Die Kunst der Oberfläche

7. Juli 2021. Das Well made play hat ein Imageproblem. Es gilt als seicht. Geschätzt wird vom Feuilleton das Verwegene. Zu Recht? In der Reihe "Neue Dramatik in 12 Positionen" brechen Sarah Nemitz und Lutz Hübner eine Lanze für ihre Auffassung von Unterhaltungskunst.

Nemitz und Hübner im Gespräch mit Michael Wolf

Die Kunst der Oberfläche

7. Juli 2021. In der neuen Folge unserer Reihe "Neue Dramatik in zwölf Positionen" begrüßen wir Sarah Nemitz und Lutz Hübner. Das Duo ist vor allem für seine well-made plays bekannt, ein Genre, das trotz großen Erfolgs beim Publikum in der Kritik steht. Man wirft diesen Stücken fehlende Tiefe und Experimentierfreude vor. Im Gespräch mit nachtkritik.de-Redakteur Michael Wolf verteidigen Nemitz & Hübner das well-made play. Für sie ist es ein Instrument zur Erforschung der politischen Gegenwart.

 

Sarah Nemitz, geboren in Düsseldorf, wuchs in Köln auf und studierte Tanz am Institut für Bühnentanz, anschließend Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. Als Schauspielerin war sie von 1989 bis 1993 am Rheinischen Landestheater Neuss engagiert. Dort lernte sie Lutz Hübner kennen, damals ebenfalls Schauspieler im Ensemble. Es folgten weitere Engagements u.a. am Theater Magdeburg und am Theater Bielefeld. Auch in in Filmen wirkte sie mit. Seit 2001 besteht eine kontinuierliche schreibende Zusammenarbeit mit Lutz Hübner, mit dem sie seit 1994 verheiratet ist. Gemeinsam gehören sie zu den meistgespielten deutschsprachigen Autor*innen.

Lutz Hübner, geboren 1964 in Heilbronn, absolvierte eine Schauspielausbildung in Saarbrücken (wo er auch ein erstes Engagement einging), bevor er in Münster Germanistik, Philosophie und Soziologie studierte. Als Regisseur und Schauspieler war er in Karlsruhe, Neuss und Magdeburg tätig. Seit 1996 lebt er als freier Schriftsteller und Regisseur in Berlin. Der mehrfach ausgezeichnete Autor erscheint in der Werkstatistik des Deutschen Bühnenvereins regelmäßig als einer der meistgespielten deutschsprachigen Gegenwartsdramatiker.

Zur Serie Neue Dramatik in zwölf Positionen:

Die Video-Gesprächsreihe widmet sich Autor*innen, die mit prägenden Arbeiten in der Gegenwartsdramatik in Erscheinung getreten sind. Jenseits ihrer szenischen Realisierungen stehen hier die Theatertexte selbst im Fokus. Exemplarische Schreibweisen werden diskursiv vorgestellt und im literarischen Feld wie auch in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion verortet. Die Serie stellt das aktuelle Schaffen in seiner formalen wie inhaltlichen Bandbreite vor: von Ansätzen des Dokumentarischen über biografisch-realistische Dramatik bis hin zu Strategien der Aneignung von Wissens- und Populärkulturen. Jeden Monat erscheint eine neue Folge.

Hier geht's zu Folge 1 mit Rebekka Kricheldorf

Hier geht's zu Folge 2 mit Wolfram Lotz

Hier geht's zu Folge 3 mit Sasha Marianna Salzmann

Hier geht's zu Folge 4 mit Bonn Park

Hier geht's zu Folge 5 mit Esther Becker

Hier geht's zu Folge 7 mit Felicia Zeller

Hier geht's zu Folge 8 mit Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger

Hier geht's zu Folge 9 mit Nuran David Calis

Hier geht's zu Folge 10 mit Sivan Ben Yishai

Hier geht's zu Folge 11 mit René Pollesch 

Hier geht's zu Folge 12 mit Susanne Kennedy

 

Hier das Gespräch mit Sarah Nemitz und Lutz Hübner als Podcast:

 

 

Eine Kooperation mit dem Literaturforum im Brecht-Haus, gefördert vom Deutschen Literaturfonds.

 
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