Der Markante

11. April 2020. Der Schauspieler Dieter Laser ist tot. Das meldet der Twitter-Account des Schauspielers. Der Mitteilung zufolge starb Laser bereits am 29. Februar.

Dieter Laser wurde 1942 in Kiel geboren und wuchs in Hamburg auf. 1961 wurde Gustaf Gründgens auf ihn aufmerksam, damals Intendant des Hamburger Schauspielhauses. 1967 begann an den Münchner Kammerspielen Lasers Zusammenarbeit mit Peter Stein, mit dem er 1970 an die Berliner Schaubühne am Halleschen Ufer wechselte. Dort war er von 1971 bis 1973 Mitglied des Direktoriums. Seit 1974 arbeitete Laser freischaffend, unter anderem an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin (West) und am Wiener Burgtheater.

In den 1970er Jahren machte Laser als Film- und Fernsehschauspieler Karriere. Bereits für seinen ersten Kinofilm (und seine Darstellung der Titelrolle in der Theodor-Storm-Verfilmung "John Glückstadt") wurde er 1975 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Auch wirkte er 1975 in Volker Schlöndorffs und Margarethe von Trottas Heinrich-Böll-Verfilmung "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" mit.

Darüber hinaus drehte Laser mit  internationalen Kinostars wie Burt Lancaster ("Väter und Söhne", 1978), Glenn Close ("Zauber der Venus", 1991) und John Malkovich ("Der Unhold", 1996). Sein markantes Gesicht machte ihn immer wieder zu einem gefagten Darsteller in Horrorfilmen. Auf einer Theaterbühne stand Laser zuletzt im Juli 2019: als Advokat Huld in Joern Hinkels Kafka-Paraphrase "Der Prozess" bei den Bad Hersfelder Festspielen. (Hier die dazugehörige Nachtkritik.) Dieter Laser wurde 78 Jahre alt.

(sle)

 

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