Unvergessen

19. Februar 2019. Die Schauspielerin Christine Gloger ist in der vergangenen Nacht wenige Tage vor ihrem 85. Geburtstag gestorben. Das erfuhr nachtkritik.de aus dem familiären Umfeld der Künstlerin.

Die am 25. Februar 1934 als Christel Niemann in Schwerin geborene Schauspielerin wuchs im Heim auf. Der Vater hatte die Familie früh verlassen und die Mutter musste arbeiten gehen. Nach dem 2. Weltkrieg absolvierte Gloger die Oberschule, arbeitete in einer Weberei, nahm Malunterricht und wurde Buchhändlerin, bevor sie von 1954 bis 1957 in Leipzig zur Schauspielerin ausgebildet wurde. Nach einem ersten Engagement am Theater Meiningen kam sie 1959 ans Berliner Ensemble.

Christine Gloger war mehr als 35 Jahre lang an der Bühne engagiert, an der sie als Protagonistin alle großen Frauen-Rollen Brechts spielte. Sie arbeitete unter anderen mit den Regisseuren Manfred Wekwerth, Erich Engel, Manfred Karge / Matthias Langhoff, Joachim Tenschert, Klaus Erforth / Alexander Stillmark, Ruth Berghaus, Fritz Marquardt, Christoph Schroth, Horst Sagert. In der zweiten Hälfte der 90er Jahre trat Christine Gloger beim freien theater 89 auf. Sie spielte im Fernsehen, im Kino in den Theater-Verfilmungen "Die Tage der Commune" (1966) und "Der große Friede" (1989), übernahm die Rolle von Hölderlins Mutter an der Seite von Ulrich Mühe und Jenny Gröllmann in dem Hölderlin-Film "Hälfte des Lebens" (1985) und zeichnete zahlreiche Hörspiele und Features für den Rundfunk auf.

Christine Gloger war von 1956 bis 1960 mit dem Maler und Schriftsteller Gotthold Gloger und später mit dem französischen Regisseur Guy de Chambure Marquis de Pelletier verheiratet. Sie hinterlässt ihren dritten Ehemann Rolf Stiska, von 1992 bis 2007 Generalintendant des Chemnitzer Theaters und von 2007 bis 2016 Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle. Christine Gloger wird am 14. März 2019 um 12 Uhr in Berlin auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.

(wikipedia / jnm)

 

 

 

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