"Drei Milliarden Schwestern" von der Volksbühne Berlin

26. April 2020. Weil die Theater nicht mehr spielen können, stellt nachtkritik.de einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen. Vom 26. April 2020 um 18 Uhr ist für 24 Stunden ein Mitschnitt der Kultoper "Drei Milliarden Schwestern" von Bonn Park und Ben Roessler mit Spieler*innen des Volksbühnen-Jugendclubs P 14 zu sehen. Frei nach Motiven von Anton Tschechow. Es musiziert das Jugendsinfonieorchester Berlin am Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium unter Leitung von Knut Andreas. Uraufführung war am 12. Oktober 2018. 

In ihrer Nachtkritik zur Premiere rief Gabi Hift aus: "Was für Draufgängerinnen, was für unerschrockene Abenteuerinnen!" Die Inszenierung gewann den Friedrich-Luft-Preis für die beste Theaterproduktion in Berlin und Brandenburg der Saison 2018/2019. In der Jahresumfrage des Fachmagazins "Theater heute" räumte sie in den Nachwuchs-Kategorien "Beste Regie" (Bonn Park) und Beste Kostüme/Bühne (Leonie Falke und Laura Kirst) ab. Der hier gezeigte Mitschnitt entstand zu Dokumentationszwecken und war nicht auf ein öffentliches Streaming angelegt. Nachtkritik dankt der Volksbühne, dass sie die Arbeit, die nicht mehr im Repertoire des Hauses steht, für eine Online-Aufführung verfügbar gemacht hat. Für die Präsentation im nachtkritikstream wurden einige Sprechpassagen nachträglich untertitelt.

20 NAC Stream Schwestern Instagram


Auf der Website der Berliner Volksbühne heißt es über die Inszenierung:

Hallo! Kennen Sie das Bühnenstück Drei Schwestern von Anton Tschechow? Dieser Abend ist genau wie die Drei Schwestern von Anton Tschechow, nur statt Moskau gibt es einen Kometen, der auf die Erde zurast, und nur die drei Milliarden Schwestern versuchen es vielleicht zu verhindern, wenn sie nicht schon so alt wären und immerzu traurig (Irina zum Beispiel ist schon 15). Und dann all die Leute, die ihnen ständig sagen, das versteht ihr noch nicht oder das ist nicht so einfach wie ihr denkt oder es ist ein bisschen komplizierter oder das geht nicht so einfach oder da muss ich erst mal nachfragen, ich melde mich dann bei dir, das kann ich nicht allein entscheiden oder oder oder oder. Die drei Milliarden Schwestern sehen eigentlich nichts Kompliziertes und sie haben ja Recht: Ein Komet fliegt auf die Erde und jemand muss das verhindern. Und wahrscheinlich sind das wenn dann die drei Milliarden Schwestern, die noch jung und ambitioniert sind (manche sagen auch jung und dumm!) und noch echte Schmerzen und Gefühle gegenüber der Weltpolitik und Liebe haben. Werden sie es schaffen? Dazu gibt es unverschämt traurige Musik, das Jugendsinfonieorchester am Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium und einen Starauftritt des Sängers Dagobert.


Hier lesen Sie Gabi Hifts Nachtkritik zur Uraufführung vom 12. Oktober 2018 in Berlin.

 

Drei Milliarden Schwestern
Eine Opernentwicklung nach Anton Tschechow
Text & Regie: Bonn Park, Komposition: Ben Roessler, Musikalische Leitung: Knut Andreas, Ausstattung: Leonie Falke, Laura Kirst, Licht: Hans-Hermann Schulze, Ton: Hannes Fritsch, Jörg Wilkendorf, Video: Konstantin Hapke, Jackson Ford, Dramaturgie: Vanessa Unzalu Troya, Hannah Schünemann.
Mit: Lucia Itxaso Kühlmorgen Unzalu, Lioba Kippe, Zelal Yesilyurt, Leonie Jenning, Charlotte Brandhorst, Judith Gailer, Lilith Krause, Yasmin El Yassini, Fee Aviv Marschall, Anne Tismer, Dagobert, Jugendsinfonieorchester Berlin am Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium
Dauer: 2 Stunden, keine Pause

www.volksbuehne.berlin

 

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