Fehlende Rückendeckung
Schwerin, 3. Juli 2019. Der Generalintendant des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin Lars Tietje wird seinen Vertrag nicht über die aktuelle Laufzeit bis Sommer 2021 hinaus verlängern. Das teilt Tietje in einer Presseaussendung mit.
Tietje, der die Leitung des Schweriner Sechs-Sparten-Hauses seit 2016 innehat und Spardiktate der Landeskulturpolitik umsetzten musste, war wiederholt mit dem Schauspielensemble und seiner Leitung wie auch mit Orchester und Ballettsparte in Konflikt geraten (siehe den Überblickstext zum Schweriner Theaterkrach von Georg Kasch). In Offenen Briefen wurde seine Leitungsarbeit kritisiert.
Zu seiner Vertrags-Nichtverlängerung erklärt Tietje in der Pressemitteilung: "Mit Kulturministerin Bettina Martin habe ich mich seit ihrem Amtsantritt vor etwa sechs Wochen mehrfach zum Mecklenburgischen Staatstheater ausgetauscht. Derartige Situationen mit den internen Macht- und Verteilungskämpfen in den von den Trägern angestoßenen Veränderungsprozessen v.a. hinsichtlich der Konsolidierungsvorgaben und der künstlerischen Weiterentwicklung sind für ein Leitungsteam nur mit uneingeschränkter Rückendeckung zu bewältigen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass ich nicht das hundertprozentige Vertrauen aller Gesellschafter habe."
Vor seiner Intendanz in Schwerin leitete der gebürtige Niedersachse Tietje (Jahrgang 1967 aus Celle) zwölf Jahre lang die Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH. Tietje studierte Musik (Hauptfach Klavier), Evangelische Theologie, Dirigieren (bei Klauspeter Seibel) und Kulturmanagement.
(Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin / chr)
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