelmäßig mit diesen Karten eingelassen wird. (Im Gegensatz dazu wies mich eine Kassiererin des Schauspielhauses Hamburg unlängst auf die dortige, sehr ernstgenommene Altersbegrenzung hin.)
- Das DT könnte auch sehr gut ermäßigte Karten online verkaufen, allerdings nur mit der Option sie an der Kasse abzuholen - und komischerweise ist es in der Box ja auch kein Problem (und da kann es, wenn zeitgleich was in den Kammerspielen läuft, an der ersten Kontrolle auch voll werden). Weiterhin böte sich eine Reglung wie im Gorki an: Wer gute Plätz ermäßigt haben möchte, muss hingehen, wer sich mit schlechteren Kategorien zufrieden gibt, kann die online buchen. Oder ein späteres freigeben von ermäßigten Plätzen auch in den besseren Kategorien (Schaubühne).
@20, 23, 28: Ja, das BE hat seit Beginn der Reese-Intendanz die Altersgrenze für Studierende eingeführt; als (meines Wissens) einziges Berliner Sprechtheater. Dazu gehört aber auch, dass bundesweit die Berliner Sprechtheater mit ihrem Vorgehen aber die Ausnahme bilden: In Dortmund, Hamburg und vielen anderen großen Häusern gibt es seit eh und je die Zusatzlimitation Altersgrenze für Studierende.
Dass sie aber ausgerechnet bei 30 gesetzt wird, unterstellt ja, dass Studierende mit 30 andere Einkünfte hätten als mit 29. stattdessen steigen die Ausgaben. So endet z. B. mit 30 die Möglichkeit, der Krankenversicherung für Studenten anzugehören, was zur Folge hat, dass sich der Krankenversicherungsbeitrag mindestens verdoppelt. Ergo muss der mehr arbeiten für den Lebensunterhalt, der nicht gut betuchte Eltern hat.
Da ich nicht glaube, dass das Alter der studierenden Theaterbesucher irgendwie erfasst wird, könnten vielleicht die Mitarbeiter an den Kassen Auskunft darüber geben, wie oft diese Altersgrenze Thema ist beim Kartenkauf.
Ich fände es gut, wenn sich das Berliner Ensemble dem Procedere der anderen Berliner Sprechtheater in der Frage anschließen würde.
Drei Wochen später hat sich an den Theater nichts geändert. Jedes verfolgt seine eigene Spur - behält seine eigene Struktur.
Mit Ausnahme des freundlichen wie offenen Deutschen Theaters - gelten Sozialbedürftige bei den anderen Theater schlicht als Resteverwerter.
Das Berliner Ensemble dagegen suggeriert nur die Möglichkeit von 3€-Tickets für Berlinpässlerinnen. Selbst bei Vorstellungen, die 60 + unbesetzte Plätze haben, heißt das am BE gar nichts.
Transparenz zur Verfügbarkeit gibt es keine - obwohl die via web ja einfach wäre. Vielmehr scheint die Verunsicherung von potentiellen 3Euro_kundinnen erwünscht, um 9€ statt 3€ zu kassieren.
Beispiel: Gestern erhält frau die telefonische Auskunft - JA es gäbe 3€tickets für morgen.
An der Abendkasse heißt es dann: Nein - an Do/Frei/Sa_tagen sowieso NIE.
Und schreibt frau den Kundenservice des BE dann an, wann welche Veranstaltungen unter die 3€_regelung fallen, kann frau auf eine Antwort lange warten.