"Schimmen nach Weimar" beim Kunstfest Weimar

31. 8. 2020. Als Sommerspecial zeigten wir vom Kunstfest Weimar als Livestream die Soloperformance "Schwimmen nach Weimar" von Steve Karier. Es handelte sich um die Weimarer Ausgabe der Performance-Serie Schwimmen nach – (Thüringen), mit welcher der luxemburgische Schauspieler im Laufe des Kunstfests Weimar eine theatralische Erkundung Thüringens in 17 Stationen vornahm – jedesmal an einem anderen Ort und jedesmal anders. 

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Auf der Webseite des Kunstfests Weimar heißt es dazu:

Der Abend ist eine improvisierte Annäherung eines ganz und gar unvorbelasteten Luxemburgers an Thüringen, genauso wie eine Selbstbetrachtung aus der Mitte des Landes heraus. Thema ist weniger die Thüringer Kulturhistorie, sondern der unerwartete, subjektive Blick auf Geschichten von Ur-Thüringer*innen und solchen, die zugezogen sind. Was prägt Thüringen in den Augen von Fremden, in den Augen von Neu-Thüringer*innen und in den Augen der Menschen, die hier geboren, aufgewachsen und sozialisiert worden sind? Was macht Thüringen zur Heimat?

Der luxemburgische Performer Steve Karier "schwimmt" jeweils dorthin, wo die Aufführung gerade gastiert: Also "Schwimmen nach Jena" genauso wie "Schwimmen nach Wolfsbehringen", um nur Anfangs- und Endpunkt der 17-tägigen Tour durch Thüringen mit seinen Städten und Dörfern zu benennen: 17 Aufführungen an 17 Orten in 17 Tagen – und jeden Abend anders. Mit ein wenig Glück können Sie Zeug*in der Erzählung Ihrer eigenen Geschichte auf der Bühne werden!

Bereits in seinem 1989 entstandenen Projekt "Schwimmen nach Kambodscha" (Inszenierung von Franz-Josef Heumannskämper), basierend auf einer Idee des US-Schauspielers Spalding Gray, hatte Karier begonnen, ein auf losen Notizen basierendes Erzählmodell zu entwickeln: Dabei gibt es einige festgelegte Textinseln – um zu diesen zu gelangen, improvisiert der Schauspieler den Text. "Schwimmen nach Kambodscha" beruhte auf den Erfahrungen Grays zu seinen Dreharbeiten für den Vietnam-Film "Killing Fields". Bei Kariers zweitem Projekt "Schwimmen nach Irak", das 2010 entstand, griff Karier noch viel freier auf die Textvorlage eines irakischen Autors zurück, angereichert mit eigenen Reiseerfahrungen.

Zum Kunstfest Weimar 2020 entsteht nun der nächster Schritt: Karier sammelt thüringische Geschichte und Geschichten, "schwimmt" jeweils dorthin, wo die Aufführung gerade gastiert: 17 Aufführungen an 17 Orten in 17 Tagen – eine Annäherung an das, was Thüringen im Jahr seines 100. Geburtstags sein kann, will, oder sein sollte. Jeden Abend lädt er einen "ortstypischen" Gast ein oder manchmal auch zwei und verhandelt mit diesen Lokalgeschichte, frisch von heute oder vergilbt aus dem Gestern. Dieser Stream kommt aus der Alten Feuerwache in Weimar.

 

Schwimmen nach Weimar
Performance: Steve Karier, Dramaturgie und externe Betrachtung: Rolf C. Hemke, Andreas Wagner.

kunstfest-weimar.de