Die Jungfrau von Orleans

17. Juni 2021. Die polnische Regisseurin und Faustpreisträgerin Ewelina Marciniak verantwortet mit Friedrich Schillers "Die Jungfrau von Orleans" die diesjährige Eröffnungsinszenierung der Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim.

Die Jungfrau von Orleans

17. Juni 2021.In der Eröffnungsinszenierung der Internationalen Schillertage am Nationaltheater Mannheim setzt sich die polnische Regisseurin und Faustpreisträgerin Ewelina Marciniak mit Schillers "Die Jungfrau von Orleans" auseinander. Der Livestream von der Eröffnung der Schillertage beginnt im nachtkritikstream am Donnerstag, den 17. Juni 2021 um 19:30 Uhr.

 

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Das Nationaltheater Mannheim schreibt zu "Die Jungfrau von Orleans":

"Gotteskriegerin, Bauernmädchen mit Halluzinationen oder Rebellin? Die historische Jeanne d’Arc wurde erst zur Heerführerin ernannt, dann als Hexe verbrannt und schließlich zur Heiligen verklärt. Wer war diese junge Frau, der es gelang, einem autoritären System die Stirn zu bieten und eine ganze Gesellschaft mitzureißen? War sie fanatisch, durchtrieben oder entschlossen? In der »romantischen Tragödie« von 1801 zeigt Friedrich Schiller seine 'Jungfrau von Orleans' als Zerrissene zwischen ihrer Mission und ihren eigenen Gefühlen. Heldinnen dürfen nicht lieben – und nicht scheitern. Schiller erfindet ein alternatives Ende und lässt Johanna heroisch auf dem Schlachtfeld fallen. Seine Version des Mythos von Jeanne d'Arc nimmt die junge polnische Regisseurin Ewelina Marciniak zum Anlass, über heldische und einflussreiche Frauen heute nachzudenken. Wer sind die Johannas der Gegenwart? Soldatinnen? Aktivistinnen? Und wie geht unsere Welt mit ihnen um? In ihrer Heimat Polen ist Ewelina Marciniak bereits ein Regiestar. Seit 2018 arbeitet sie auch an deutschen Theatern, unter anderem am Hamburger Thalia Theater und am Theater Freiburg. Ihr Interesse an neuen Erzählformen verbindet sie mit der Erforschung weiblicher Perspektiven auf Theatertexte."

Über Ewelina Marciniak schreibt das Hamburger Thalia Theater: "Ewelina Marciniak, geboren 1984 in Polen, studierte European Studies und Theaterwissenschaft an der Jagiellonian Universität sowie Regie an der Theaterakademie in Krakau in Polen. Seit 2008 inszeniert sie an den wichtigsten polnischen Theatern und erhielt für ihre Arbeiten zahlreiche Preise, u.a. im Jahr 2016 den renommierten polnischen Kulturpreis 'Paszport Polityki' in der Kategorie 'Theater' für ihre epischen Bühnenvisionen sowie für die Erforschung von weiblichen Perspektiven in der männerdominierten Welt des Theaters. Neben Stücken von zeitgenössischen Autoren wie Roland Schimmelpfennig, Nis-Momme Stockmann und Elfriede Jelinek, adaptierte Ewelina Marciniak auch Romane für die Bühne, unter anderem Henry James‘ 'Das Bildnis einer Dame' , Michel Houellebecqs 'Karte und Gebiet' und Olga Tokarczuks 'Jakobs Bücher'. In ihren Inszenierungen sucht sie nach neuen Erzählformen politischer und historischer Themen in Verbindung mit Musik und Choreografie. In der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit polnischen Dramaturgen und Autoren wie Michał Buszewicz, Jarosław Murawski, Marcin Cecko, Magdalena Kupryjanowicz oder Jan Czapliński fokussiert sich die Regisseurin auf die Entwicklung eigener Bühnenwelten für Gegenwartstexte, die zum Teil direkt für sie geschrieben werden. Im Januar 2018 debütierte Marciniak in Deutschland am Theater Freiburg mit 'Ein Sommernachtstraum' von William Shakespeare. In der Spielzeit 2019/20 arbeitete Ewelina Marciniak erstmals am Thalia Theater und inszenierte für die Bühne in der Gaußstraße 'Der Boxer' von Szeczepan Twardoch, wofür sie 2020 mit dem Theaterpreis Der Faust in der Kategorie 'Regie Schauspiel' ausgezeichnet wurde.

 

Die Jungfrau von Orleans
nach Friedrich Schiller
In einer Bearbeitung von Joanna Bednarczyk, übersetzt von Olaf Kühl
Regie: Ewelina Marciniak, Choreografie: Dominika Knapik, Bühne und Licht: Mirek Kaczmarek, Kostüme: Natalia Mleczak, Musik: Jan Duszyński, Dramaturgie: Joanna Bednarczyk / Anna-Sophia Güther / Sascha Hargesheimer.
Mit: Annemarie Brüntjen, Boris Koneczny, Christoph Bornmüller, Sophie Arbeiter, Vassilissa Reznikoff, Maria Munkert, Arash Nayebbandi, Matthias Breitenbach, László Branko Breiding, Ragna Pitoll.
Dauer: 1 Stunde 50 Minuten
Premiere am 17. Juni 2021

www.nationaltheater-mannheim.de