Pionierin

12. Juni 2019. Die Dramatikerin Gerlind Reinshagen ist im Alter von 93 Jahren in Berlin gestorben. Das melden u.a. die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ ) und die Süddeutsche Zeitung (SZ). "Gerlind Reinshagen war in der Bundesrepublik die erste Frau, die für das Theater schrieb", schreibt Helmut Böttiger in seinem Nachruf in der SZ. "Die klei­nen Ges­ten er­le­di­gen die gro­ßen Fra­gen, die klei­nen Fra­gen die gro­ßen Tra­gö­di­en", Gerhard Stadelmaier in der FAZ zu Reinshagens Stücken.

Am 4. Mai 1926 in Königsberg geboren, machte Gerlind Reinshagen 1944 in Halberstadt ihr Abitur und studierte zunächst Pharmazie. Nach einem weiteren Studium an der Westberliner Hochschule der Künste begann sie ihre schriftstellerische Laufbahn mit dem Verfassen von Kinderbüchern und Hörspielen. 1968 hatte ihr Stück "Doppelkopf" im Frankfurter Theater am Turm (TAT) Premiere, seitdem schrieb sie eine Reihe von gesellschaftskritischen Theaterstücken wie "Leben und Tod der Marilyn Monroe", "Himmel und Erde" oder "Eisenherz", eine enge Zusammenarbeit verband sie mit dem Regisseur Claus Peymann.

Gerlind Reinshagen war Mitglied des Verbands Deutscher Schriftsteller, des PEN-Zentrums Deutschland und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main. Sie erhielt 1974 die Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises des Landes Baden-Württemberg, 1977 den Mülheimer Dramatikerpreis, 1982 die Ehrengabe des Andreas-Gryphius-Preises, 1988 die Roswitha-Medaille der Stadt Bad Gandersheim, 1993 den Ludwig-Mülheims-Preis für Religiöse Dramatik, 1999 den Niedersachsenpreis sowie 2008 den Deutschen Kritikerpreis.

(Süddeutsche Zeitung / Frankfurter Allgemeine Zeitung / Wikipedia / sd)

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