Theaterpodcast (32) – Das Theater des Herbert Fritsch
Ist's Unsinn oder höh'rer Sinn?
27. Januar 2021. Was für ein Theater wünschen wir uns, wenn die Bühnen endlich wieder öffnen? Laut, bunt, fröhlich soll es sein, exzessiv, aufregend, komisch, aber nicht banal. Ein Theater, das die miese Stimmung vertreibt. Denn nach all den Monaten der Distanz, der bedeckten Gesichter, der Trostlosigkeit wollen wir unsere Rückkehr ins Parkett feiern – als rauschhaftes, sinnenreiches Fest. Mit einem Theater wie von Herbert Fritsch, dachten sich Susanne Burkhardt und Elena Philipp und luden den Schauspieler, Regisseur, Filmemacher, Medienkünstler kurzerhand in den Theaterpodcast ein.
Eben 70 Jahre jung geworden, erzählt Herbert Fritsch im von nachtkritik.de und Deutschlandfunk Kultur gemeinsam produzierten Theaterpodcast #32, warum die Kunst des Komischen ein Mysterium ist, warum Schauspieler*innen sich frei fühlen müssen und was er an den stetig mit ihm arbeitenden Spieler*innen schätzt. Nach dem Ende der Castorf-Intendanz an der Volksbühne und dem zweijährigen Interim an der Schaubühne ist seine Truppe derzeit zerstreut. Herbert Fritsch würde gern ein eigenes, "fliegendes Ensemble" gründen, um produktionsbezogen an Stadttheatern zu gastieren: "Eine Ansammlung von Typen, die nichts anderes machen, als nur an ihrem Ding zu arbeiten." An einem "ewigen Theaterstück", das sich immer weiterentwickelt und "über mein Leben hinaus weiter existieren kann". Ein Spiel ohne Ende.
Während in der Krise manche Theatermacher*innen auf ihre Systemrelevanz pochen, findet es der selbsternannte "Horrorkasper" Herbert Fritsch gerade gut, "außerhalb des Systems" zu stehen. Für ihn gehört Tagespolitik nicht auf die Bühne: "Politiker machen viel zu viel Theater – und das Theater zu viel Politik." Aber hören Sie, hört selbst: Im Theaterpodcast #32 mit Herbert Fritsch und Glückwünschen von Wolfram Koch, Milan Peschel, Bastian Reiber und Anselm Weber. (eph)
In Kooperation mit Deutschlandfunk Kultur.
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