Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück

12. bis 14. März 2021. Im März streamen wir an den Wochenenden jeweils eine Inszenierung aus dem Kinder- und Jugendtheater. Diese Woche: die Online Premiere von Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück von Zoran Drvenkar, der in Kroatien geboren heute in der Nähe von Berlin in einer Kornmühle lebt. Nachdem die Premiere am Grips Theater wegen der Pandemie mehrfach verschoben werden musste, riss dem Team um Regisseur Robert Neumann der Theatergeduldsfaden und sie verwandelten die Aufführung gemeinsam mit der Videokünstlerin Katharina Tress die Aufführung in einen Film. Der wird empfohlen für Menschen ab 9 Jahren. Wir zeigen die Arbeit von Freitag den 12. März um 16 Uhr bis Sonntag, den 14. März ebenfalls 16 Uhr. 

21 NAC Stream Urlaub in Deutschland Instagram

 

Das Grips Theater schreibt zu "Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück":

Kai ist 10 Jahre alt und besucht seinen geliebten Opa. Der ist mit 100 echt fit, wird in letzter Zeit nur irgendwie vergesslicher. Seine Erinnerungen an früher aber, die sind lebendig. Vor allem die Kriegsjahre hat er bildhaft vor Augen,

wenn er Kai davon erzählt. Der ist jedes Mal begeistert von Opas Heldentaten und kennt die Geschichten ziemlich gut. So gut, dass er verlässlicher als Opas Gedächtnis ist. Gemeinsam gehen sie auf eine Reise in die Vergangenheit, treffen dabei skurrile Figuren, wie den strengen General oder sehen sich mutig an der Front den feindlichen Linien gegenüber. So erlebt es zumindest Kai, der zunächst mit großer Abenteuerlust Opas Taten nachspielt. Doch bald wird deutlich, dass dessen Erlebnisse weniger heldenhaft waren, wie er sie Kai bisher erzählte. Beide müssen lernen, dass die Erinnerungen an das Leben nicht immer so sind, wie sie zunächst scheinen und so eine Reise auch neue Wendungen nehmen kann.

Mit großer Liebe für seine Hauptfiguren entwirft Zoran Drvenkar eine Geschichte für Kinder über den Krieg, das eindrücklich dessen Schrecken und Sinnlosigkeit offenbart. Darüber hinaus erzählt er von der Kraft nachlassender Erinnerungen und entfacht einen so berührenden wie wichtigen Dialog der alten Generation mit den Kindern von heute. Autor Zoran Drvenkar hat für das Grips Theater ein zutiefst berührendes, wunderschönes Stück über das Vergessen, das Vergehen, den Tod, das Leben und die Liebe geschrieben. Regisseur Robert Neumann hat das Stück für die Bühne und auch als eine mobile Fassung für Schulen inszeniert.

Zoran Drvenkar

… wurde 1967 in Kroatien geboren und zog als Dreijähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Seit 1989 arbeitet er als freier Schriftsteller, er schreibt Romane, Gedichte, Theaterstücke und Kurzgeschichten. Im Jahr 2002 legte er sich das Pseudonym von zwei kanadischen Schriftstellern zu (Victor Caspak & Yves Lanois) uveröffentlichte unter ihrem Namen den ersten Band der
"Kurzhosengang", der 2005 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Für sein Jugendstück "Traumpaar" (UA: Theater an der Parkaue) wurde ihm 2004 der Baden-Württembergische Jugendtheaterpreis verliehen. Sein Kinderstück "Magdeburg hieß früher Madagaskar" (UA: Grips Theater Berlin) wurde von Deutschlandradio Kultur als Hörspiel produziert und 2015 mit dem Deutschen Kinderhörspielpreis ausgezeichnet. Das Kindertheaterstück "Du hast doch keine Angst, oder?" basiert auf dem ebenfalls preisgekrönten Bilderbuch "Zarah" (illustriert von Martin Baltscheit). Es macht dem Vielleser und Cineasten Spaß, die Genres zu variieren, vom Jugendbuch zum Thriller, Science-Fiction oder Kriminalroman, Literatur sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene zu schreiben. Zoran Drvenkar lehnt selbst eine "Schubladisierung" in Lesealter eher ab. Er schreibe nur für Leser und nicht für zu pädagogisierende Jugendliche. Dies mag wohl auch der Grund gewesen sein, dass ihm die Kritik häufig bescheinigte, "einen neuen Ton" gefunden zu haben.

 

Kai zieht in den Krieg und kommt mit Opa zurück
von Zoran Drvenkar
Regie: Robert Neumann, Bühne und Kostüme: Jan A. Schroeder, Dramaturgie: Tobias Diekmann, Theaterpädagogik: Wiebke Hagemeier und Joanna Mandalian, Komposition und Sounddesign: Matthias Bernhold, Konzeption, Regie und Schnitt des Mitschnitts: Katharina Tress.
Mit: Helena Charlotte Sigal, René Schubert, Matthias Bernhold.
Online Premiere am 12. März 2021 auf Grips Online und nachtkritik.de
Dauer: 1 Stunde 20 Minuten

www.grips.de