Zehn Fäuste

10. November 2019. Am Abend des 9. November wurden im Staatstheater Kassel die Theaterpreise "Der Faust" vergeben. Die Gewinner*innen sind:

Regie Schauspiel

Helge Schmidt, "Cum-Ex-Papers", Lichthof Theater Hamburg

 

Darstellerin / Darsteller Schauspiel

Maja Beckmann in "Dionysos Stadt", Münchner Kammerspiele

 

Regie Musiktheater

Elisabeth Stöppler, "Götterdämmerung", Theater Chemnitz

 

Sängerdarstellerin / Sängerdarsteller Musiktheater

Johannes Martin Kränzle, Šiškov in "Aus einem Totenhaus", Oper Frankfurt

 

Choreografie

Anne Teresa de Keersmaeker, "Die sechs Brandenburgischen Konzerte", Volksbühne Berlin (Koproduktion: B'Rock Orchestra, Volksbühne (Berlin), La Monnaie / De Munt (Brüssel), Opéra de Lille, Opéra National de Paris, Sadler's Wells (London), Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Concertgebouw (Brügge), Hollandfestival (Amsterdam), Festival de Marseille)

 

Darstellerin / Darsteller Tanz

Marlúcia do Amaral in "Schwanensee", Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg

 

Regie Kinder- und Jugendtheater

Birgit Freitag, "Für Vier", Junges Theater Bremen

 

Bühne / Kostüm

Étienne Pluss, Bühne, für "Violetter Schnee", Staatsoper Unter den Linden Berlin

 

Mit dem Preis fürs Lebenswerk wurde der Regisseur und langjährige Leiter des Theaters an der Ruhr Mülheim Roberto Ciulli geehrt.  Den Perspektivpreis erhielt "explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum".

Faust 560 OliverKern uDie "Faust"-Preisträger*innen 2019 © Oliver Kern

Die Preisträger*innen wurden aus den Nominierten bestimmt von einer fünfköpfigen Jury. Sie setzte sich dieses Jahr aus folgenden Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste zusammen: Jürgen Flügge (Regisseur, Generalintendant a.D., Dozent für Theatertheorie an der Theaterakademie Mannheim, Leiter Hof-Theater-Tromm); Prof. Regina Guhl (Professorin für Schauspiel und Dramaturgie an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover); Peter Michalzik (Autor und Journalist); Barbara Mundel (Dramaturgin und Regisseurin); Sylvana Seddig (Tänzerin, Choreografin und Schauspielerin). Hier lassen sich die Jurybegründungen nachlesen.

Die "Faust"-Preise sind undotiert und werden vom Deutschen Bühnenverein in Kooperation mit der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und einem jährlich wechselnden Bundesland vergeben.

(buehnenverein.de / sd)

 

Den Mitschnitt der Livestream Übertragung von der Verleihung der "Faust"-Preise 2019 gibt es bei 3sat

Mehr zum Thema: Die "Faust"-Preisträger der Jahre 2018, 2017 und 2016.

 

Kommentare  
Faust-Preise: unsympathische Veranstaltung
Leider eine der unsympathischsten Veranstaltungen seit es den FAUST gibt! Pampige, eitle Moderatorin, die den Preisträgern das Wort abschneidet und wenig empathisch war. Und ausgerechnet am 9.11.kreist die Szene nur um sich selbst, erwähnt das historische Moment mit keiner Silbe. Wie arm...
Faust-Preise: Kasperkram
Ich war vor Ort und habe selten eine langweiligere Veranstaltung erlebt. Die Moderationen waren teilweise zum Fremdschämen und zeugten durchgehend von einer peinlichen Selbstverliebtheit, die Abläufe dilettantisch. Und auch wenn die Idee mit den Fragen zum Theater gut gedacht war: Sie gaben den Ausgezeichneten nur wenig Möglichkeit zur Artikulation. Letztlich zeigte das auch die missratene Animation des Publikums, Assoziationen auf die Bühne zu rufen: Dieser pseudointellektueller Kasperkram wurde von den wenigsten unterstützt. Zum Glück. Auf der After-Show-Party war das Urteil vernichtend.
Faust-Preise: Fragen
... die „Akademie“ war im Lichthof Theater oder in Chemnitz, die Mitglieder haben alle „Violeter Schnee“ gesehen? Faust ist ein Quatschpreis.
Faust-Preise: Glückwunsch
Kann Moelbert nur zustimmen: Fremdschämen und Dilettantismus trifft es, da war sich das Publikum ziemlich einig. Nicht mal die Preis-Kategorien wurden anmoderiert, die missglückte Publikumsanimation war der Tiefpunkt. Dabei hatten einige Preisträger wie Kränzle und Amaral wirklich was zu sagen, tolle Beiträge vom beiden! Also trotzdem: Glückwunsch den Gewinnern.
Faust-Preise: gegönnt
Liebe Himmlische Marotten, dass fünf Juroren nach Hamburg, Chemnitz und Berlin reisen, wenn ein Mitglied der Jury einen Vorschlag macht, lässt sich schon denken. Das Problem sind die Aufführungen, die sie nicht gesehen haben. Wer wagte eine Wette, dass nicht just dort die beste Regie oder gar das beste Bühnenbild zu entdecken wäre? So gesehen ist der Preis tatsächlich Quatsch. Und so sollte man ihn auch beurteilen. Er ist ja undotiert. Die Reisespesen seien den Juror*innen gegönnt. Und ein Glas Sekt bei der Preisverleihung.
Faust-Preise: kein Sport
Vielleicht kann man die dieses Jahr offenbar in Eitelkeit und Peinlichkeit prunkende Veranstaltung ja mal zum Anlass nehmen und diesen Quatsch wieder beenden. Schluss mit der Weltmeisterei und den Ranglisten. Theater und Oper sind kein Sport. Kunst kann ernsthaft nur anders bewertet werden.
Faust-Preise: Moderation
Hallo !
Wer hat moderiert ?
Gruß

Lieber Martin,
die Schauspielerin Wiebke Puls führte durch den Abend.
Viele Grüße, Die Redaktion
Faust-Preise: interessant gestaltet
Der Faustpreis 2019 war sehr interessant gestaltet, die Moderatorin brachte in einem Song rüber, dass sie, wenn sie von der Hydra redet, eine Menschenmenge meint, und zählt um dies zu veranschaulichen mehrere Namen, Altersgruppen und sexualitäten auf. Keinen Falls war ihre Leistung Selbstsüchtig. Wenn Man sich die Show wie ich im Fernsehen ansieht, sieht man wie die Moderatorin vielen jungen Leuten ein Lächeln auf das Gesicht zaubert.
Faust-Preise: Auswahl
Wie kommen nochmal die Nominierungen zustande?

Lieber Fernreisender,
"Grundlage für die Vergabe des Preises sind Vorschläge der Theater, es ist also ein Preis der Theater für ihre Künstler. Ein Theater darf jedoch keine eigene Produktion vorschlagen. Eine Jury aus künstlerischen Berichterstattern und dem Ausschuss für Künstlerische Fragen des Deutschen Bühnenvereins, bestehend aus Intendanten, Ballettdirektoren, Regisseuren, Dramaturgen und Kulturpolitikern, nominiert aus den eingehenden Vorschlägen für jede der einzelnen Kategorien drei Künstler. Über diese Vorschläge stimmt eine fünfköpfige Jury, die aus Mitgliedern der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste besteht, ab."
Quelle: http://www.buehnenverein.de/de/der-faust.html
Viele Grüße,
Die Redaktion
Faust-Preise: Selbstfeier
Wie kann man denn eine Preisverleihung am 09.11. ansetzen und dann weder einen Gedanken an die Maueröffnung noch an die Kristallnacht "verschwenden"?!
Die Moderation, die Hydra-Hymne und alle Szenen waren an Selbstüberschätzung, Selbstreferentialität und Betulichkeit kaum zu überbieten. Bei allem Respekt für das schauspielerische Talent von Wiebke Puls, aber die Gestaltung und Moderation an diesem Abend war schlicht eitel. Null Gespür für das, was gerade vorgeht in diesem Land. Das Theater feiert sich selbst. Aber niemand feiert mit. Denn offenbar interessiert sich das Theater nur für das Theater. Das war die einzige Botschaft, die aus Kassel ausging... wir dürfen uns nicht wundern...
Faust-Preise: verbandsblamabel
Wie kann sich ein Interessen-Verband der Theater so blamabel präsentieren? Schlimmste Preisverleihung in der Geschichte des Faust und damit bestes Argument ihn zu canceln. Gebt das Geld lieber in den künstlerischen Etat!
Faust-Preise: gelungene Moderation
Eine der Fragen die bei der Faust-Preisverleihung viele beschäftigt hat lautet “was bedeutet Theater für mich”. Wiebke Puls sang und erzählte über verschiedene Antworten Befragter, was viele als die Meinung von Frau Puls interpretierten. Was eine falsche Annahme ist, da Wiebke Puls bereits am Anfang in einem Lied über die “*vielen* Häupter der Hydra singt”
Faust-Preise: eine Ermutigung
Meiner Meinung nach motivierte die Moderatorin junge Leute dazu sie selbst zu sein, sie führte anderen Leuten vor die Augen, wieviele unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Meinungen es gibt. Es ist nur schade das ein paar Leute den Hintergrund der gesamten Show nicht verstehen.
Faust-Preise: Danke
Künstlerische Botschaften zur aktuellen Situation des deutschen Theaters scheint nicht jeder verstehen zu wollen oder zu können.
Von Eitelkeit keine Spur.
Richtig und wichtig.
Bravo Wiebke Puls
Faust-Preise: Nicht machen
Bravo sich dem als Moderator auszusetzen ! Die ganze Veranstaltung ist - zu recht - extrem selbstreferenziell . Natürlich , und mit Recht ! Theater hat eh schon so wenig Aufmerksamkeit und leider fast keinen Einfluss und keine Wirkung auf gar nichts . Aber in der Position ist man als Gastgeber immer der Blödmann , weil weder jemand wirklich Gast sein will , noch es den anderen gönnt ebenfalls eingeladen zu sein . Und daran ist man dann Schuld wenn man den Laden versucht zusammenzuhalten.
Ich hoffe , sie wurde gut bezahlt .
Das macht es einfacher , die Häme hier einzustecken . Und ein Tipp für das machste mal : nicht machen !!!!
Faust-Preise: Kontraproduktiv
Es ist eben völlig kontraproduktiv, dass Theaterleute eine Show machen wollen, und es nicht können. Und zwar jedes Jahr wieder und nicht nur 2019.
Faust-Preise: Beratungsbedarf
Die Moderation war wahrscheinlich das Durchdachteste, was diesem albernen Preis jemals zuteil wurde. Für den Ablauf war wohl der Bühnenverein verantwortlich und sollte sich dringend beraten lassen.
Faust-Preise: kein Wille
@Anwesend: Das tut er bereits teuer, anscheinend leider vergeblich. Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg. Schlimm ist nur, dass die Verbandsstruktur hilflos oder billigend zusieht.
Faust-Preise: Verschwendung
Solange der Preis in Kategorien vergeben wird die von einem Theaterverständnis von vor 150 Jahren zeugen, ist die ganze Veranstaltung ohnehin lächerlich und komplette Verschwendung!!!
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