Einmal Volksbühne und zurück

Berlin, 30. April 2020. Der Verwaltungsleiter des Berliner Ensembles, Thomas Walter, wechselt als Geschäftsführender Direktor mit Beginn der Intendanz von René Pollesch zurück an die Berliner Volksbühne. Walter werde das Amt zur Spielzeit 2021/22 antreten, teilte die Berliner Kulturverwaltung am Dienstag mit.

Thomas Walter war bereits von 2014 bis 2018 an der Volksbühne in gleicher Funktion tätig, bevor er unter dem damaligen umstrittenen Volksbühnen-Intendanten Chris Dercon als Verwaltungsleiter an das Berliner Ensemble wechselte. Er wird an der Seite des Theaterregisseurs und Autors René Pollesch arbeiten, der ab Sommer 2021 die Intendanz der Volksbühne übernimmt.

Nach dem Vertragsende von Frank Castorf im Jahr 2017 hatte Chris Dercon die Intendanz übernommen, der Vertrag wurde jedoch schon vor Ablauf der ersten Spielzeit im April 2018 beendet. Seitdem ist Klaus Dörr Interimsintendant in dem Haus am Rosa-Luxemburg-Platz.

(www.berlin.de / jnm) 

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Kommentare  
Thomas Walter: männliche Doppelspitze
damit wird es also ab 2021 an der VB eine männliche doppelspitze (50+) geben. war da nicht mal was wie: weiblicher, jünger, diverser? erinnert sich jemand?
Thomas Walter: Realität
Weiblicher, jünger und diverser ist was für Sonntagsreden und Vorworte in spielzeitheften. In der Realität hat sich das Patriarchat bewährt und bleibt.
Thomas Walter: richtige Entscheidung
Ich kann an der Personalentscheidung nichts schlechtes erkennen. Es wurde jemand gesucht, der über die nötige Qualifikation verfügt und die Volksbühne erfolgreich als Geschäftsführer vertritt. Die Qualität sollte das entscheidende Kriterium sein und nicht das Geschlecht oder die Herkunft.
Thomas Walter: Beigeschmack
@Christian Müller. „ Es wurde jemand gesucht,“ sagen Sie- ja wo denn bloß? Ich habe keine Ausschreibung gesehen. Der Verdacht der Kungelei steht im Raum und mindestens ein übler Beigeschmack.
Thomas Walter: Rolle rückwärts
Es ist gar nichts dagegen zu sagen, dass der oder die Beste für die Stelle engagiert wird. Doch weiß man nun nicht, ob es jetzt tatsächlich so ist. Vielleicht hätte es Bessere gegeben? Dafür hätte es aber eine Ausschreibung und eine objektive Auswahlkommission geben müssen. War dies der Fall? Ich habe nichts davon mitbekommen. So hat die Entscheidung mit der Bekanntgabe zu diesem Zeitpunkt (da gab es wohl die Hoffnung niemand merkt etwas) mehr als ein Geschmäckle. Rolle rückwärts. Und so langweilig, weil vorhersehbar. Transparenz und ein ehrlicher Vergleich hätten viel für die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Entscheidungen der Kulturverwaltung getan.
Thomas Walter: Diversität?
Es gibt doch aktuell eine geschäftsführende Direktorin? Wie soll da in Zukunft Diversität gewahrt werden. Für mich klingt das eher wie Geklüngel wie in alten Zeiten.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/volksbuehne-nach-dercon-am-rosa-luxemburg-platz-gibt-es-wieder-ein-ensemble/24215240.html
Thomas Walter: Gender Equality
In Zeiten von Gender Equality Diskussionen hätte sicher eine bessere Entscheidung getroffen werden können. Warum ist eine neue Geschäftsführung notwendig wenn es eine aktuelle weibliche Geschäftsführende Direktorin gibt? Oder hat diese eine besseres Angebot erhalten und verlässt deswegen die Volksbühne? Dazu gibt es leider kein Wort. Ich stimme den vorhergehenden Kommentaren zu, es mangelt leider an Transparenz.
Thomas Walter: reflexhaftes Gezeter
Ich möchte doch höflich darauf aufmerksam machen, daß es mit Ida Müller als Ausstattungsleiterin und Florentine Holzinger hier durchaus Frauen in Leitungspositionen geben wird. Das halbinformierte reflexhafte Gezeter ist völlig unangebracht.
VB Intendanz: Identitätspolitik
Ja, zum Beispiel Sophie Rois, Kathi Angerer und viele weitere Schauspielerinnen. Denn die Schauspieler und Schauspielerinnen werden endlich wieder das sein, was sie vor langer langer Zeit einst waren: souverän und somit eben Teil der Leitung. Übrigens wird auch die Dramaturgie von einer Frau "geführt", von Frau Heesen. Man sollte nicht in neoliberale Fußstapfen treten und mit Identitätspolitik lediglich Distinktion betreiben.
Thomas Walter: Frau Beiers Angebot
Welches Haus/Angebot hatte denn Frau Beier abgelehnt? (Siehe nk-Meldung zu ihrer Verlängerung in HH bis 2023.) Man bekommt ja offenbar auch nicht jede Frau, die man anfragt.

PS: Mir ist klar, dass Beier keine Verwaltungsleitung sucht. Mir geht es um die generelle Hinterfragung des Man-könne-einseitig-entscheiden.
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