"Hamlet" von Boris Nikitin

27. Mai 2020. Weil die Theater nicht mehr spielen können, stellt nachtkritik.de einen digitalen Spielplan aus Mitschnitten von Inszenierungen, Livestreams und Filmen zusammen. Noch bis morgen 18 Uhr zeigen wir die Solo-Performance "Hamlet" von Boris Nikitin, eine Reflexion über Identität, Krankheit und Wirklichkeit nach Motiven der Shakespeare-Tragödie. Die Uraufführung dieser freien Produktion fand am 24. September 2016 an der Kaserne Basel statt. "Hamlet" wurde zum Impulse Theater Festival der Freien Szene 2017 eingeladen.

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Boris Nikitin schreibt über "Hamlet":

"Hamlet" kam 2016 heraus und tourte seither weltweit über 60 mal. Das Stück ist keine Nacherzählung des Shakespeares-Stoffs, sondern es entwirft eine eigene Theater-Vision über Identität, Verwundbarkeit und Wirklichkeit. Im Zentrum: Performer*in und Elektromusiker*in Julia*n Meding, die als schillernde Hamlet-Figur sich, ihren Körper und ihre Biografie den Blicken des Publikums aussetzt. Begleitet, erhoben und gekontert wird Meding dabei vom preisgekrönten Barockensemble „Der Musikalischen Garten“. Hamlet ist poetische Revolte: roh, grobkörnig, konfrontativ, asozial, schillernd.

"Hamlet hebt die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit im zeitgenössischen Performancetheater auf eine neue Stufe", schreibt Theater der Zeit und der Tagesanzeiger aus Zürich: "Ein provokativer, grossartiger Abend, der einen elektrisierenden Sog entwickelt."

Der Regisseur, Autor, Essayist und Programmmacher Boris Nikitin, 1979 in Basel geboren und Sohn ukrainisch-slowakisch-französisch-jüdischer Einwanderer, inszeniert in der internationalen freien Szene und an deutschsprachigen Stadttheatern. Er ist ausserdem Initiatior und künstlerischer Leiter des biennalen Festivals "It's The Real Thing - Basler Dokumentartage" in Basel.

Nikitins Theaterarbeiten, Texte und Festivals setzen sich, nicht zuletzt aufgrund seiner Herkunft, seit rund zehn Jahren mit der Darstellung und Herstellung von Identität und Realität auseinander. Die Stücke und Texte sind Grenzgänge zwischen Illusionstheater und Performance, zwischen Dokument und dessen Fälschung und suchen nach jenen Zonen des Uneindeutigen und Potentiellen, in denen Individualität und Handlungsfähigkeit neu denkbar werden.

 

Hamlet
von Boris Nikitin
Konzept, Regie, Text: Boris Nikitin, Performance, Text: Julian Meding, Songs: Uzrukki Schmidt, Barockensemble: Der musikalische Garten, Ausstattung: Nadia Fistarol, Video: Georg Lendorff, Elvira Isenring, Dramaturgie, Ton: Matthias Meppelink, Musikalische Konzeption, Sound: Boris Nikitin, Uzrukki Schmidt, Matthias Meppelink, Der musikalische Garten, Ausstattungsassistenz: Susanna Lombardo, Helene Hunziker, Technische Leitung: Benjamin Hauser, Produktionsleitung: Annett Hardegen.
Mit: Julian Meding.
Premiere am 24. September 2016 in Basel
Koproduktion mit: Kaserne Basel, Gessnerallee, Théatre Vidy, Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr
Mit Unterstützung von: La Villette Paris, Münchner Kammerspiele, HAU Hebbel am Ufer, Südpol Luzern

www.borisnikitin.ch

 

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Kommentare  
nk-Stream "Hamlet": Wasserleiche
Als Konzert zu wenig - sehr schön gemachte/vorgetragene ! - Musik und zu gekrampft verformed, als Performance zu sehr Musik-Nummernshow, als Bühnentext zu sehr Dramaturgentext etwa a la Gorki Theater - und als Theater: eine schöne, aber schon sehr aufgeblasene Wasserleiche, die ich lieber nicht auf dem Seziertisch serviert haben möchte und wenn noch so viele Leute und Institutionen daran beteiligt sind, sie auf einen Seziertisch zu lancieren...
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