"Torquato Tasso", inszeniert von Friedo Solter

30. April 2020. Weil die Theater nicht mehr spielen können, stellt nachtkritik.de einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen zusammen. Das Deutsche Theater Berlin und das Deutschen Rundfunkarchiv ermöglichen uns ab 30. April 2020 18 Uhr das Streaming einer besonderen Aufführung: Friedo Solters Inszenierung von Johann Wolfgang Goethes "Torquato Tasso" war einer der Höhepunkte der Spielzeit 1975/1976. Wir streamen eine Aufzeichnung des Fernsehens der DDR.

 

 
Die dem "Torquato Tasso" von Goethe eingeschriebene Frage, wie sich die Kunst zur Macht, wie die Macht zur Kunst sich verhält, kam in Friedo Solters Inszenierung als eine Reflexion der kulturpolitischen Ereignisse in der ersten Hälfte der Siebziger Jahre auf die Bühne, jener Zeit, die mit der Liberalisierung nach der Ablösung Walter Ulbrichts durch Erich Honecker 1971 begann und 1976 mit der Ausweisung des Sängers Wolf Biermann aus der DDR sowie der darauf folgenden Resignation vieler Kulturschaffender endete.

Der 1932 im heute polnischen Reppen geborene Friedo Solter hatte noch bei Bertolt Brecht hospitiert, 1960 als Schauspieler am DT begonnen und war in den Siebziger Jahren zu einem der prägenden Regisseure des Hauses aufgestiegen.


Im Vorfeld des Streamings sendet der Darsteller der Titelrolle Christian Grashof eine Grußbotschaft via YouTube:


 


 

Torquato Tasso
von Johann Wolfgang Goethe
Regie: Friedo Solter,  Ausstattung: Jochen Finke, Dramaturgie: Hans Nadolny und Helmut Rabe.
Mit: Fred Düren, Gudrun Ritter, Gabriele Heinz, Christian Grashof, Dieter Mann.
Premiere am 2. Oktober 1975
Dauer der Aufzeichnung: 1 Stunde 58 Minuten

www.deutschestheater.de

 

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