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Nominierungen für Theaterpreis "Der Faust"

Roberto Ciulli wird für Lebenswerk geehrt

12. September 2019. Die Nominierungen für die diesjährige Verleihung des Theaterpreis Der Faust stehen fest. Das teilt der Deutsche Bühnenverein mit. In acht Kategorien sind jeweils drei Künstler*innen nominiert.

Regie Schauspiel

Kathrin Mädler, "Margarete Maultasch", Landestheater Schwaben

Jan Neumann, "Wilhelm Tell", Deutsches Nationaltheater Weimar

Helge Schmidt, "Cum-Ex-Papers", Lichthof Theater Hamburg

 

Darstellerin / Darsteller Schauspiel

Maja Beckmann in "Dionysos Stadt", Münchner Kammerspiele

Jochen Busse, Anton in "Komplexe Väter", eine Produktion des Theaters an der Kö, Düsseldorf, mit Uraufführung in der Komödie Winterhuder Fährhaus, Hamburg

Katherina Sattler, Hazal in "Ellbogen", Junges Schauspielhaus Hamburg

 

Regie Musiktheater

Kay Kuntze, "Die Passagierin", Theater Altenburg Gera

Marie-Eve Signeyrole, "La Damnation de Faust", Staatsoper Hannover

Elisabeth Stöppler, "Götterdämmerung", Theater Chemnitz

 

Sängerdarstellerin / Sängerdarsteller Musiktheater

Olesya Golovneva, Titelpartie in "Rusalka", Oper Köln

Johannes Martin Kränzle, Šiškov in "Aus einem Totenhaus", Oper Frankfurt

Anna Princeva, Elsa in "Lohengrin", Theater Bonn

 

Choreografie

Edward Clug, "Patterns in ¾", im Rahmen des Ballettabends "Aufbruch", Stuttgarter Ballett (Koproduktion mit dem Deutschen Nationaltheater Weimar)

Anne Teresa de Keersmaeker, "Die sechs Brandenburgischen Konzerte", Volksbühne Berlin (Koproduktion: B'Rock Orchestra, Volksbühne (Berlin), La Monnaie / De Munt (Brüssel), Opéra de Lille, Opéra National de Paris, Sadler's Wells (London), Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Concertgebouw (Brügge), Hollandfestival (Amsterdam), Festival de Marseille)

Erna Ómarsdóttir / Halla Ólafsdóttir, "Romeo und Julia", Staatstheater am Gärtnerplatz München

 

Darstellerin / Darsteller Tanz

Marlúcia do Amaral in "Schwanensee", Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg

Rosario Guerra in "Infant Spirit", Theaterhaus Stuttgart

Douglas Letheren in "Bon Voyage, Bob", Tanztheater Wuppertal Pina Bausch (Koproduktion mit dem Théâtre de la Ville Paris / Chaillot-Théâtre national de la Danse, Paris; Sadler's Well, London; Norwegian National Ballet, Oslo)

 

Regie Kinder- und Jugendtheater

Anselm Dalferth, "Nils Karlsson Däumling", Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg (Kooperation der Deutschen Oper am Rhein mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn im Rahmen von "Junge Opern Rhein-Ruhr")

Birgit Freitag, "Für Vier", Junges Theater Bremen

Nis Søgaard, "Ich bin Kain", Theater Junge Generation Dresden

 

Bühne / Kostüm

Wolfgang Menardi, Bühne, für "#Genesis", Münchner Kammerspiele

Carolin Mittler, Bühne/Kostüme, für "Diese Mauer fasst sich selbst zusammen und der Stern hat gesprochen, der Stern hat auch was gesagt", Hessisches Landestheater Marburg

Étienne Pluss, Bühne, für "Violetter Schnee", Staatsoper Unter den Linden Berlin

 

Geehrt fürs Lebenswerk

Darüber hinaus wird ein "Perspektivpreis" vergeben, für "künstlerische oder kulturpolitische Projekte, die im Bereich Theater und Orchester Möglichkeiten zur Lösung bestehender Herausforderungen aufzeigen oder zukunftsgerichtete Weiterentwicklungen darstellen".

Bereits fest steht, dass Roberto Ciulli für sein Lebenswerk geehrt wird. "Seit fast vierzig Jahren schafft es Roberto Ciulli am Theater an der Ruhr in Mülheim – als Leiter, Regisseur und Schauspieler - sich immer weiter zu entwickeln, mit Humor, Menschenkenntnis, Ernst und Liebe. Italienische Commedia und Clownerie verbinden sich in seinem Schaffen mit großen europäischen Stoffen und der Sympathie für Schwache und Unterdrückte", so die Jurybegründung.

Roberto Ciulli, 1934 in Mailand geboren, schloss sein Philosophiestudium mit einer Promotion über Hegel ab. Mit 26 Jahren gründete er in einem Mailänder Randbezirk das Zelttheater Il Globo. Seine Theaterarbeit in Deutschland begann er am Deutschen Theater in Göttingen, wo er von 1965 bis 1972 zunächst als Regieassistent, dann als Regisseur arbeitete. Er inszenierte in Berlin und Düsseldorf und war von 1972 bis 1979 Schauspieldirektor am Schauspiel Köln. 1980 gründete er zusammen mit dem Dramaturgen Helmut Schäfer (und dem Bühnenbildner Gralf-Edzard Habben) das Mülheimer Theater an der Ruhr.

Jury

Aus den Nominierten wählt eine fünfköpfige Jury. Sie setzt sich aus folgenden Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zusammen: Jürgen Flügge (Regisseur, Generalintendant a.D., Dozent für Theatertheorie an der Theaterakademie Mannheim, Leiter Hof-Theater-Tromm); Prof. Regina Guhl (Professorin für Schauspiel und Dramaturgie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover); Peter Michalzik (Autor und Journalist); Barbara Mundel (Dramaturgin und Regisseurin); Sylvana Seddig (Tänzerin, Choreografin und Schauspielerin).

Die Auszeichnungen werden im Rahmen einer Gala am 9. November in Kassel verliehen. In der Selbstdarstellung des Preises heißt es: "Ausgezeichnet werden Künstlerinnen und Künstler, deren Arbeit wegweisend für das deutsche Theater ist. 'Der Faust' ist ein nationaler, undotierter Theaterpreis, der auf die Leistungskraft und künstlerische Ausstrahlung der Theater aufmerksam macht und diese würdigt. Er wird in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben."

(buehnenverein.de / miwo)


Mehr zum Thema: Die "Faust"-Preisträger der Jahre 2018, 2017 und 2016.

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Kommentare  
Theaterpreis "Faust": Drama
Witzig. Keine Autorin und keine Autoren. Wer braucht schon noch DramatikerInnen.
Theaterpreis "Faust": Wertschätzung
Dramaturginnen sind auch vollkommen überflüssig! Unsichtbar ja ohnehin immer. Aber eben auch nicht wertgeschätzt durch das System.
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