Frenemies Forever? The Polytix of Friendship

11. Juni 2021. Wie funktionieren Freundschaften, wenn die Zeiten finster sind, die Internet-Verbindung mal wieder instabil, Selbstliebe not tut? Für Frenemies Forever? The Polytix of Friendship haben andcompany&Co. erstmals mit Jugendlichen aus vier Städten gearbeitet, Berlin, Düsseldorf, Tel Aviv und Jerusalem. In Youtube-Tutorials, Tiktok-Videos, Computerspielartigen Stadtbegehungen und viel weiteren Video-Schnipseln wird Feindschaft und Freundschaft zum Thema. Die Online-Premiere fand Ende April im Livestream statt als Koproduktion der andcompany&Co., dem Theater an der Parkaue Berlin und dem FFT Düsseldorf. Wir zeigen im Nachtkritkstream eine Aufzeichnung, und zwar vom 11.6., 18 Uhr, bis 12.6., 18 Uhr.

21 NAC Stream Frenemies Forever Instagram

 

Auf der website des Theater an der Parkaue - Junges Staatstheaters Berlin heißt es über die Arbeit:

Wie funktionieren Freundschaften "in finsteren Zeiten" (Hannah Arendt)? Verformen sie sich im Stresstest von Ausnahmeregeln und Kontaktbeschränkungen? Wie tragfähig sind sie auf den Plattformen digitaler Tech-Giganten, wo es von friends und followern nur so wimmelt, während der Entfriend-Klick immer bloß eine Fingerlänge entfernt ist? Lässt sich die eigene Filterblase trotz und mit YouTube durchpieksen?

Inspiriert vom politischen Freundschaftsbegriff der jüdischen deutsch-US-amerikanischen Theoretikerin und berühmten Freundin Hannah Arendt gründet die Performancegruppe andcompany&Co. ein "Theater der virtuellen Freundschaft" mit Schaltzentrale in Berlin: Gemeinsam mit jungen Vlogger*innen und Influencer*innen aus Deutschland und Israel treffen sie sich im virtuellen Salon "Knallbonbon". Von ihm aus starten sie eigene Youtube-Channels und Challenges, in denen sie philosophische Gedanken teilen, diskutieren und utopische Ausblicke auf diese ganz besondere Beziehung wagen. Dabei unterwandern sie YouTube durch ein buchstäbliches Tunnelsystem, dessen verschiedene Wege in eine gemeinsame Online-Performance münden: als Gespräch und Tätigkeit vieler mit vielen.

 

FRENEMIES FOREVER? The Polytix of Friendship
Aufzeichnung der Live Stream Performance mit jungen Menschen aus Berlin, Düsseldorf, Tel Aviv und Jerusalem
Englisch mit deutschen Untertiteln

Konzept, Text, Regie, Musik: andcompany&Co. (Alexander Karschnia, Nicola Nord, Sascha Sulimma), Szenografie, Design: Hila Flashkes, Kostüm: Franziska Sauer,  Animation Artist/Video Artist: Kathrin Krottenthaler, Dramaturgie: Eva Stöhr, Regie- und Dramaturgieassistenz: Verena Katz, Ausstattungsassistenz: Christian Dillner, Ausstattungsassistenz Tel Aviv: Michal Bergman, Faustspezialistin/Knallbonbonmanufaktur: Caroline Wächter, Künstlerische Mitarbeit: Luna Ali, Künstlerische Mitarbeit Tel Aviv: Yochay Gorali, Drohnenkamera, Videoassistenz Berlin: Judit Fruzsina Jesse, Vision Mixer: Florian Utzmeier, Technical Support: Nils Werner, Team Düsseldorf: Anna Ghassemi, Malte Lehmann, Sandra Grutza, Henriette König

Mit: Luna Ali, Finn Leon Cam, Leah Ramirez Garcia, Yohay Gorali, Ethel Niborski, Nina Nosul, Josephine Pöge, Begüm Sengül, Leyla Sünnenwold, Jenny Wagner und andcompany&Co.
Kooperation von andcompany&Co. mit Theater an der Parkaue an der Parkaue – Junges Staatstheater Berlin und FFT Düsseldorf
Online-Premiere: 29. April 2021
Dauer: 1 Stunde 30 Minuten

www.andco.de/
www.parkaue.de
www.fft-duesseldorf.de

 



Kommentare  
Nachtkritikstream Frenemies: abwegig
Die Moderatorin ist penetrant, die folgenden Präsentationen albern, flach, redundant. Der technische AUfwand erstaunlich.
Warum das von Steuermitteln (mit)finanzierte Unternehmen durchwegs in englischer Sprache (mit deutschsprachigen Untertiteln!) dargestellt wird, ist abwegig.
nk-Stream, Frenemies Forever: ausschließend
Natürlich scheint es auf den ersten Blick praktisch, Englisch (bzw. Globalish) als Verkehrssrache zu wählen, wenn Jugendliche aus Deutschland und Israel beteiligt sind. Es ist allerdings auch sehr exklusiv: Englisch schließt alle diejenigen aus, die z.B. als Neuankömmlinge im Land erstmal dabei sind, Deutsch zu lernen, oder die eben nicht auf einem Gymnasium sind und sich keine Austauschaufenthalte leisten können. Eine inlusivere Herangehensweise unter Einbeziehung von Übersetzer*innen hätte möglicherweise mehr inhaltliche Tiefe gebracht. Die für ein Jugendprojekt recht domonante Moderation hat die Lücken in der Auseinandersetzung (unfreiwillig?) verstärkt. Mir ging es jedenfalls auch so, dass ich den Stream nach einer Weile enttäuscht abgebrochen habe.
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