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Erster Europäischer Dramatiker:innen Preis

Verbindende Kraft

9. Oktober 2021. Der libanesisch-kanadische Dramatiker Wajdi Mouawad ist in Stuttgart mit dem ersten Europäischen Dramatiker:innen Preis ausgezeichnet worden. Das teilte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg mit. Gleichzeitig wurde der erste Europäische Nachwuchsdramatiker:innen Preis an die britische Autorin Jasmine Lee-Jones vergeben. Mit insgesamt 100 000 Euro handelt es sich bei der neuen Auszeichnung um den höchstdotierten europäischen Preis für Dramatikerinnen und Dramatiker. Die Preise wurde der Mitteilung zufolge vom Schauspiel Stuttgart initiiert, um die verbindende Kraft zeitgenössischer Theaterautor*innen in Europa wertzuschätzen. Mit dem Preis sollen alle zwei Jahre herausragende Dramatikerinnen und Dramatiker in Europa für ihr Schaffen ausgezeichnet werden.

Die Jury-Entscheidung für Wajdi Mouawad und Jasmine Lee-Jones fiel bereits im Sommer 2020, aufgrund der Corona-Pandemie musste die feierliche Verleihung allerdings um ein Jahr verschoben werden. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert den Hauptpreis mit 75.000 Euro die SRH Holding den Nachwuchspreis mit 25.000 Euro. Außerdem unterstützt der Förderverein der Württembergischen Staatstheater den Preis.

WajdiMouawad JasmineLeeJones 600 SchauspielStuttgart uDie Preisträger:innen: Wajdi Mouawad und  Jasmine Lee-Jones © Schauspiel Stuttgart

Um die Transparenz und Objektivität des Auswahlprozesses zu gewährleisten, wird die Preisträgerin oder der Preisträger in einem zweistufigen Auswahlverfahren ermittelt, heißt es in der Mitteilung weiter: Zunächst schlage ein international besetzter Beirat Dramatikerinnen und Dramatiker für die Longlist vor. Voraussetzungen für einen Vorschlag sind die hohe literarische, dramatische und theatrale Qualität des Werks und eine hervorragende Reputation. Zudem muss das Werk in mehrere Sprachen übersetzt sein und in verschiedenen europäischen Ländern gespielt werden.

2020 umfasste der Beirat 23 Regisseur:innen, Autor:innen, Theaterleiter:innen, Dramaturg:innen und Theaterkritiker:innen aus 18 europäischen Ländern. Ausgehend von der Longlist bestimmt die unabhängige Jury zunächst eine Shortlist und schließlich den Preisträger und die Preisträgerin. Der Jury gehörten als Vorsitzender Peter Michalzik (Autor), Barbara Engelhardt (Intendantin, Theater Le Maillon, Straßburg), Peter Kümmel (Theaterkritiker und Feuilletonredakteur der Zeit), Petra Olschowski (Staatssekretärin, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg) und Thomas Ostermeier (Regisseur und Künstlerischer Leiter der Berliner Schaubühne) an. Der Nachwuchspreis für Jasmine Lee-Jones wurde von Simon Stephens als Alleinjuror vergeben.

"Wajdi Mouawad und Jasmine Lee-Jones stehen in herausragender, vielstimmiger und gesellschaftlich hoch relevanter Weise für große Kunst und für das Eintreten für die europäischen und demokratischen Werte", wird Staatssekretärin und Jurymitglied Petra Olschowski zitiert.

Die Preisverleihung fand am 10. Oktober 2021 im Schauspiel Stuttgart statt.

(Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg / sle)

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