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Nestroypreis: Nominierte und Preis für Andrea Breth

Am Puls der Dichter

14. Oktober 2019. Den Nestroypreis fürs Lebenswerk erhält in diesem Jahr Andrea Breth. Das gibt der Wiener Bühnenverein bekannt. Die Regisseurin inszeniere stets im Widerstand zu allen Trends, Moden und Exzessen des Regietheaters mit heiligem Ernst am 'Puls der Dichter', heißt es in der Jury-Begründung. "Wenn Andrea Breth nun mit dem NESTROY 2019 für ihr Lebenswerk geehrt wird, so soll das die Würdigung einer großen Theatermacherin sein, deren Lebenswerk noch lange nicht vollendet ist."

Den Autorenpreis für das beste Stück gewinnt Sibylle Berg für ihren Text Hass-Triptychon – Wege aus der Krise, den Ersan Mondtag bei den Wiener Festwochen zur Uraufführung brachte. "Ein düsterer Befund unserer westeuropäischen Gesellschaft amüsiert als brillant formulierte Dystopie mit enormem Spaßfaktor. Der sarkastische Grundton und die Figur des Entertainers, Hassmaster genannt, der gereimt und singend durch eine an Alltagsmonotonie leidende Gesellschaft tänzelt, führt zur paradoxen Überschneidung von Depression und deren Verhöhnung", würdigt die Jury das Stück.

Nominiertenliste

Die Verleihung der Nestroy-Theaterpreise findet am 24. November 2019 statt im Theater an der Wien. Alle Nominierten in elf weiteren Kategorien sind hier gelistet:

Beste Schauspielerin

- Anna Drexler als Marie in Woyzeck von Georg Büchner, Koproduktion Burgtheater, Schauspielhaus Bochum, Akademietheater
- Steffi Krautz als Blanche DuBois in Endstation Sehnsucht von Tennessee Williams, Volkstheater Wien
- Caroline Peters als Anna in Medea von Simon Stone nach Euripides, Burgtheater
- Maja Schöne als Julie in Liliom von Ferenc Molnár, bearbeitet von Alfred Polgar, Koproduktion Salzburger Festspiele, Thalia Theater Hamburg
- Andrea Wenzl als Elisabeth in Glaube Liebe Hoffnung von Ödön von Horváth, Burgtheater

Bester Schauspieler

- Benny Claessens als Hassmaster in Hass-Triptychon – Wege aus der Krise von Sibylle Berg, Uraufführung, Koproduktion Wiener Festwochen, Maxim Gorki Theater Berlin
- Lukas Holzhausen als Rudolf von Habsburg in König Ottokars Glück und Ende von Franz Grillparzer, Volkstheater
- Jörg Pohl als Liliom in Liliom von Ferenc Molnár, bearbeitet von Alfred Polgar, Koproduktion Salzburger Festspiele, Thalia Theater Hamburg
- Steven Scharf als Lucas in Medea von Simon Stone nach Euripides, Burgtheater und als Franz Woyzeck in Woyzeck von Georg Büchner, Koproduktion Burgtheater, Schauspielhaus Bochum, Akademietheater
- Johannes Silberschneider als Jacobowsky in "Jacobowsky und der Oberst" von Franz Werfel, Theater in der Josefstadt

Beste Darstellung einer Nebenrolle

- Rainer Galke als Margarethe von Österreich/Paltram Vatzo/Friedrich Zollern in König Ottokars Glück und Ende von Franz Grillparzer, Volkstheater
- Evi Kehrstephan als Anna in "Biedermann und die Brandstifter" von Max Frisch, Volkstheater
- Alexandra Krismer als Oberst Kovacs, Valerie von Taußig, Fräulein Hirschwitz, Polizeirat Fuchs in "Radetzkymarsch" von Joseph Roth, Dramatisierung von Elmar Goerden, Uraufführung, Theater in der Josefstadt
- Christoph Luser als Erich Spitta in Die Ratten von Gerhart Hauptmann, Burgtheater Wien
- Oda Thormeyer als Frau Muskat in Liliom von Ferenc Molnár, bearbeitet von Alfred Polgar, Koproduktion Salzburger Festspiele, Thalia Theater Hamburg

Beste Regie
- Kornél Mundruczó für seine Inszenierung Liliom von Ferenc Molnár, bearbeitet von Alfred Polgar, Koproduktion Salzburger Festspiele, Thalia Theater Hamburg
- Dušan David Pařizek für König Ottokars Glück und Ende von Franz Grillparzer, Volkstheater Wien
- Johan Simons für Woyzeck von Georg Büchner, Koproduktion Burgtheater, Schauspielhaus Bochum, Akademietheater

Bester Nachwuchs weiblich

- Pιnar Karabulut mit der Inszenierung Endstation Sehnsucht von Tennessee Williams, Volkstheater
- Enis Maci als Autorin von Autos, Uraufführung, Schauspielhaus Wien
- Anna Rieser als Grace in "Dogville" von Lars von Trier, Landestheater Linz

Bester Nachwuchs männlich

- Moritz Beichl mit der Inszenierung "Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war" von Paulus Hochgatterer, Uraufführung, Landestheater Niederösterreich
- Niklas Doddo als Phil in "Die Mitte der Welt" von Andreas Steinhöfel, in einer Fassung von Werner Sobotka, Theater der Jugend
- Matthias Rippert mit der Inszenierung "Ernst ist das Leben - Bunbury" von Oscar Wilde, deutsche Fassung von Elfriede Jelinek, Landestheater Linz

Beste Ausstattung

- Katrin Brack für Deponie Highfield von René Pollesch, Uraufführung, Koproduktion Wiener Festwochen, Burgtheater
- Monika Pormale für Liliom von Ferenc Molnár, bearbeitet von Alfred Polgar, Koproduktion Salzburger Festspiele, Thalia Theater Hamburg
- Raimund Orfeo Voigt für "Der einsame Weg" von Arthur Schnitzler, Theater in der Josefstadt und für Sommergäste von Maxim Gorki, Salzburger Festspiele

Spezialpreis

- Das Dorf von Nesterval, Konzept und Regie Herr Finnland, Uraufführung, Koproduktion Nesterval und brut Wien
- "Ungebetene Gäste" von DARUM (Laura Andreß, Victoria Halper, Kai Krösche), Uraufführung, Produktion DARUM, Kooperation mit WERK X-Petersplatz
- 3 Episodes of Life von Markus Öhrn, Uraufführung, Koproduktion Wiener Festwochen und Institutet, kofinanziert von Kampnagel und Künstlerhaus Mousonturm

Beste Off-Produktion

- "Anstoß - Ein Sportstück" von Jakub Kavin, Uraufführung, Theater Arche
- "Liliom.Club" nach "Liliom" von Franz Molnár und "Fight Club" von David Fincher, Regie und Konzept Ernst Kurt Weigel, Uraufführung, Koproduktion Das Off-Theater und das.bernhard.ensemble
- The Bruno Kreisky Lookalike, a Sitcom in 10 Episodes von Toxic Dreams, Text und Regie Yosi Wanunu, Uraufführung, Koproduktion Toxic Dreams und WUK performing arts

Beste Bundesländer-Aufführung

- Die Revolution frisst ihre Kinder!, ein Film- und Theaterprojekt von Jan-Christoph Gockel & Ensemble, Uraufführung, Kooperation Schauspielhaus Graz, Africolognefestival
- Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth, Inszenierung Susanne Lietzow, Landestheater Linz
- "Vor Sonnenaufgang" von Ewald Palmetshofer nach Gerhart Hauptmann, Inszenierung Georg Schmiedleitner, Stadttheater Klagenfurt

Beste Aufführung im deutschsprachigen Raum

- Dionysos Stadt, Inszenierung Christopher Rüping, Münchner Kammerspiele
- Häuptling Abendwind, von Johann Nepomuk Nestroy, Inszenierung Christoph Marthaler, Deutsches SchauSpielHaus Hamburg
- Tartuffe oder das Schwein der Weisen, von PeterLicht nach Moliére, Uraufführung, Inszenierung Claudia Bauer, Theater Basel

Bestes Stück - Autorenpreis

- Sibylle Berg für Hass-Triptychon – Wege aus der Krise, Uraufführung, Koproduktion Wiener Festwochen, Maxim Gorki Theater Berlin

Lebenswerk

- Andrea Breth

 

(www.nestroypreis.at / miwo)

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Kommentare  
Nestroypreise: Frage
frage aus steiermärkischer perspektive: wird der NESTROY in berlin echt als so unwichtig angesehen, dass man nicht mal mehr die nominierungen auflistet und zb die dazugehörigen nachtkritiken verlinkt? das war wenigstens früher noch der fall und es ist dann ja doch immer noch der wichtigste österreichische theaterpreis

--
Lieber Hurz,
nein, er wird keineswegs als unwichtig angesehen. Wir hatten gestern wegen Unterbesetzung in der Redaktion allerdings keine Kapazitäten frei für eine ausführlichere Meldung. Und heute ist die Meldung von gestern schon ein alter Hut, nacharbeiten lohnt da nicht.
Viele Grüße aus der Redaktion!
Nestroypreise: merkwürdig
Heute ist die Meldung von Gestern ein alter Hut?
Bei einem Preis der erst in einem Monat vergeben wird, sind die Nominierungen jetzt schon nicht mehr interessant?
Merkwürdige Auffassung wann etwas eine alte Kopfbedeckung wird:
Nestroypreise: Bitte
#1, danke.
Ich mag alte Hüte. Es wäre doch schön, wenn sich die Redaktion noch die Mühe machte.

(Werter halbstark,

wir bemühen uns.

MfG
Georg Kasch / Redaktion)
Nestroypreise: Nominierungen
...hier steht alles:
nestroypreis.at

(Lieber Klausi & alle -
Nominierungen sind jetzt nachgereicht.
nachtkritik-Redaktion)
Nestroypreis für Andrea Breth: merci
Merci!
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