Durchsuchung wegen des Nachnamens

Wien, 23. September 2021. Der Mitgründer und künstlerische Leiter des Werk X Wien Ali M. Abdullah schreibt am Nachmittag des 22. September 2021 auf dem Twitterkanal des Theaters: "Das WERK X bzw. viel mehr ich persönlich wurde gerade Ziel von institutionellem Rassismus."

Abdullah berichtet, dass am Vormittag desselben Tages drei Beamte der Finanzpolizei beim Werk X vorstellig geworden seien, um das Unternehmen auf Grund vieler Personal-Neuanmeldungen zu prüfen. Alle Anmeldungen seien regelkonform gewesen, es habe also keine Beanstandung gegeben.

"Für die Überprüfung der Finanzpolizei fanden meine Mitarbeiterin und ich aber im Gespräch sehr schnell einen klar erkennbaren Grund: meinen Namen, Ali M. Abdullah", so Abdullah weiter in dem Twitter-Thread. "Unter einem 'solchen Namen' müsse schon geprüft werden, ob es sich nicht um eine 'illegale Scheinfirma' handle. Ich hielt dies zunächst für einen Scherz. 'Nein, das ist kein Witz. Abdullah ist normalerweise der Teppichhändler, der Scheinfirmen hat. An die Endungen 'ić' haben wir uns gewöhnt. Die sind ja schon…von hier…aber Abdullah, das ist …anders', gaben alle drei Beamten unisono an."

Das Werk X habe es sich zur Aufgabe gemacht, gesellschaftliche Missstände sowie kulturelle, religiöse und ökonomische Konfliktherde zu benennen, so Ali M. Abdullah zum Schluss des Twitter-Threads. "Und dabei beschränken wir uns nicht auf den Theatersaal. Ich teile meine Erfahrung mit der Öffentlichkeit, denn das ist #keinEinzelfall."

Der Regisseur Ali M. Abdullah leitet das Werk X zusammen mit Harald Posch, es ging 2014 hervor aus der von Abdullah und Posch gegründeten Off-Spielstätte Garage X.

(@WerkX / sd)

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