Hartz IV ist unwürdig

München, 20. April 2020. Bayern will den 30.000 in der Künstlersozialkasse versicherten bayerischen Künstler*innen für drei Monate jeweils 1.000 Euro bezahlen. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder am Montag in seiner zweiten Regierungserklärung zur Corona-Pandemie an. So berichten es verschiedene Medien, darunter auch die Süddeutsche Zeitung (online 20.4.2020, 14:17 Uhr) .

Bei den in der KSK Versicherten handele es sich um eine "durch jedes Raster der Hilfen gefallene" Gruppe. "Ganz ehrlich. Ich finde, dass es nicht richtig ist, da nur Hartz-IV als Alternative anzubieten", zitiert die Süddeutsche den bayrischen Ministerpräsidenten. Dies wäre einem Kulturstaat wie Bayern nicht angemessen. Deshalb werde sich der Freistaat dem Konzept von Baden-Württemberg anschließen und den Betroffenen drei Monate lang 1.000 Euro als Unterstützung auszahlen. Das koste ungefähr 100 Millionen Euro.

(www.sueddeutsche.de / jnm)

 

 

 

 

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Kommentare  
Bayern: Hartz IV ist unwürdig
Sehr geehrte Damen und Herren,
Herr Söder möchte den Künstler schnell und unbürokratisch helfen !?!
Die Kontodaten der Künstler sind bei der KSK hinterlegt. Man müßte einfach jedem der 30.000 Künstler ( ohne lässtigen formalen Antrag ) die 3x € 1.000,- überweisen .... und schon wäre das Thema vom Tisch,
Herr Söder wäre der Star der Hilfsprgramme und die Künstler hätten das Geld.
Zu befürchten ist aber, dass langwierige Antragsprozedere aufgesetzt werden, um den Umfang der Antragsteller zu reduzieren !

Eigentlich wäre alles so einfach ! AK
Bayern: Subventionskürzungen
Lieber Armin Kullmann,

Ich lebe in Bayern, bin in der KSK, habe aber weder Verdienstausfall noch Liquiditätsprobleme. Wieso sollten Menschen wie ich (und ich bin wirklich nicht die Einzige!) „unbürokratisch“ 3.000 Euro bekommen? Das wäre doch angesichts der Situation kompletter Wahnsinn. Alles, was jetzt an Soforthilfe rausgeht, wird mutmaßlich durch Subventionskürzungen wieder reingeholt.
Bayern: Peter Schneider
@1

Sehr geehrter Herr Kullmann, alles in Ehren, was sie da sagen. Ich würde das auch begrüßen, aber es hilft nicht allen Bereichen, da nicht alle, die wir als Künstler*innen bezeichnen in der KSK sind oder dort reinkommen. Wenn dem so wäre, dann stimme ich Ihnen zu.

Peter Schneider hat dies in einem Interview sehr genau erklärt:
https://out-takes.de/2020/sozialversicherung-grundproblem-eines-berufsstands/

Deswegen bitte ich mehr darum die Hilfen unbürokratischer zu gestalten: Nachweise, dass man die letzten 2/3 Jahre damit einen Mindestumsatz von X gemacht hat (z.b. mehr als den Steuerfreibetrag) mit Künstlerischen Tätigkeiten und aktuell nicht fest angestellt ist. Geld fließen.
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