Premiere

4. Juni 2021. Die Zeichen stehen auf Öffnung, überall Premieren. Aber wie bewegt man sich jetzt nach vorne, wie fängt man jetzt an? Aus diesen Fragen entwickelt die Gruppe FUX unter Leitung von Falk Rößler und Nele Stuhler ihre neue Arbeit, die am Freitag, 4. Juni in der digitalen Sparte des HAU als Lievstream Premiere hat, und auch einfach so heißt: Premiere. Nach "From Horror Till Oberhausen" ist das die zweite Arbeit von FUX, die wir im nachtkritikstream zeigen, und zwar vom 4.6., 20 Uhr, für 24 Stunden bis 5.6., 20 Uhr.

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FUX wurde 2011 von Falk Rößler, Stephan Dorn und Nele Stuhler im Rahmen des Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen gegründet. Seit 2020 besteht das Kollektiv im Kern aus Rößler und Stuhler. FUX sucht nach neuen theatralen Formen und verweben Elemente aus Performance, (Live-)Musik, Sprechtheater, Kleinkunst, Choreographie und Raum-Installationen.

Für ihre Arbeiten wurden sie in der Theater-heute-Kritikerumfrage als Nachwuchsregisseure des Jahres 2014, 2016 & 2019 nominiert. 2016 wurden sie mit dem ersten Ponto Performance Preis der Jürgen Ponto Stiftung ausgezeichnet.

Auf der website des HAU Hebbel am Ufer heißt es über "Premiere":

Das ist ein Anfang. 
Eine Ankündigung von etwas, das bereits angefangen wurde, das aber noch nicht angefangen hat. Das vor dem Anfang schon mal angekündigt werden muss, damit, wenn es dann anfängt, auch alle dabei sind. Oder zumindest möglichst viele. Weil sie das hier gelesen haben und dann denken: Aha, wenn das anfängt, bei diesem Anfang, da möchte ich dabei sein. 
Und dann fängt es an.
Jeder Anfang hat eine Vorgeschichte. Kein Anfang kommt aus dem Nichts. Wenn aber kein Anfang wirklich neu anfängt, dann gibt es gar keinen echten Anfang. Dann wäre Anfangen Weitermachen – noch mal, einmal mehr, aufs Neue. Jetzt ist es aber so, und vielleicht schon eine ganze Weile, aber ganz besonders jetzt, dass es wirklich mal angebracht wäre, nicht mehr so weiterzumachen wie bisher, sondern wirklich mal ganz neu anzufangen. 
Und weil der Lauf der Welt gerade mal unterbrochen wurde, kann man mal fragen, wie man anfangen soll, wenn man mal wirklich neu anfangen will. Zum Beispiel im Theater. Denn das Theater kennt sich aus mit dem Anfangen. Jeden Abend fängt es neu an. Und ab und zu ganz besonders neu. Das nennt man dann Premiere.
Premieren haben es schwer im Moment. Sie werden abgesagt, gar nicht erst angekündigt oder sie warten. Viele kleine Anfänge, die darauf warten endlich anfangen zu dürfen. Wir warten nicht, wir haben PREMIERE. Egal was kommt. Bevor alles wieder anfängt, treten wir vor den Vorhang und fragen, wie wir anfangen wollen. 
Im leeren Theater.
Im Internet.
Ein einziges Mal. Und dann als Wiederholung.
Seien Sie dabei. Zumindest beim Anfang.

 

Premiere
Konzept: FUX (Falk Rößler & Nele Stuhler)
Texte, Musik, Regie, Performance: Falk Rößler, Nele Stuhler, Irina Sulaver, Jost von Harleßem, Nils Weishaupt, Produktionsleitung: Jasna Witkoski, Regie- und Ausstattungsassistenz: Klara Thein, Supervision: Dorothea Fischer, Zauberei: Jan Gerken, Live-Video-Regie: Fine Freiberg, Licht: Max Rux.
Mit: Falk Rößler, Nele Stuhler, Irina Sulaver, Jost von Harleßem, Nils Weishaupt.
Eine Produktion von FUX in Koproduktion mit dem HAU Hebbel am Ufer Berlin, dem Mousonturm Frankfurt und dem Theater Roxy Basel.
Dauer: 2 Stunden 10 Minuten

www.hebbel-am-ufer.de
www.gruppefux.de

 

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