Halle: Geschäftsführer Stefan Rosinski muss gehen
Abschied von der Saale
Halle, 18. Februar 2020. Der Aufsichtsrat der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) hat sich gegen eine Verlängerung des Vertrags von Geschäftsführer Stefan Rosinski entschieden. Dieser wird die TOOH damit im Sommer 2021 verlassen. Das meldet unter anderem die Mitteldeutsche Zeitung.
Rosinski kam nach Stationen in Hannover, Berlin und Rostock nach Halle. In der Zeit seiner Geschäftsführung gerieten die Hallenser Theater wegen Skandalen und internen Machtkämpfen zwischen Rosinski und Teilen der künstlerischen Leitung in die Schlagzeilen. Seinen Höhepunkt erreichte der Konflikt im Dezember 2018, als die Intendanten der Sparten Theater und Oper, Matthias Brenner und Florian Lutz, die Verlängerung ihrer Verträge von Rosinskis Personalie abhängig machten. Dessen Arbeitsstil beschrieben sie als "spaltend, unkollegial bis destruktiv“. Nachdem ein Antrag zur Beurlaubung Rosinskis vom Aufsichtsrat abgelehnt worden war, schien der Machtkampf zu Gunsten Rosinskis zu verlaufen. Brenner stimmte seiner eigenen Vertragsverlängerung schließlich zu, Lutz' Vertrag wurde im Februar 2019 vom Aufsichtsrat abgelehnt. Auch er wird die Oper Halle 2021 verlassen und die Leitung des Staatstheater Kassel übernehmen.
(mz-web / miwo)
Zur Nichtverlängerung von Opernintendant Florian Lutz in Halle, mit Blick auf die Opernpremiere "Ariadne auf Naxos" - Kommentar vom 23. Februar 2019
Geschäftsführer der Bühnen Halle bleibt – Meldung vom 22. Februar 2019
Offener Brief zum Konflikt in Halle – Meldung vom 14. Januar 2019
Intendanten in Halle sprechen Geschäftsführer Stefan Rosinski das Misstrauen aus – Meldung vom 23. Juni 2017
Presseschau vom 13. Juni 2017 – Der MDR beleuchtet die Hintergründe der Debatte um die Oper Halle
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
- 22. April 2024 Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater Weimar
- 22. April 2024 Jens Harzer wechselt 2025 nach Berlin
- 21. April 2024 Grabbe-Förderpreis an Henriette Seier
- 17. April 2024 Autor und Regisseur René Pollesch in Berlin beigesetzt
- 17. April 2024 London: Die Sieger der Olivier Awards 2024
- 17. April 2024 Dresden: Mäzen Bernhard von Loeffelholz verstorben
- 15. April 2024 Würzburg: Intendant Markus Trabusch geht
neueste kommentare >
-
Neuer Leitung Darmstadt Freude
-
Bachmann an der Burg Wo ist das Junge Theater?
-
Intendanz Weimar Kompliziert
-
Medienschau Alexander Scheer Keine Nebelkerzen
-
Intendanz Weimar Eigentor
-
Intendanz Weimar Faktenlage
-
Medienschau Kulturkürzungen Fragen
-
Medienschau Alexander Scheer Exo-Planet
-
Harzer nach Berlin Macbeth?
-
Intendanz Weimar Ruhe
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
Wie ungenau wir Theaterleute doch bei hochkomplexen Zusammenhängen oft sind.
Meine Meinung ist: Wäre Rosinski schon früher nicht verlängert worden, dann hätte es höchstwahrscheinlich gar keine neue Opernintendanz oder neue Bewerber gebraucht, dann hätte Opernintendant Lutz seine Arbeit in Halle wohl fortsetzen können.
Stimme zu. Und unsre Gewohnheit uns auf einen Status quo neu einzulassen, wie in Halle und diesen wohlwollend zu akzeptieren, der nur durch (meist später durch Gerichtsentscheidungen bestätigte) Ungerechtigkeiten entstand, ist auch bedenklich.
Wuppertal oder Rostock, wo Rosinski auch involviert war, sind nur zwei andere Beispiele.