Kerr Preis-Stifterin Judith Kerr verstorben
Goodbye Judith
24. Mai 2019. Die Autorin und Zeichnerin Judith Kerr ist am 22. Mai 2019 im Alter von 95 Jahren verstorben. Das gab ihr Verlag gestern bekannt. Dem Theater verbunden war Judith Kerr über ihren Vater, den Kritiker Alfred Kerr. 1991 stifteten u.a. sie und ihr Bruder den Alfred Kerr Darstellerpreis.
1923 in Berlin geboren, als Tochter des jüdischen Theaterkritikers Alfred Kerr und seiner zweiten Frau, der Musikerin Julia Weismann, studierte Judith Kerr an der Central School of Art in London. Anschließend arbeitete sie als Kunstlehrerin und als Drehbuchautorin bei der BBC. 1954 heiratete sie den Drehbuchautor Nigel Kneale und verließ die BBC, um sich um die zwei Kinder zu kümmern.
1968 veröffentlichte sie mit "Ein Tiger kommt zum Tee" ihr erstes Kinderbuch. Hierzulande mit am bekanntestes ist ihr Jugendbuch "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl", in dem sie 1971 fiktional ihre Flucht aus Nazi-Deutschland im Alter von neun Jahren verarbeitete. Seit 1936 lebte die Autorin in London.
Auch um die Erinnerung an ihren Vater aufrecht zu erhalten, stifteten Judith Kerr und ihr Bruder Michael 1991 auf Anregung von Judith Kerrs Mann und gemeinsam mit der Pressestiftung Tagesspiegel den seither jährlich verliehenen Alfred Kerr Darstellerpreis. Der Preis soll an die große Tradition des Berliner Theaters anknüpfen und Impulse für die zukünftige Entwicklung geben.
2012 wurde Judith Kerr zum Officer of the Most Excellent Order of the British Empire (O.B.E.) ernannt, für Kinderliteratur und die Erinnerung an den Holocaust. Kurz vor ihrem Tod wurde sie bei den British Book Awards als Illustratorin des Jahres gewürdigt.
Sie starb nach kurzer Krankheit in ihrem Haus in London.
(HarperCollins, BBC, NYT, SZ, taz / eph )
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