Strenge und Präzision

11. Februar 2020. Die Regisseurin und Schauspielerin Gertrud-Elisabeth Zillmer ist tot. Das wurde aus ihrem privaten Umfeld bekannt. Die 1927 Geborene hat die deutschsprachige Theaterlandschaft vor allem als langjängjährige Dozentin der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch geprägt.

Als Schauspielerin von Lilly Ackermann ausgebildet, gehörte Getrtrud-Elisabeth Zillmer nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst dem Berliner Ensemble an. Später begann sie, auch Regie zu führen, u.a. in Cottbus und Schwerin. Dem Kollegium der HFS Ernst Busch gehörte sie seit 1965 als Schauspieldozentin an. 1984 wurde sie zur Professorin ernannt. Damals firmierte das berühmte Institut, dessen Gründung 1905 auf Max Reinhardt zurückgeht, noch unter dem Namen "Staatliche Schauspielschule Berlin".

Zillmers strenge, auf Präzision drängende Arbeitsweise als Schauspiellehrerin hat u.a. Andres Veiel in seinem Dokumentarfilm "Die Spielwütigen" festgehalten. Der 2004 veröffentlichte Film beobachtet über sieben  Jahren vier Schauspielstudent*innen an der HFS, darunter Constanze Becker. 

Nach einer schweren Erkrankung ist Gertrud-Elisabet Zillmer am 7. Februar 2020 verstorben. Sie wurde 92 Jahre alt.

(sle)

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Kommentare  
Gertrud-Elisabeth Zillmer: wesentliche Garantin
Wieder eine von der alten Garde weg. Sie konnte auch unangenehm sein und war nicht immer gerecht. Aber sie war geradezu ein Fels von handwerklicher Solidität und ein wesentlicher Garant dessen, was das Renommee der HS "Ernst Busch" ausmachte: Basisarbeit statt vordergründig spektakulärer Ergebnisse.
Gertrud-Elisabeth Zillmer: Nachfahren?
Hallo, Frau Zillmer wurde 1927 in Walsheim Saar geboren und ihr Vater war Braumeister in der hiesigen Brauerei. Ich, als Mitglied im Verein für Dorfgeschichte hätte gerne Kontakt zu den Nachfahren. Können Sie mir dazu Adressen nennen? Vielen Dank.

(Sehr geehrter Herr Leiner, leider können wir Ihnen hier nicht weiterhelfen. Herzliche Grüsse aus der Redaktion, sle)
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