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Schweizer Buchpreis 2021 an Martina Clavadetscher
8. November 2021. Die Autorin Martina Clavadetscher hat den diesjährigen Schweizer Buchpreis erhalten. Sie erhält die mit 30 000 Franken dotierte Auszeichnung für ihren Roman "Die Erfindung des Ungehorsams". Das geben der Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband sowie der Verein LiteraturBasel bekannt, die den Preis jährlich vergeben.
Clavadetscher, geboren 1979, ist Autorin und Dramatikerin. Nach ihrem Studium der Deutschen Literatur, Linguistik und Philosophie war sie Hausautorin am Luzerner Theater, gewann den Essener Autorenpreis und war für den Heidelberger Stückemarkt nominiert.
Nominiert waren außerdem "Was der Fall ist" des Basler Autors Thomas Duarte, der Erzählband "Grösser als du" von Veronika Sutter und Michael Hugentoblers Roman "Feuerland". Zunächst hatte auch Christian Krachts Roman "Eurotrash" auf der Shortlist gestanden, aber Kracht hatte auf die Nominierung verzichtet, weil er den Preis 2016 schon einmal gewonnen hat. Der offiziellen Pressemeldung zufolge waren 92 Titel aus 65 Verlagen eingereicht worden; teilnahmeberechtigt für den Schweizer Buchpreis 2021 waren deutschsprachige literarische und essayistische Werke von in der Schweiz lebenden oder Schweizer Autorinnen und Autoren, die zwischen Oktober 2020 und September 2021 erschienen sind.
In der Begründung der Jury zur Vergabe des Preises an Martina Clavadetscher heißt es: "Martina Clavadetscher hat einen Roman über künstliche Intelligenz geschrieben, wie es ihn noch nicht gab: formal avanciert und hochgradig sinnlich. Keine Dystopie mit raunender Technologiekritik, sondern ein waghalsiger Text, der den künstlichen Wesen Leben einhaucht. Im Roman wird spürbar, wie erst unsere Sehnsüchte und Nöte den Maschinen Macht verleihen. Clavadetscher verschmilzt die Erzählkunst mit den Mitteln von Lyrik und Drama. Und sie unterläuft die kategoriale Trennung zwischen Mensch und Maschine. "Die Erfindung des Ungehorsams" ist eine Hymne an das Erzählen als emanzipatorische und urmenschliche Kraft."
Mitglieder der Jury für den Schweizer Buchpreis 2021 waren: Tommy Egger (Buchhändler, Buchhandlung im Volkshaus), Sieglinde Geisel (freie Kritikerin), Daniel Graf (Kulturredakteur Republik; Jurysprecher), Annette König (SRF-Literaturbloggerin) und Hubert Thüring (Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Universität Basel).
Die Verleihung fand am 7. November im Theater Basel statt. Der Preis wurde 2008 vom Verein LiteraturBasel und dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband (SBVV) initiiert. Er wird unterstützt von der Emil & Rosa Richterich-Beck Stiftung, der Forlen Stiftung, dem Schweizer Bücherbon sowie rund 30 Partnerbuchhandlungen. Die Lesetour der Nominierten wird unterstützt von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Unter den Preisträger:innen früherer Jahre waren Sibylle Berg (2019) und Lukas Bärfuss (2014).
(Schweizer Buchpreis / sd)
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