Dokumentation der Konferenz "Klima trifft Theater" in Berlin
Klima trifft Theater
31. Oktober 2019. Am Mittwoch fand die Konferenz Klima trifft Theater – Zur theatralen Erzählbarkeit der Klimakrise in der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin statt. nachtkritik.de übertrug die Veranstaltung als Medienpartner. Hier dokumentieren wir die Vorträge und das Panel.
Kooperationspartner der Fachtagung waren die Heinrich-Böll-Stiftung, das Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung IASS, Potsdam, nachtkritik.de, der Theaterdiscounter und die Dramaturgische Gesellschaft.
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Das Programm
(in Klammern die Zeiten im Videomitschnitt)
19.00 Begrüßung
19.05 Impulsvortrag: Faktenbasiert: Von der Dystopie der Klimakrise und der Utopie des Klimaschutzes (4:20)
Prof. Dr. Antje Boetius (Direktorin, Alfred-Wegener-Institut)
19.20 Impulsvortrag: Nachhaltigkeit vergegenwärtigen: Klimakrise als (Bühnen)-Vorgang (29:30)
Dr. Manuel Rivera (Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung IASS)
19.35 Podiumsgespräch (50:10) mit
- Prof. Antje Boetius (Direktorin, Alfred-Wegener-Institut)
- Tobias Rausch (Regisseur & Leiter, Bürger:Bühne, Staatsschauspiel Dresden)
- Nike Mahlhaus (Pressesprecherin, Ende Gelände)
- Natalie Driemeyer (Dramaturgin, Hans Otto Theater Potsdam und Welt-Klima-Theater)
Moderation: Christian Rakow (Redakteur, nachtkritik.de)
20.40 Q & A
20.50 Pause
21.05 Präsentationen Pilotprojekte des Open Call, 20 Kurzvorträge, verteilt auf zwei Säle.
Moderation:
- Kerstin Gruebmeyer (Vorstand, Dramaturgische Gesellschaft)
- Christian Römer (Referent Kultur und Neue Medien, Heinrich-Böll-Stiftung)
21.40 Empfang, Getränke
23.00 Ende der Tagung
Mehr zum Thema:
Unser Dossier mit Essays und Kritiken zu Klima-Theaterarbeiten.
In seinem Essay "Staging Nature" untersucht Dokumentartheatermacher Tobias Rausch Möglichkeiten der Darstellbarkeit von Naturphänomenen auf der Bühne.
Der Theaterpodcast (16) – Theater und die Klimakrise diskutiert die Klimakosten von Theaterproduktionsweisen.
In seinem Essay für nachtkritik.de "Wachstum oder Zukunft" befragt der Hamburger Dramaturg Christian Tschirner den Zusammenhang von schlechter Klimapolitik und rechter Demagogie.
Präsentationen von Klima-Theaterarbeiten 1
Im Mitschnitt sind zu sehen (in Klammern die Zeiten im Video): Christiane Huetter (Invisible Playground, Spiel: Ocean limited, 1:30) | Maximilian Löwenstein (Staatstheater Darmstadt, Stück: Wir werden mutig gewesen sein, 6:13) | Nina Gühlstorf (Staatstheater Braunschweig, Stück: Autoland, 9:40) | Andreas Kohn & Nikolaus Witty (Projekt: Munich Climate Conference, 13:30) | Tina Müller (Autorin, Kindertheaterstück: Planet der Hasen, 16:40) | Kai Padberg (Theaterkollektiv schmarrnintelligenz, Projekt: Jahreshauptversammlung der BRD GmbH, 20:30) | Janette Mickan & Michael Müller (Theaterdiscounter, Festival: Alarmstufe Rot, 23:55), Ulrike Syha (Autorin, Oldenburgisches Staatstheater und Hanse-Wissenschafts-Kolleg Delmenhorst, Residency Arts & Literatur, Entwicklung eines neuen Stücks zum Thema: Stand der Klimaforschung, 30:45) | Daniel Cremer (freier Theatermacher, Projektidee: The Apokalypse, 33:20)
Präsentationen von Klima-Theaterarbeiten 2
Im Mitschnitt sind zu sehen (in Klammern die Zeiten im Video): Stefanie Heiner (Leiterin der Sparte Volkstheater am Staatstheater Karlsruhe, Projekt: Kasino Global, 1:40) | Felix Meyer-Christian (Theaterkollektiv Costa Compagnie, Projekt: Empire of Oil, 4:50), Patrick Schimanski (Regisseur, Stadttheater Gießen, spartenübergreifendes Projekt: Eigentum verpflichtet_Eigentum vernichtet?, 9:10) | Mareike Mikat (Regisseurin, Oberspielleiterin Theater Ingolstadt, Projekt: Der futurologische Kongress, 13:04) | Eva Hintermaier (Regisseurin/Performerin, Ballhaus Ost, Projektvorhaben: The Garden, 15:40) | Sira Möller (Theaterkollektiv edgarundallan, Hildesheim, Video zur Performance: Milo, ich habe mich in die Sahara gebeamt. Ein performatives Einfühllabor zum Klimawandel, 18:30) | Philip Gregor Grüneberg (Performance-Kollektiv Treibkraft.Theater, Projektvorhaben: Denkraum der Utopien. Eine Performance der Wissenschaften, 22:15) | Klara Kroymann (Dramaturgin, Projektvorhaben: Autobahn. Ein audio-dramaturgisches Experiment, 25:30) | Karola Marsch (Chefdramaturgin, Theater an der Parkaue Berlin, Rückblick auf die 6. Winterakademie zum Thema Klimawandel im Jahr 2011+ Projektvorhaben: We for Future, Regie: Joanna Praml, 30:00) | Sören Hornung (Onlinetheater.Live, Projekt: #ClimeArtCon, 33:40)
Presseschau
Für den Deutschlandfunk berichtete Oliver Kranz (31.10.2019) von der Konferenz "Klima trifft Theater" und stellt einzelne Positionen in kurzen Schlaglichtern vor.
Im Anschluss an einen Bericht über das Zürcher Klassenzimmer-Stück "Greta" (Regie: Suna Gürler, Text: Lucien Haug) greift Julia Stephan im Tagblatt (9.11.2019) Ergebnisse aus dem Diskussionszusammenhang der Berliner Klima-Konferenz auf.
"Die Herausforderung, Komplexität auf die Bühne zu bringen, liege darin, dass Ursachen und Folgen, die erzählt werden wollen, zeitlich wie räumlich voneinander entfernt geschehen – nur durch Abstraktion sind viele der Prozesse darstellbar", schreibt Lili Hering in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (22.1.2019) in einem Essay zu "Klima und Theater" im Anschluss an die Konferenz. "Möchte man Theater als Schule der Empathie begreifen, kommt man jedoch nicht umhin, dem Persönlichen, Individuellen, Exemplarischen den Vorrang zu geben." Einen Fokus setzt Herings Text auf die Produktionsbedingungen der Kunst und die "problematische Überproduktion an den Theatern".
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