Presseschau vom 27. Februar 2019 – In der Berliner Zeitung fordert Tanzkritikerin Michaela Schlagenwerth eine Berliner Landesbühne für Tanz

Defizit im Tanz

Defizit im Tanz

27. Februar 2019. In der Berliner Zeitung schreibt Michaela Schlagenwerth über das "institutionelle Defizit im Tanz" innerhalb der Berliner Theaterlandschaft. Die gesamte Szene mit allen Orten, Ensembles und Akteur*innen erhalte "pro Jahr gerade einmal genau so viel wie ein einzelnes Sprechtheater, die Schaubühne", zitiert Schlagenwerth aus einem Bericht des Runden Tisches Tanz, den die Verfasserinnen Elisabeth Nehring und Karin Kirchhoff erstellt haben.

Schlagenwerth liefert eine breite Bestandsaufnahme der Tanz-Situation in Berlin ("Im Feld der kleineren Produktionen ist Berlin mit seiner experimentell orientierten, international vernetzten Tanzszene bestens aufgestellt. Aber schon im Mittelfeld sieht das ganz anders aus und im oberen Segment erst recht."). Und sie schließt sich der Forderung nach einer "Landesbühne für Tanz" an, die "zusätzlich zum Bestehenden gebaut und eingerichtet werden" solle – ein "Ort, an dem möglichst unterschiedliche Tanzkünste und Ästhetiken zusammenkommen können, vom Staatsballett bis zur radikalen Konzeptkunst. Ein Tanzarchiv und ein Zentrum für Tanzvermittlung gehören unbedingt dazu."

Mit Blick auf die programmatisch und personell neu zu besetzende Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz schreibt Schlagenwerth: "Wenn an der Volksbühne eine neue Intendanz berufen wird, warum nicht eine feste Anzahl an Gastspieltagen für den Tanz vertraglich sichern?"

(Berliner Zeitung / chr)

Kommentare  
Tanz in Berlin: Belegschaft fragen
Das dürfte doch kein ernsthaftes Problem darstellen mit einer festen Anzahl Gatsspieltagen für Tanz, wenn entsprechende Probenräume dafür vorgesehen werden können und das auch den MitarbeiterInnen der VB am Rosa Luxemburg Platz als Konzept-Bestandteil gefiele- Ob das ausreichte, um eine nicht vorhandene eigenständige Tanzbühne mit sinnvoll angeschlossenem Archiv in Berlin zu ersetzen, darf man allerdings stark bezweifeln!
An der Belegschaft der VB vorbei sollte jedoch gar nichts mehr gehen. Weder zukünftiges Sprechtheater noch Tanzgastspiele. Und diese MitarbeiterInnen sollten grundsätzlich die ERSTEN sein, denen Ideen für ihr Haus offeriert werden und die ERSTEN, deren Meinung dazu erfragt wird. Es heißt ja VOLKSBÜHNE, also sollte auch das gesamte Bühnenvolk dieses Hauses an genau diesem Platz darüber bestimmen, wie es mit ihr - also der Bühne jetze, nicht mit Rosa Luxemburg, weitergeht...
(Man kann das mit den Namen der Bühnen ja auch weitertreiben: Schau mer mal was kommt-Bühne, oder: IchbineinBerliner-Ensemble oder DEUTSCHES Theater oder :Schau, Bude! oder :Interim Schiller Komödie - oder Real Estrate Stage-Ex - irgendwas geht ja immer...)
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